Chris Aaron / Born With The Blues
Born With The Blues Spielzeit: 51:32
Medium: CD
Label: Grooveyard Records, 2007
Stil: Blues Rock

Review vom 08.11.2007


Jürgen Bauerochse
Mit "Born With The Blues" wurde jetzt das lange Zeit nicht mehr erhältliche Tonträger-Debüt des texanischen Gitarristen Chris Aaron (siehe auch hier) aus dem Jahr 1997 wieder veröffentlicht. Somit ist die Musikszene um eine weitere Blues Rock-Band im Stile von Robin Trower,
Joe Bonamassa, Tony Spinner, Buddaheads und wie sie alle heißen, bereichert.
Doch was mir an dieser CD gleich positiv auffällt, ist die enorme Vielseitigkeit, mit der Chris Aaron an die Sache herangegangen ist. Hier gibt es kein übertriebenes Gefrickel an der Gitarre, sondern es läuft immer sehr direkt und eingänglich voran.
Musikalisch reicht das Spektrum von funkigen Einflüssen ("Sweet Honey Wine", "Do It Again"), über den guten alten Rockabilly aus den Fünfzigern ("Texas Heat") bis hin zum Soul ("Soul Searching"), bei dem sich die Band durch eine fette Bläsersektion verstärkt hat.
Doch der Hauptanteil liegt im straighten Blues Rock. So haut Aaron bei "Mo' Money" ein unerhört treibendes Instrumental raus, das mich teilweise an selige Shadows-Zeiten erinnert.
"Love Chile" ist Acoustic Blues erster Güte mit Minimalbesetzung. Eine ganz starke Bluesharp von Westside Andy Lindemann begleitet die Akustische, und das raue Stimmorgan von Eric Edwards trägt ein Übriges zum Gelingen des Songs bei.
Bei allen Songs steht die Arbeit an den sechs Saiten im Vordergrund, ohne jedoch den Rest der Band total nach hinten zu drängen. So gefällt mir das treibende Schlagzeugspiel von Bill Lordan (Ex-Robin Trower) ebenfalls ganz ausgezeichnet.
Mein Anspieltipp auf diesem Silberling ist das fast achtminütige "Bridge Of Sighs". Ein richtig geiler Heavyrock-Song mit stark verschlepptem Tempo. Ganz deutlich ist hier die Handschrift von Robin Trower heraus zu hören, aus dessen Feder dieser Titel stammt. Schwere verzerrte Gitarrentöne beherrschen die Szenerie und erinnern an die alten Helden des Psychedelic Rock. Ein starkes Stück Musik!
Als Bonustrack ist "Born With The Blues" in einer Acoustic-Version enthalten, das am 31.05.1998 'Live im Studio' aufgenommen wurde. Hier ist Corey Sterling am Gesangsmikrofon zu hören. Richtig starke anheimelnde Gitarrenklänge wechseln sich mit seichten Pianotönen ab, und Sterlings Stimme ist schon ein ganz starkes Kaliber. Übrigens scheint bei dieser Zusammenarbeit die Chemie zwischen den Beiden hundertprozentig gestimmt zu haben, denn auf Aarons drittem Longplayer übernahm Sterling die kompletten Lead-Vocals. Aber das ist eine andere Geschichte.
Das Cover von "Born With The Blues" ist etwas sehr dürftig ausgefallen, denn bis auf das Band Line-up und den Aufnahmeort ist sonst absolut nichts weiter nachzulesen. Trotzdem haben wir hier ein durchaus gelungenes CD-Debüt vorliegen, das eine Wiederveröffentlichung durchaus rechtfertigt.
Line-up:
Eric Edwards (vocals)
Chris Aaron (guitar)
Ty Westbrook (bass)
Bill Lordan (drums)

Plus:
Arc Goldie & Paul Sucherman (keyboards)
Jamie Beckman & Pat Phalan (horns)
Westside Andy Lindemann (harp)
Corey Sterling (vocals - #11)
Tracklist
01:Across The Border
02:Grain Of Salt
03:Born With The Blues
04:Soul Searching
05:Sweet Honey Wine
06:Texas Heat
07:Mo' Money
08:Love Chile
09:Do It Again
10:Bridge Of Sighs
11:Born With The Blues (acoustic)
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