Mit "Songs From The Road" wird der Auftritt in zweifacher Weise dokumentiert, denn das kanadische Fernsehen war anwesend.
Mit knapp zweiundsiebzig Minuten CD-Spielzeit und fast einer Stunde DVD-Konzert wird der Konsument bei einem ganz normalen Plattenpreis sehr gut bedient.
Mit dem Studioalbum "Bad Love" (Ruf Records) beziehungsweise in Amerika unter dem Titel "Soul Fixin' Man" (Alligator Records) erschienen, hatte Allison seinerzeit eine der Vorzeigescheiben veröffentlicht. Das Konzert beim Montreal Jazz Festival passt in die gleiche Kategorie wie das Album.
Auch wenn der neunzigminütige Gig nicht lückenlos präsentiert wird, ist die Auswahl sehr gelungen und Allison spielte ein gigantisches Konzert.
Die DVD "Live In Paradise" ist schon eine klasse Scheibe, aber "Songs From The Road" wirft auf den Mitschnitt vom April 1997 einen beträchtlich langen Schatten.
Der vorliegende Doppeldecker zeigt
Luther Allison in Bestform.
Seine Band, unter anderem mit
James Solberg (guitar) sowie dem Keyboarder
Mike Vlahakis und der Protagonist spielen sich durch eine furiose Setlist, in der
Allison auch zu einer Flying V greift.
Natürlich darf der Bottleneckeinsatz nicht fehlen und entschuldigen muss ich mich bei niemandem, wenn ich, genauso, wie bei
Live In Chicago ständig eine Gänsehaut bekomme. Dabei zählt hier der Faktor, dass es sich um eines der letzten
Allison-Konzerte handelt nicht die Bohne.
Sobald der Mann auf der Bühne steht, strahlt er eine fesselnde Aura aus.
Davon könnten noch viele andere Musiker profitieren.
Es macht klick, sobald die ersten Töne erklingen und Solberg den Bandleader ankündigt. Welch einen Groove legt die Rhythmusabteilung hin. Allison lässt seinem Gitarristen auch die Gelegenheit zu solieren.
Die Ballade "Living In The House Of The Blues" droht vor Intensität förmlich zu platzen. In "It Hurts Me Too" singt er auch ohne Mikrofon und braucht das Publikum kaum zum Mitsingen zu animieren.
Fast alle Stücke haben eine für Liveauftritte von ihm typische Länge und auch wenn die Grenze von elf Minuten geknackt wird, ist keine einzige Sekunde verschwendete Zeit.
In fast einer Stunde wird dieses hervorragende Konzert auch in bewegenden Bildern mitgeliefert.
Ein Blues-Genuss par excellence.
Allison war einfach ein klasse Entertainer.
Mit zusätzlichen Hintergrundinformationen wird man obendrein auch noch versorgt.
Einerseits handelt es sich dabei um ein Interview von dreiundzwanzig Minuten und andererseits werden unter dem Menüpunkt 'Tribute To Luther' Ausschnitte von der Dokumentation "One Step Further" gezeigt. Dort sieht man
Luther auch mit seinem Sohn
Bernard zusammen spielen.
Hier braucht es nicht mehr viele Worte.
"Songs From The Road" ist beste Werbung für den 12-Takter.