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Richie Arndt, Timo Gross, Alex Conti / Crossing Borders
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Ganz gleich, zu welchem Zeitpunkt im Jahr die zweite Kollaboration zwischen den Gitarrengrößen Richie Arndt, Timo Gross und Alex Conti erschienen wäre ... der Nachfolger von den
The Vineyard Sessions Vol. II ist abermals eine Referenzplatte für den akustischen Blues oder die Roots Music geworden. Das Album macht sich aber auch gut im Weihnachts-Geschäft. Das Trio hat sich wieder einmal beim Timo Gross getroffen und das vorliegende Album "Crossing Borders" wurde fast 100%-ig live eingespielt. Also kommt auch von dieser Seite eine ganz besondere Atmosphäre auf den Hörer zu. Die Songwriter-Credits sind fast ausgewogen auf die drei Protagonisten verteilt. "Pillow Blues" stammt aus der Feder von Felix Janosa. Wenn nun auch unter einem anderen Album-Titel, ist die zweite Fortsetzung der akustischen Zusammenarbeit deutscher Gitarristen keine simple Wiederholung der ersten beiden Sitzungen. Natürlich lassen sich bei einem so intimen Album die persönlichen Stile und auch die unterschiedlichen Arbeitsgeräte perfekt heraushören. Dazu trägt ebenfalls die punktgenaue Produktion der Scheibe ihren Teil bei.
Neben der überragenden Fingerfertigkeit der drei Gitarristen begegnet einem auch hier wieder der brillante Chorgesang à la Crosby, Stills & Nash. Der Album-Titel ist sehr gut gewählt worden, denn er weist bereits auf den musikalischen Inhalt der Scheibe hin. Wer sich ausschließlich auf den Blues freut, wird dann doch etwas enttäuscht sein. Einerseits gucken Arndt, Gross und Conti schon ausgiebig über den Tellerrand des Blues und das Trio taucht kompetent in andere Stile ein. Andererseits belegen "Riviera Sunrise", "Desperados On The Sceen" und "You've Seen It All" unterschiedlich geografische Territorien.
"Crossing Borders" ist eine außergewöhnliche Mischung aus Blues und Roots-Musik, wobei auch der Country seinen berechtigten Platz hat. Eine E-Gitarre ist hier definitiv nicht am Start. Eher hat man neben den verschiedenen Sechssaitern auch eine Ukulele eingesetzt. Genre-übergreifend kommt es zum Einsatz des allseits beliebten Bottlenecks und selbstredend ist man auch in diesem Metier in der Meisterklasse angesiedelt.
Selbstverständlich wird auch der Rock nicht ausgelassen. Dem begegnet man zum Beispiel in Form von "Out In The Nation" und hier geht es auch kräftig zur Sache. Beeindruckend, wie für ansteckenden Rhythmus gesorgt wird und die Soli-Klinke wird in Form eines Staffelstabes von Mann zu Mann weitergegeben.
Irgendwie werden alle Tracks zu Lieblingen. Allerdings sollte doch "Desperados On The Screen" besondere Erwähnung finden. Dieses von Arndt und Janosa komponierte Stück hat wunderschönes, lateinamerikanisches Flair und mit diesem Akzent fällt auch das Solo aus. Klasse!
In "Clap Your Hands" spielt die Ukulele mit und gleichzeitig wird das Metallröhrchen in dieser herrlich fröhlichen Nummer eingesetzt. Mit "Wanna Be Your Mate" hat die emotionale Platte einen genialen Abschluss. Da ist er dann wieder, dieser unwiderstehliche Chorgesang, der einem eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken treibt. Aber nicht nur vom Gesang bekommt man Stehhaare. Auch die gebotenen Gitarrenkünste bewirken entsprechende Reaktionen.
Na ja, wir können über diesen wunderschönen Herbst 2011 ja nicht klagen. Die trüben Tage werden bestimmt noch kommen und dann hat man das motivierende, förmlich vom Sonnenlicht durchflutete "Riviera Sunrise" parat. Ein richtig antörnender Beginn und definitiv bleibt der Hör-Genuss auf hohem Niveau. Quasi hat das Trio alle Facetten der aus dem Blues sprießenden Ableger belegt und auch die Balladen sind mit gefühlvollen Händen gespielte traumhafte Gemälde der Emotionen.
In der zweiten Auflage der Zusammenarbeit zwischen Richie Arndt, Timo Gross und Alex Conti ist ein großartiges Ergebnis entstanden und somit kann man, einfach nur vom Song-Titel ausgehend, schreiben: Ziel erreicht ... das Album "Wanna Be Your Mate" und hat Tipp-Garantie.
Line-up:
Richie Arndt (acoustic guitars, vocals, backing vocals) Timo Gross (acoustic guitars, vocals, backing vocals) Alex Conti (acoustic guitars, vocals, backing vocals)
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