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Blindside Blues Band / Rare Tracks
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Gerade erst vor Kurzem hatten wir euch das brandneue Album der Band, die
Smokehouse Sessions Volume Two vorgestellt und es dort auch schon angekündigt. Die Truppe um den Gitarristen und Sänger Mike Onesko hat fast zeitgleich noch eine weitere Scheibe mit bisher unveröffentlichtem Material nachgeschoben. Der Silberling "Rare Tracks" verfügt über insgesamt 14 ebensolcher, die in der Zeit von 2004 bis 2008 entstanden und bisher wohl in einer Schublade liegend auf ihre Veröffentlichung warteten. Mit Muddy Dixon ist hier wiederum ein anderer Bassist an Bord als bei den Veröffentlichungen der letzten Jahre. Erneut hat Onesko einen Mix aus Eigenkompositionen und Cover-Songs am Start, wobei die letztgenannten Tracks diesmal einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. Nur knapp die Hälfte der Stücke stammen aus der Feder des Bandleaders, dazu gibt es Titel von Led Zeppelin,
Jimi Hendrix, Grand Funk Railroad und noch einigen mehr, auf die ich später eingehen möchte. Stilistisch gibt es die von der Band gewohnte 'dreckige' Version des Blues Rock, die mittlerweile zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Und mit Bill Gaessock war ein Gast-Gitarrist bei drei Nummern dabei, der sich ganz hervorragend in den Band-Sound einfügte. Um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen: Mein absoluter Favorit auf dieser Scheibe ist die Frankie Miller/Robin Trower-Komposition "I Can't Wait Much Longer", die im Original auf dem ersten Solo-Album des ehemaligen Procol Harum-Gitarristen veröffentlicht wurde. Ein langsamer, sehr gefühlvoller Blues Rock-Track mit starker Gitarren-Arbeit und einer supergeilen Gesangsmelodie, den ich seit Tagen rauf und runter höre. Auch das nachfolgende "Morning Dew" (u. a. davor schon von der Jeff Beck Group und Nazareth aufgenommen) kommt richtig gut. Am Arrangement wurde nichts geändert, aber das ist klasse gespielt wie gesungen.
Jimi Hendrix' "Freedom" kommt mit psychedelicher E-Gitarre daher und geht als guter Song durch, der aber nicht zu den besten der Scheibe gehört. "Black Betty" ... was soll man zu dem Stück noch sagen? Ich kann es heutzutage nicht mehr hören und auch das Arrangement des Originals wurde nur minimal geändert. Ganz anders dagegen die Grand Funk Railroad-Nummer "I'm Your Captain", der eine ganze Schubkarre Dreck beigemischt wurde und die hier (nachdem ich mich am Original mal 'totgehört' hatte) wieder richtig Spaß macht. Und auch Zeppelins "No Quarter" mag ich in dieser knackigen Version (ohne Keyboard) sehr gerne.
Was die Eigenkompositionen betrifft, so bekommen wir mit "Jack Daniel's Weekend" einen guten, augenzwinkernden Rocker um die Ohren gehauen und auch das knackige Instrumental "Sabbeck" ist ein kurzweiliger Gewinner. Sowohl "Sweet Young Thang" wie auch "Good Lovin' Man" (erinnert mich an Stevie Ray Vaughan) sind fetzige Blues Rocker, die jeden Club zum Beben bringen und dann wäre da mit "The Mighty Titan" noch ein weiteres Instrumental, das den beiden vorgenannten Stücken in nichts nachsteht. Nicht unerwähnt lassen will ich, dass Onesko auch noch eine dampfende Version von "You Don't Love Me" (wohl am bekanntesten durch die "Fillmore East"-Version der Allman Brothers Band) in petto hat.
Mit einer Spielzeit von über siebzig Minuten bekommt man von der Blindside Blues Band auch hier wieder jede Menge Material für sein Geld geboten. Und, um ehrlich zu sein, gefällt mir "Rare Tracks" sogar noch ein gutes Stück besser als die "Smokehouse Sessions", was sich alleine schon durch solch großartige Titel wie "I Can't Wait Much Longer", "Morning Dew", "I'm Your Captain" und "No Quarter" begründet, die ich konsequenterweise auch als Anspiel-Tipps in die Runde werfen möchte. Sicherlich ist Onesko kein Ästhet im Stile eines Joe Bonamassa, aber erstens hat diese Band einen vollkommen anderen Ansatz und zweitens mag ich einfach diese verschwitzte Club- und Kneipenatmosphäre, in die man beim Anhören der Scheibe unweigerlich katapultiert wird.
Und außerdem ich werde mir jetzt mal umgehend auch diese Robin Trower-Scheibe zulegen!
Line-up:
Mike Onesko (guitars, vocals) Bill Gaessock (guitars - #1,2,4,8) Muddy Dixon (bass) Emery Ceo (drums)
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