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Peter Karp / Alabama Town – CD-Review

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"Alabama Town" ist mittlerweile das achte Album des amerikanischen Künstlers Peter Karp. Man könnte fast formulieren, dass der Musiker überall zu Hause ist. Er wurde in dem kleinen Städtchen Leonia, New York geboren. Seine »[…] biolgical mother […]« (zur Erklärung: Ruth Turner ist seine Stiefmutter) nahm ihn und seine Schwester über den Hudson River nach New York City mit und dort sah der Junge die Beatles, The Rolling Stones, The Temptations und andere Bands. Mit neun Jahren lebte er bei seinem Vater in einem Wohnwagenpark im südlichen Alabama. Dort hörte er im Radio Muddy Waters, Howlin' Wolf, Elmore James, Robert Johnson und die ganze Riege der anderen Blues-Musiker, die zu der Zeit aktuell waren. Dann kamen Bob Dylan, Jimi Hendrix oder Johnny Cash auf den Plan. Was Instrumente anging, hatte er mit sieben Jahren das Akkordeon in den Fingern und mit fünfzehn dann Gitarre und Piano.
Bezogen auf seine musikalische Karriere, spielte er bei They Came From Houses, einer »[…] art-blues-punk-band […]« und man war Support für zum Beispiel George Thorogood oder die Stray Cats. Trotz der Erfolge hing er die Musik zunächst an den Haken und arbeitete in der Filmbranche. Wieder mit dem Blick auf die Musik kam es zum Kontakt mit Mick Taylor, der auf Peter Karps Album "The Turning Point" mitwirkte. Gemeinsam ging man auf Tour und 2007 kam "Shadows And Cracks" auf den Markt. Dann kreuzten sich die Wege von Peter Karp und Sue Foley. Daraus resultierten die Alben "He Said, She Said" sowie "Beyond The Crossroads".

Der Mann aus Leonia ist immer noch sehr aktiv. Die Bindung zu Mick Taylor riss nie ab und so ist der Ex-Rolling Stones-Gitarrist auch auf vorliegender Platte zu hören. Darüber hinaus gibt es musikalische Beträge unter anderem von Todd Wolfe, Mike Latrell (auch Popa Chubby), Garth Hudson (The Band), Dennis Gruenling oder Peter Karps Sohn James. Das Line-up ist lang, die Tracklist mit dreizehn Songs gut gefüllt und bei einer Gesamtspielzeit von fast einer Stunde kann man sich wahrlich ein kompetentes Bild von Peter Karp machen.
Wer auf Slide-Gitarre steht, bekommt zusätzlich noch viel geboten.

"Alabama Town" hat einen ziemlich weiten musikalischen Radius. Hier regiert nicht alleine nur der Blues. Peter Karp hat mit seinem bisherigen Streifzug durch seine Karriere viel erlebt und diese Lebenserfahrung kann man nicht so einfach von der Hand weisen. Klar, der Blues ist in allen dreizehn Liedern vertreten, aber man muss sich nur den ersten beiden Tracks widmen und es wird deutlich, dass sich der Protagonist mit seinen allesamt Eigenkompositionen nicht unbedingt nur auf den klassischen Zwölftakter festlegen möchte. Was aber feststeht, ist die Tatsache, dass der Vielgereiste seine Instrumente perfekt beherrscht und auch noch richtig gut singen kann.

Vom angenehm rockenden Titelsong "Alabama Town" mit einem ersten klasse Gitarrensolo bringt "Till You Get Home" eine zupackende Packung Rock’n’Roll auf den Plan. Hier ist es das Piano, was sich im Solo in den Vordergrund schiebt. Toll!
Country Blues gibt es bei "Kiss The Bride", einem Duett mit Leanne Westover. Neben der dezent eingesetzten Slide-Gitarre soliert hier Mandolinist John Zarra. Dieses Stück Musik ist einfach schön. Mike Taylor ist bei "I’m Not Giving Up", einem Slow-Song mit viel Dynamik und Gospel-Chor im Hintergrund sowie "Her And My Blues" mit von der Partie. Letztgenannte Nummer steht mit fast siebeneinhalb Minuten Spielzeit an der Spitze der Lieder und wenn auch hier das Bottleneck aktiviert wird, geleitet einen doch die akustische Gitarre durch das Lied. Klasse Songwriting trifft auf super Arrangement. So kommt Freude auf.

Überhaupt ist die Scheibe ist nicht nur rund, sondern hinterlässt auch einen solchen Eindruck. Natürlich machen die berühmten Gäste etwas her, aber letztendlich ist es Peter Karp, der mit einem starken Songwriting den Ausschlag für diese tolle, abwechslungsreiche Platte gibt.
Ob mit größerer Bandbesetzung oder fast solo ist auch von dieser Seite her gesehen Abwechslung garantiert. In diesem Sinn …


Line-up Peter Karp:

Peter Karp (electric Resonator guitar, guitars, piano, vocals)
Mick Taylor (guitar – #5,6)
Garth Hudson (accordion, wisdom)
James Karp (guitar – #7)
Todd Wolfe (guitar)
Paul Carbonara (guitar)
John Zarra (mandolin)
Jim Ehinger (Hammond B3 organ, piano)
Mike Latrell (Hammond B3 organ, piano)
Albert Weisman (Hammond B3 organ)
Daniel Pagdon (bass)
Niles Terrat (bass)
Dennis Gruenling (harmonica)
Mike Catapano (drums)
Dae Bennett (drums, percussion, background vocals)
Paul 'Hernandez' Unsworth (drums)
Leanne Westover (duett – #8)
Joanie Coleman (background vocals)
Kesha Love (background vocals)
Toni Summer (background vocals)
Elliot (background vocals)

Tracklist "Alabama Town":

  1. Alabama Town (4:38)
  2. Till You Get Home (3:10)
  3. That’s How I Like It (4:02)
  4. Blues In Mind (3:55)
  5. I’m Not Giving Up (5:35)
  6. Her And My Blues (7:40)
  7. The Prophet (4:08)
  8. Kiss The Bride (4:20)
  9. Nobody Really Knows (4:06)
  10. Lost Highway (4:23)
  11. Y' All Be Lookin' (3:50)
  12. I Walk Alone (5:49)
  13. Beautiful Girl (3:10)

Gesamtspielzeit: 58:40, Erscheinungsjahr. 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

3 Kommentare

  1. Max

    Wenn ich mich nicht täuschen sollte, ist ALABAMA TOWN ein Sampler und somit gut für PETER KARP Einsteiger.
    Peter ist im September wieder in D.
    Ich werde ihn mir anhören, zumal jetzt auch Mark Johnson (slide), vormals DELTA MOON, member der Band ist.
    Da kommt Vorfreude auf.

  2. Werner Zanders

    Hallo,wo kann ich die CD von Peter Karp – Alabama kaufen?

    1. Joachim

      Hallo Werner,
      die CD kann als Download bei den bekannten Stellen bekommen. Auch CD Baby bietet sie an. Bei amazon.com besteht die Möglichkeit, die CD zu kaufen.

      Schöne Grüße

      Joe

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