Wie hatte ich abschließend zum Review des letzten Studioalbums Escape To Victory von Acoustical South geschrieben: »Abschließend kann man Acoustial South bescheinigen, dass sie nach wie vor auf einem sehr guten Weg sind. Wenn die Truppe weiterhin konstant an sich arbeitet und auch das Songwriting immer weiter entwickelt, dann dürfte das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sein.« Und letztlich: »Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Acoustical South in der Zukunft noch für uns in der Hinterhand haben. Für den Moment gilt auf jeden Fall: Sauber Jungs, und jetzt weiter rocken!«
Treffende Worte und wie es bezüglich der weiteren Veröffentlichungen weiterging, ist mir jetzt auch bekannt. Denn im Oktober letzten Jahres wurde mit "The Delta Acoustic Session" das aktuell jüngste Werk der Band auf den Markt gebracht. Ein Livealbum ist es geworden, und zwar ein sehr gutes. Unter den insgesamt 17 Tracks befinden sich acht von der letzten Scheibe, die somit natürlich besonders berücksichtigt wurde. Und unplugged, live vor Publikum wirken die Stücke sogar noch lebendiger und eindringlicher. Die Band ist super drauf und schafft es auch, die gute Stimmung auf die anwesenden Fans zu übertragen.
Mit "Nothingman" und "Born To Die" schafften es auch zwei Coverversionen ins Programm, die sich nahtlos zu den eigenen Nummern einfügen. Bei ersterem handelt es sich natürlich um den Pearl Jam-Song, der hier noch einmal inbrünstig als abschließender Titel hervorragend zur Geltung kommt. Im Vordergrund steht ganz klar der Frontmann Michael 'Rezzo' Brauch, der sich mit seinem Gesang ganz sicher vor niemandem zu verstecken braucht. Aber auch die vier anderen Musiker (die Besetzung ist stabil geblieben) liefern einen richtig guten Job ab und rocken - unplugged hin oder her - bei manchen der Songs richtig fett ab.
Bei einer Nummer wie "Lost" ist es einfach nur klasse, wie sich dieser Song relativ langsam aufbaut und sich dann in einen hochemotionalen Refrain steigert, nur um im direkten Anschluss das Feuer wieder raus zu nehmen, den sensiblen sowie sich stetig steigernden Aufbau dann erneut aufzunehmen, nur um beim nächsten Chorus wieder zu explodieren. Erstaunlich ist darüber hinaus, wie viele Songtitel (und ganz sicher auch die jeweiligen Tracks) sich mit dem Tod auseinandersetzen. Und ob "Barfly" sich mit dem amerikanischen Poeten und Schriftsteller Charles Bukowski beschäftigt (da gab's mal einen Film mit dem gleichen Titel), ist zwar nicht ganz eindeutig, aber darüber darf zumindest spekuliert werden.
Und dann gibt es ja auch noch diese DVD im Package, die über Video-Clips zu den Stücken "Who Wants To Be Free?", "Colours Fade Away" und "Escape To Victory" verfügt, darüber hinaus mit einem Schlagzeugsolo von Sascha Kaisler punktet sowie neben einem Fotoalbum noch ein Interview mit der kompletten Band in einem Plattenladen aufwartet, wo es zusätzliche Informationen zum aktuellen Album respektive der Band an sich gibt, gepaart mit weiteren Witzeleien der Beteiligten. Die Band gibt sich hier bierselig und mit jeder Menge Selbstironie, sehr sympathisch.
Um mal zu einem Fazit zu kommen, kann man Acoustical South bescheinigen, ein weiteres, sehr gelungenes Album abgeliefert zu haben. Und dazu bekommt man mit knapp 75 Minuten Spielzeit (CD) auch noch reichhaltigen Gegenwert für sein Geld geboten. Unbedingt also mal anchecken, falls ihr die Band bisher noch nicht kanntet. Am besten "Who Wants To Be Free?", "Escape To Victory", "Hate Will Last Forever" oder "As Long As You Are There".
Line-up:
Andreas Rossatti (guitars, background vocals)
Michael 'Rezzo' Brauch (acoustic guitars, lead vocals)
Rene Müller (guitars, background vocals)
Markus Frank (bass)
Sascha Kaisler (drums & percussion)
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CD:
01:Who Wants To Be Free?
02:Lost
03:Life's Like Suicide
04:Hate Will Last Forever
05:World Wide Incident
06:Believer
07:Gone
08:Escape To Victory
09:Help Me Out
10:Born To Die
11:Fly/Die
12:Up To You
13:Barfly
14:Colours Fade Away
15:Again
16:As Long As You Are There
17:Nothingman
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DVD:
01:Who Wants To Be Free?
02:Colours Fade Away
03:Escape To Victory
04:Drum Solo
05:Interview
06:Fotogallery
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Externe Links:
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