Eigentlich war 1973 eine Supergroup entstanden!
Bad Company, das war die Zusammenkunft von
Paul Rodgers und
Simon Kirke (
Free),
Mick Ralphs (
Mott The Hoople) und
Boz Burrell(
King Crimson). Die britische Rockband konnte gleich mit dem gleichnamigen
Debütalbum punkten, enthielt es doch so hervorragende Songs wie "Can't Get Enough", "Ready For Love" oder "Bad Company".
Nun gibt es dieses 2-CD-Set mit bisher unveröffentlichter Livemusik. Auf der ersten CD eine Show aus dem Summit House in Houston, Texas, vom 23. Mai 1977, während der Tour für das Album "Burnin' Sky" eingespielt. Die zweite CD lässt uns an einem Konzert vom 9. März 1979 teilhaben, das im Rahmen der Promotion-Tournee für das Album
Desolation Angels in London mitgeschnitten wurde.
Die Aufnahmen stammen von Original 24-Spur-Bändern aus den Archiven. Overdubs oder sonstige Veränderungen erfolgten im Zuge der Verarbeitung nicht, so dass der originale Livecharakter bestens gewahrt wurde.
Zusätzlich gibt es ein Bonusstück, aufgenommen am 26. Juni 1979 in Washington, es handelt sich um "Hey Joe".
So gibt es nun endlich das erste offizielle Livealbum dieser Band, die seinerzeit für ihre guten Shows bekannt war. Wenngleich sich die Songs an die Studioversionen angleichen, kann man doch einen anderen Geist spüren. Die Band wirkt meist direkter und teilweise kommt die Musik auch härter gespielt. So erinnert mich die Atmosphäre einiger Nummern an jene, die
Robin Trower live erzeugte. Besonders ist es daher
Ralphs, der einen satten Sound vorlegt und bei einigen Stücken auch von
Rodgers unterstützt wird, wenn er die Gitarre bedient, zum Beispiel bei dem richtig coolen "Man Needs Woman", das mich mit seinem schleppenden Rhythmus stark an
Free erinnert. Und dann bemerke ich, dass mir
Paul Kossoff als Gitarrist fehlt.
Erstaunlich ist, dass kein Stück doppelt ist. Nun, bis auf "Feel Like Makin' Love" und das "Drum Solo". Eigentlich bin ich kein Freund von Schlagzeugsoli im Bereich Rock, denn angesichts vieler brillanter Alleingänge aus dem Jazzbereich langweilen mich solche Beiträge in der Regel eher, doch hier sind beide Soli kurz gehalten, und die so gehaltenen Statements von Simon Kirke wirken nicht störend, zumal sie auch noch recht unterhaltend sind.
Klanglich unterscheiden sich die beiden Konzertmitschnitte nicht wesentlich, den Vorzug würde ich dann dem 1979er-Konzert geben, wirkt es ein wenig klarer bei der Darstellung von Instrumenten und Gesang und hinsichtlich der Abmischung. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass mir persönlich die Songauswahl ein wenig mehr zusagt, befinden sich mit "Bad Company" und "Can't Get Enough" doch auch zwei meiner Lieblingstitel dabei. Sehr ausdrucksstark ist der Gesang von Rodgers und die Band hatte zwei wirklich gute Abende. Diese kann man nun entspannt und zurückgelehnt vorzüglich zu Hause genießen!