Guten Gewissens kann man wohl mittlerweile behaupten, dass sich die schwedischen Metaller von Astral Doors zu einer echten Institution in der Heavy-Szene gemausert haben. Durchgestartet waren die Skandinavier schon mit ihrem Debüt "Of The Son And The Father", konnten ihr hohes Qualitätslevel seither respektablerweise auch durchgehend halten. Bereits im Spätsommer des letzten Jahres hat das 2003 gegründete Quintett sein nunmehr siebtes Album mit dem Namen "Notes From The Shadows" an den Start gebracht.
Dabei hatte die Band - die in ihrem Sound immer auch die Stange für ihre eigenen Lieblingsbands Black Sabbath, DIO, Deep Purple und Rainbow hochhielt und -hält - durchaus auch mit Kritik zu kämpfen, die sich zum einen auf den doch sehr an Ronnie James Dio ( R.I.P.) erinnernden Gesang, zum zweiten auf fehlende Variabilität ihrer Alben bezog. Astral Doors kümmerte sich allerdings immer sehr wenig um solche äußeren Einflüsse und zog ihr Ding gnadenlos durch, wobei man ihnen zugute halten muss, dass ihnen der anhaltende Erfolg Recht gibt.
Wobei ich die Ähnlichkeiten zu dem kleinen Mann mit der ganz großen Stimme bei der vorliegenden Scheibe als gar nicht so stark empfinde. Wenn man genau auf dieses Thema abzielt, wird man sicher immer wieder Parts oder Songs finden bei denen man fündig wird, geht man aber unbelastet an die Sache ran, sind die Vocals nicht nur vollkommen okay, sondern sogar richtig stark. Wie die komplette Scheibe übrigens, selbst wenn Astral Doors auch hier das Rad nicht neu erfinden. Na und? Die Fans der schwedischen Musiker wird das kaum stören und alle, die es noch werden möchten, vermutlich ebenfalls nicht.
Der Fünfer hat nämlich erneut ein volles Pfund rausgehauen. Die Gitarrenriffs knallen exakt zwischen die Lichter, die Rhythmusabteilung hält das Zwerchfell durchgehend in Bewegung und die richtig guten Gesangsmelodien runden die Sache dann perfekt ab. Auf diesen elf neuen Tracks hat sich die Combo offensichtlich ihrer dunkleren Seite angenommen, was sich in allererster Linie bei den Texten bemerkbar macht. Fast alle Lyrics befassen sich mit okkulten Themen, was ja beileibe nicht immer der Fall war. Schlicht und ergreifend Geschmackssache, welche Ausrichtung dem geneigten Hörer besser gefällt.
Bezüglich der Songs stehen auf meiner Rechnung "Shadowchaser", "Walker The Stalker" und das lange "Die Alone" ganz oben auf der Liste. "Hoodoo Ceremony" vertritt auf knapp anderthalb Minuten die Jon Lord-Gedächtnisorgel, bevor ein kräftiges fetziges Riff übergangslos in "Southern Conjuration" überleitet. Der Songtitel "In The Name Of Rock" mag sich etwas klischeehaft anhören, was der Nummer selbst aber überhaupt nichts anhaben kann. Das sind Astral Doors wie man sie kennt und liebt.
Selbst wenn mir "Notes From The Shadows" - zumindest im Moment - nicht ganz so stark wie New Revelation oder auch "Jerusalem" erscheint, wurde hier ein sehr gutes Album abgeliefert, das sich mit seinen knapp fünfzig Minuten qualitativ in die vorherigen Scheiben einreiht. Respekt gilt Astral Doors alleine schon für ihre Kondition, was nicht nur die Produktion, sondern auch das geile Songwriting betrifft (selbst wenn hier nichts Hitverdächtiges oder Hymnenhaftes vorhanden ist). Dieses Album untermauert die Stellung der Band in der Szene jedenfalls mühelos. Und Spaß macht es allemal!
Line-up:
Patrik Johansson (vocals)
Joachim Nordlund (guitars)
Joakim Roberg (organ)
Ulf Lagerstroem (bass)
Johan Lindstedt (drums)
Tracklist |
01:The Last Temptations Of Christ
02:Disciples Of The Dragon Lord
03:Wailing Wall
04:Shadowchaser
05:Die Alone
06:Hoodoo Ceremony
07:Southern Conjuration
08:Walker The Stalker
09:Desert Nights
10:In The Name Of Rock
11:Confessions
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