Bereits vor zwei Monaten rezensierten wir
Sound Of The Apocalypse und Kollege
Jogi möchte nun auch noch ein paar Worte dazu loswerden:
Sagenhaft, da hören wir von Beginn an Orgeln satt und Guitar-Riffs im Stile der alten
Uriah Heep. Das ist eben Classic Rock, dazu ein bisschen
Boston, zwischendrin ein wenig Blues-Rock, das Ganze dann proggig, und genau das ergibt "Thorn Upon A Crown", den Eröffnungstrack von
Black Bonzo. Soundmäßig vollkommen retro im Seventies-Look rocken die Brüder famos vor sich hin. Highlight sind die flächendeckenden Hammonds, dazu wuchtige und treibende Drums und eine explodierende Band, die richtig Laune macht. Und mit dem Folgesong "Giant Games" wagen
Black Bonzo schon mal einen Ausflug in verquere Gefilde, präsentieren allerdings einen jederzeit nachvollziehbaren roten Faden. Ein tolles Spiel zwischen den verschiedenen Rhythmen, eine Prise Theatralik und interessante, asymmetrische Harmonien. Besonders gut ist dabei Sänger
Magnus Lindgren, der von locker easy bis zu ersten und emotionalen Eingaben mehrere Gesichter zeigt.
Bei "Yesterday Friends" meine ich musikalische Wurzeln wie die
Beatles zu erkennen, aber auch frühe
Pink Floyd als auch die
Manfred Mann's Earth Band sind präsent. Abwechslung spielt eine große Rolle, denn
Black Bonzo ziehen mit "The Well" sogar einen ehrwürdigen Glam-Rock-Anzug an. Unfassbar gut, wie die Band alte
Sweet mit der Marke
Tommy Bolin vermischt, und wüsste man es nicht besser, würde man nicht annehmen, dass es sich bei "Sound Of The Apocalypse" um eine Neuveröffentlichung handelt.
Wenn in "Intermission - Revelation Song" die Flöten ertönen, dann leuchten frühe
Jethro Tull-Alben in den Augen, die Gesangstrukturen erinnern an den jungen
Ian Anderson und spätestens jetzt stellt sich die Frage ob die Schweden mit ihrem Album eine Hommage an die Großen der 70er-Jahre abliefern wollen. Nein, dem ist nicht so, doch Nostalgie pur ist beim Durchhören dieses Silberlings angesagt. Rock-Puristen aufgepasst, dies ist eine moderne Variante großartiger Musik.
Mit dem Titelstück rocken die Jungs noch mal das Haus, etwas straight, doch legt man ohrenscheinlich immer Wert auf einen gewissen technischen Anspruch. Also, das ist eine sehr gelungene Scheibe und ich gebe meinem geschätzten Kollegen
Markus insofern Recht, dass hier viel Abwechslung geboten wird. Mir persönlich wurden die Gitarren sehr gut dosiert und auch die Stimme von
Magnus Lindgren gefällt mir außerordentlich. Ich vergebe dafür
7 von 10 RockTimes-Uhren, denn nicht ohne Grund schreibe ich eine 2. Meinung!