Lust auf einen kleinen Spacetrip?
Dann sollte man sich in die langen Menschenschlange hinter dem Gate sieben einreihen und darauf hoffen, noch einen Platz im Weltraumgleiter mit der Aufschrift Asteroid zu ergattern.
Das schwedische Trio lädt den Hörer nicht nur zu einem Ausflug in einer Art Zeitmaschine ein, sondern lässt bei der dreiviertelstündigen Party auch noch richtig viel Freude aufkommen.
Was so mancher anderen Band abgeht, serviert Asteroid im Handumdrehen. Wie selbstverständlich setzt man das Kopfkino in klasse Soundwelten um und der Hörer ist von den Socken, was der Dreier so alles auf die Beine stellen kann.
Hinter den einfachen Songtiteln verbergen sich Tonnen an Heavy Rock und der darf auch ruhig in der Schattenwelt angesiedelt sein. Sprich: Es geht zuweilen düster zu.
Dennoch überzeugt der schwedische Planetoid mit verdammt viel Feeling und kann mit großer Geschicklichkeit bewundernswerte Klänge erzeugen.
Sowohl kompakt als auch ohne Bodenhaftung kommen die neun Lieder daher und strotzen nur so vor Selbstbewusstsein. Selbst Robin Hirse mit seiner manchmal etwas knödeligen Stimme passt zur Musik, wie die bekannte Faust aufs Auge.
Das Trio weiß ganz genau, was es will und die Jungs haben den Steuerknüppel in jeder Phase der Platte fest in der Hand.
Ganz gleich, ob man sanfte oder abrupte Richtungswechsel, durchaus auch in einem Song ("Fire") vollzieht, es ist einfach von Erfolg gekrönt.
Stellt das Dreigestirn die Gitarren mehr in den Vordergrund, ist häufig das Wah Wah-Pedal mit von der Partie. Ansonst haben die Sechssaiter einen wunderschönen Zerrfaktor, der einen sehr schön Kontrast zum Männerchor bildet. Mit den Keyboardeinsätzen verhält es sich genauso.
Eine echte Ballade hat Asteroid zwar im Gepäck ihres Albums, das sie schlicht mit "II" betitelt haben. Allerdings kreierten sie Traumreisen, die auf so einige Tracks verteilt sind.
An und für sich sind die neun Nummern ein einziges gigantisches Klanggebilde.
Einziges Manko des Albums ist die leider zu kurz ausgefallene Spielzeit. Das Album wurde »im tiefsten Wald« eingespielt, wie es im Informationsblatt zur CD geschrieben steht. Schade, da hätten die drei Musiker ruhig etwas länger verweilen können.
Wie dem auch sei, die Zeit ist bestens genutzt worden und verfehlt in keiner Weise ihr Wirkung auf den Hörer.
Nicht nur psychedelische Elemente sind in der Musik verankert.
Die Gruppe versteht es, eine gehörige Portion Stoner Rock zu verpacken und folglich gibt es auch Exkurse in den 12-Takter. Selbst ein jazziger Ableger findet man auf der Reise durch das große Asteroid-Universum.
Zugegeben, die Schweden sind bestimmt nicht jedermanns Sache. Aber wer einen Funken für spacige Musik übrig hat, der sollte definitiv einen Versuch wagen, sich die Scheibe zu Gemüte zu führen. Es lohnt sich!
Wer bereits die erste Platte kennt oder besitzt, weiß, wovon ich schreibe.
Einen bestimmte Komposition oder mehrere Stück in den Spotlight zu stellen, hat das Album einfach nicht verdient. Man muss "II" als Gesamtwerk sehen.
Live ist die Band bestimmt ein Garant für gute Unterhaltung. Dazu gibt es genügende Belege im Internet.
Mit ihrer zweiten Scheiben hat Asteroid eine feste Position in einer nicht ganz klar zu beschreibenden Sparte, die von einigen Genres beeinflusst wird. Allerdings kommt es auch immer auf die Mixtur an und die ist einfach klasse!
Die Gruppe zementiert den sehr positiven Eindruck des Vorgängeralbums.
Line-up:
Robin Hirse (vocals, guitar, organs)
Johannes Nilsson (bass, vocals)
Elvis Campbell (drums)
Tracklist |
01:Garden (4:27)
02:Disappear (5:29)
03:Karma (5:35)
04:Edge (3:47)
05:River (3:54)
06:Lady (4:21)
07:Towers (5:43)
08:Fire (5:17)
09:Time (6:12)
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Externe Links:
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