Es ist nicht unbedingt lange her, dass die Grunge-Szene ihre großen Erfolge hatte, aber dies ist zwischenzeitlich auch Geschichte.
Acoustical South überraschen uns daher mit ihrem neuesten Output "Playlist" in einem eigentlich totgesagten Genre. Erinnerungen an Namen wie
Pearl Jam,
Bon Jovi,
Alice In Chains und sogar ein Hauch von
Nirvana sind sicherlich nicht gerade zufällig. Aber was
Acoustical South doch grundlegend von diesen Bands unterscheidet, ist, dass ihre früheren Songs, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nicht unbedingt diese beeindruckende Menge an Qualität hatten. Aber das ist Vergangenheit, denn "Playlist" hat sehr wohl ausgereifte und musikalische Substanz, die den Vergleich zu manchen heutigen Größen nicht scheuen brauchen. Es ist kein Zufall, dass Anleihen an den Rock der 70er und 80er vorhanden sind, denn abgesehen von Hard Rock, Heavy Metal und teilweise sogar Punk, sind die 90er Jahre in Form von Grunge ihr tragendes Fundament.
Mit eingängigen Hooklines und überzeugender instrumenteller Leistung, drücken sie jeden Song ihren eigenen, unverwechselbaren akustischen Stempel auf. Dazu kommt noch eine charismatische Stimme und fertig ist ein unterhaltsamer Rockmix, der u. a. dazu beigetragen hat, ihnen einen Ruf als ausgezeichnete Live-Band zu verleihen. Schon ihr 2010 erschienenes Album
Escape To Victory und die 2012er Live-Unplugged-Scheibe
The Delta Acoustic Session haben zu steigender Popularität beigetragen. Im Hördurchgang zu ihrem fünften Studioalbum "Playlist" lässt sich nicht verbergen, dass hier eine echte Rockleistung generiert wurde.
Bereits der Opener "Last Call For Freedom" lässt die Rockherzen höher schlagen. Alle vierzehn Songs können dank ihrer modernen Ausrichtung überzeugen. Das herausragende "Angry Young Man" zeigt die hohe musikalische Qualität und Vielschichtigkeit des Fünfers aus Süddeutschland. "The First And The Last" und "Lifelines" bilden keine Ausnahme in einem Album, bei dem alle Songs irgendwie ins Ohr gehen. Powerballaden wie "Come" oder "We Are One" zeigen souverän eine rundum gelungene Mischung. Der Titletrack "Playlist" mit seiner feinen Southern-Ausrichtung würde einem
Kid Rock- oder
Lynyrd Skynyrd-Jünger mit Sicherheit ans Herz gehen, denn diese Midtemponummer produziert echte Laune.