|
Richie Arndt / At The End Of The Day
|
|||
|
Die Dreizehn ist eine Glückszahl.
Zumindest für das Album "At The End Of The Day". Für die vorliegende Platte hat der Ostwestfale ein weiteres Projekt ins Leben gerufen: die Richie Arndt Acoustic Band. Neben dem Protagonisten sind Gitarrist Gregor Hilden, Kontrabassist Jens-Ulrich Handreka und Schlagzeuger Frank Boestfleisch mit von der Partie. Nicht nur Insider wissen, dass die beiden letztgenannten Musiker auch die Bluenatics sind. Mit dieser vorzüglichen Platte gilt es auch, ein Jubiläum zu feiern. Richie Arndt blickt auf vierzig Jahre Bühnenaktivitäten zurück. An dieser Stelle herzliche Glückwünsche von der gesamten RockTimes-Redaktion. Eine solche Zeit ist schon eine Hausnummer und da würde es wohl schneller gehen aufzuzählen, auf welcher Bühne der Künstler noch nicht gespielt hat.
Akustische Musik kann so anregend sein. Schon im Opener geht die Post ab. "Suffer" ist ein astreiner Boogie, der zu Beginn mit einer ganz besonderen Atmosphäre aufwartet und wenn sich die klanglichen Nebelschwaden relativ schnell gelichtet haben, wird gleich eine Bluesharp in die groovenden Aktionen einbezogen.
Bei den "At The End Of The Day"-Feierlichkeiten wirken auch einige Gäste mit. Unter anderem sind es Marc Breitfelder, Dieter Kropp, Georg Schroeter oder die wunderschön singenden Christiane Eiben beziehungsweise Annette Steinkamp. Die in einer Super-Jewel-Box untergebrachte Platte inklusive Booklet, in dem die notwendigen Fakten zur Scheibe und einige Bilder abgedruckt sind, ist Gold wert. Richie Arndt & Co. sind in Höchstform.
Die Blues- beziehungsweise Roots Music-Songs werden beim Hörer zu Perlen der Zufriedenheit. Mit "How Can I Win (Your Love Again)" darf ruhig auch eine Rückschau auf die gemeinsame Arbeit mit Timo Gross beziehungsweise Alex Conti mit von der Partie sein. Das Stück erschien auf der Platte Crossing Borders. Beim Blick in den Rückspiegel wurde der Protagonist auch bei Rory Gallagher und Free fündig. "Can't Believe It's True" oder "My Brother Jake" werden in den Händen der Akteure zu lupenreinen Edelsteinen bearbeitet. Man spürt Richie Arndts anhaltende Vorliebe für den irischen Irrwisch und bei der Andy Fraser/Paul Rodgers-Komposition angekommen, wird man sich in seinem (nicht mehr ganz so) stillen Kämmerlein ein Loch in den Bauch freuen, denn es ist einfach wunderbar, wie in diesem Track das leichte Wiegen des Reggae mitmacht. Höhepunkt!
"Bad Habits" ist Blues pur mit Harmonika, dezentem Schlagzeug und einer immer wieder beeindruckenden Stimme von Richie Arndt. Dabei wird sein Gesang stets im richtigen Moment mit Chorgesang umringt. Perfekt!
»[...] The doctor says
Five years of sport Will make you live three years more But doc this is some advise I will surely ignore 'cause does it seem clever to you three years minus five is minus two oh, doctor, you're wrong [...]« Hier wird mit den schlechten Angewohnheiten abgerechnet und im von Felix Janosa geschriebenen Text festgestellt, dass das Ablegen von irgendwelchen unerwünschten Gepflogenheiten nur die Mitmenschen erfreut. So oder so ist auch dieser Blues klasse.
Wenn Richie Arndt sagt: »Ich wollte mich nicht festlegen, nicht durch stilistische Schranken ausbremsen lassen«, dann kann sich über diese Einstellung auf jeden Fall der Hörer freuen, denn zusammen mit seinen musikalischen Freunden ist "At The End Of The Day" eine Platte für jede Tageszeit und trotz der hier erwähnten Rückschau beziehungsweise Rückspiegel ist Richie Arndt definitiv in beliebigen Vorwärtsgängen unterwegs. Nicht nur verträumte Momente wie "Bitter Years" zeugen von hoher Qualität. Bei diesem Album passt einfach alles zusammen.
Line-up:
Richie Arndt (vocals, acustic guitar, resonator guitar) Jens-Ulrich Handreka (upright bass) Frank Boestfleisch (drums) Gregor Hilden (acoustic guitar) With: Marc Breitfelder (harmonica) Jo Dölker (percussion) Christiane Eiben (backing vocals) George Kochbeck (organ) Dieter Kropp (harmonica) Georg Schröter (grand piano) Annette Steinkamp (backing vocals) Peter Weissbarth (drums)
Externe Links:
|
