Ian Abrahams / Strange Boat - Mike Scott and The Waterboys
Strange Boat - Mike Scott and The Waterboys Medium: Buch
Autor: Ian Abrahams
Titel: Strange Boat - Mike Scott and The Waterboys
Sprache: Englisch
Verlag: Gonzo Media Group, 2014
172 Seiten, Paperback
Medium: Buch
ISBN: 978-1-908728-40-1


Review vom 03.02.2015


Markus Kerren
Erstaunlicherweise sind The Waterboys bzw. Mike Scott nicht sehr häufig in unserem Index vertreten. Immerhin hatte sich Norbert 2011 der damals erschienenen (und dem Vorgänger des aktuellen "Modern Blues") Scheibe An Appointment With Mr. Yeats angenommen, von der er sich schwer beeindruckt zeigte. Das vorliegende Buch "Strange Boat..." erschien original im Jahr 2007 und wurde nun von der Gonzo Media Group ein weiteres Mal aufgelegt. Eine deutsche Ausgabe bzw. Übersetzung scheint es nach wie vor nicht zu geben, weshalb auch die vorliegende Edition (logischerweise) lediglich in englischer Sprache erhältlich ist.
Nachgezeichnet wird die Geschichte des Musikers Mike Scott, der in Schottland ohne Vater (der die Familie sehr früh verließ) aufwuchs und somit die volle Aufmerksamkeit seiner Mutter (die zumindest in den Jahren seiner Kindheit und Jugend keinen weiteren Mann ins Haus ließ) genoss. Auf beide Punkte wird zwar eingegangen, allerdings nie so ausführlich, dass man sich durch die ersten Kapitel 'kämpfen' müsste. Vielmehr machen diese klar bzw. geben Hinweise darauf, weshalb die Persönlichkeit von Mike Scott sich so entwickelte, wie sie es nun mal tat.
Bereits in relativ jungen (Teenager-) Jahren entwickelte der Protagonist ein großes Interesse für Musik, aber auch Lyrik. Anfänglich C. S. Lewis und später (dann aber immer einnehmender) der Ire W. B. Yeats (1865 - 1939) waren sehr prägend für Scott. Musikalisch gesehen spielte er in vielen kurzlebigen Bands, es gab zunächst viele davon sowie viele Irrungen und Wirrungen, bis der Schotte dann mit Another Pretty Face in den frühen Achtzigern die erste Combo am Start hatte, die einen Plattenvertrag ergattern konnte. Das scheinbar süße Leben wurde nach den Aufnahmen zu einem ersten Album allerdings sehr schnell sauer. Dem Label passte das Material nämlich so gar nicht in den Kram und es stellte Forderungen nach Veränderungen.
Mit einem Mike Scott war sowas allerdings nicht zu machen. Another Pretty Face wurde aufgelöst, das Album kam nie heraus und ein verbitterter Bandleader zog sich erstmal zurück. Nach einer Phase der Selbstfindung und Neubestimmung (die auch eine musikalische Periode mit
Nikki Sudden enthielt) entstand schließlich die Band The Waterboys, die von der allerersten Stunde bis zum heutigen Tag aber nichts anderes als Mike Scott mit vielen (manchmal sogar langjährigen) Begleitmusikern war und ist.
Ian Abrahams lässt uns im Folgenden die Jahre der Band aus musikalischer (von den 'Big Music'-Jahren - mit den Alben "A Pagan Place" und "This Is The Sea" - über die deutlich irisch beeinflussten "Fisherman's Blues" - die bis heute erfolgreichste Platte - und "Room To Roam" - das weit weniger ekstatisch aufgenommen wurde - bis hin zu dem Alleingang "Dream Harder") sowie persönlicher Sicht (Scotts Stunden des Glücks und Unglücks mit Frauen sowie seine zeitweise eher sonderbare Personalpolitik) nachvollziehen.
Nach zunächst langjähriger Zusammenarbeit mit Musikern wie etwa Anthony Thistlethwaite und (etwas später) Steve Wickham stellte sich dann aber spätestens Anfang der Neunziger klar heraus, dass der einzige Chef der Waterboys niemand anderes als Mike Scott war. Selbst den Bandnamen legte er danach ab und veröffentlichte zwei (von der Masse sowohl musikalisch wie auch absatzmäßig eher unbeachtete) Alben, bevor um die Jahrtausendwende wieder die Rückbesinnung auf The Waterboys ins Spiel kam. Über den weiteren Verlauf dieser von mir hier sowieso nur 'angekratzten' Geschichte sowie das Buch selbst will ich hier auch gar nicht mehr allzu viel verraten, denn schließlich muss ja auch noch was zum Lesen übrig bleiben.
Auf jeden Fall ist der Schreibe von Abrahams anzumerken, dass er die hier besprochene Band und Musik sehr gut kennt. Er verteilt einiges an Lob, ist aber auch sehr kritisch, wenn es ihm angebracht erscheint. Wunderbar und flüssig zu lesen ist das Ganze, sollte man des Englischen mächtig sein. Den (zuvor zugegebenermaßen nicht sehr Waterboys-bewandten) Rezensenten hat es zumindest dazu verleitet, in die Musik dieser Band einzutauchen und dabei mehr als nur einmal sehr positiv überrascht zu werden.
Vielleicht ist das Buch trotz seiner Informationsfülle immer noch ein bisschen kurz geraten, aber es bedient immerhin alle wichtigen Fakten und Facetten im Leben der Waterboys!
Kapitel
Introduction
01:Down In Jungleland
02:The Waterboys
03:Goodbye, Shadowlands
04:This Is The Sea
05:Fisherman's Blues
06:A Celtic Summer
07:Spring Comes To Spiddal
08:The New Life
09:Flying Solo
10:Whatever Needs To Happen...
11:This Light Is For The World
12:That Was The River
13:Lightning Strikes And Yeats Is Revisited

Bonus feature: An Appointment With Mr. Scott (R2)
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