Im Jahre 2007 fanden aus der "By Inheritance"-Besetzung die beiden
Stützer-Brüder
Morten und
Michael, Bassist
Peter Thorslund und Schlagzeuger
Carsten Nielsen zum dritten Mal zusammen, um noch mal allen richtig zu zeigen, wo der Thrash-Hammer hängt. Als Neuzugang wurde der deutlich jüngere, aber in ähnlicher Tonlage und Ausdrucksform wie sein Vorgänger singende Frontmann
Søren Nico Adamsen verpflichtet, in dieser Zusammenstellung erschien dann 2008 ein Livealbum (
One Foot In The Grave, The Other In The Trash) und 2009 mit
When Death Comes das erste Studioalbum nach satten 10 Jahren.
Nur zwei Jahre und etliche schweißtreibende Shows (u.a. auch auf dem
BYH!!! 2010) später stehen sie nun mit einem neuen Longplayer in den Startlöchern, der den niedlichen Titel "My Blood" verliehen bekam und wieder einmal bei den Polen von Metal Mind Productions verlegt wurde. Aber nun genug der Formalitäten, ihr sollt ja wissen, was euch entgeht, wenn ihr für die hart erarbeitete Kohle lieber die neue
Sodom ergattert:
Bereits der ordentlich flotte Opener "Mi Sangre (The Blood Song)" erinnert aufgrund seines leicht orientalisch angehauchten Intros ziemlich auffällig an den "By Inheritance"-Opener "Khomaniac" und ballert auch fast so geil rein. Doch auch mit darauffolgenden Radau-Granaten wie dem ebenfalls dezent orientalisch startenden "Monster", dem zu Beginn sogar mit leicht poppigen Harmonien aufwartenden "Ain't Giving In", der einprägsamen Metaller-Hymne "Thrasher", "Warrior Blood" oder dem ebenfalls herrlich herumbolzenden Rausschmeißer "The Great" hat der Fünfer einige wahrhaft sehr herausragende Stücke zu bieten.
Die Produktion von
Søren Andersen, die von November 2010 bis Januar 2011 in den Medley Studios stattfand, ist einerseits sehr druckvoll und fett geworden, dennoch bleibt der Retro-Touch immer noch erhalten. Auch die beiden Äxte haben nach wie vor diesen komplett eigenständigen, leicht melodischen
Artillery-Sound: Das gewisse Etwas, das man von den ganzen anderen, heutzutage oft nur noch gesichtslos vor sich herumrumpelnden Thrash-Bands schon ab dem ersten Ton unterscheiden kann!
Als Schmankerl gibt es für alle Käufer des Digipaks noch die beiden "Fear Of Tomorrow"-Häppchen "The Eternal War" und "Show Your Hate" als Neuaufnahme dazu. Wie sie klingen, kann ich leider nicht beurteilen, da diese auf meiner Version nicht enthalten waren.
Liebe Thrasher, lasst es euch gesagt sein: Mit "My Blood" ist
Artillery ein wirklich verdammt geiles, wenn auch (ausnahmsweise mal im positiven Sinne) zeitgemäßes Album gelungen, das die alten, von der Fanbase nach wie vor aus tiefstem Herzen vergötterten Trademarks wie selbstverständlich ins aktuelle Jahrzehnt befördert!
Ich vergebe ehrwürdig
8,5 von 10 RockTimes-Uhren!