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Blues Package / First Class Fools
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»Es wird höchste Zeit für ein neues Album« schrieb ich beim Review des Showtime-Albums von Blues Package, das die Band im Jahr 2001 im Hamburger Down Town Bluesclub mitgeschnitten hat. Anscheinend hat dieser Aufruf gefruchtet, denn jetzt liegt mir der neue Longplayer "First Class Fools" vor. Na ja, so ganz neu ist er inzwischen auch nicht mehr, denn die Aufnahmen stammen vom 25. März 2006, haben also auch schon wieder fast zwei Jahre auf dem Buckel.
Das macht aber fast gar nichts, denn diese zeitlose Musik von Blues Package hört sich eigentlich immer gut an. Auch dieses Album wurde wieder live mitgeschnitten. Eine gute Wahl, denn auf der Bühne kommen die Jungs immer am Stärksten rüber. Ort des Geschehens war diesmal Charly's Musikkneipe in Oldenburg, eine Location, die ebenfalls zum festen Einzugsgebiet der Band gehört.
Wie schon bei den älteren Live-Alben wird die Konzert-Atmosphäre wunderbar eingefangen. Der Sound ist, wie gewohnt, super und gewährt Einblicke in alle Feinheiten der gespielten Songs. Da hat der langjährige Sound-Mann Mattes Groth wieder mal ganze Arbeit geleistet.
Alle elf Titel sind sorgfältig ausgewählte Coverversionen diverser Altmeister der Rockmusik. Dabei sticht das perfekte Zusammenspiel des Quartetts besonders hervor, aber das verwundert natürlich niemanden so wirklich, denn schließlich sind die Vier ja schon etliche Jahre beieinander.
Gleich vom ersten Hördurchgang an setzte sich die Levise / Ryder-Komposition "Red Scar Eyes" mit seinen heftigen Double-Lead Atacken bei mir als Anspieltipp fest. Hier geht Blues Package so richtig aus sich raus und veranstaltet ein wahres Soundgewitter. Da fliegt die Kuh!
Kaum ist der Qualm verraucht, da geht es fast zart und seicht weiter, denn nun wird "Henry" aus der Feder von Keb Mo besungen. Was für ein Umschwung. Der Hörer wird immer wieder in ganz verschiedenen Atmosphären getragen.
Kracher wie John Fogertys "Fortunate Son", das zu den großen Hits der frühen
Creedence Clearwater Revival gehört, wechseln sich mit gesetzteren Tönen ab, von denen ich die Warren Haynes-Komposition "Soulshine" besonders erwähnen möchte, die einer meiner Lieblingsstücke der Allman Brothers Band ist. Natürlich fehlt bei diesen beiden Songs jeweils die markante Stimme des Originals, aber musikalisch kann Blues Package da durchaus mithalten. John Hiatt ist als einziger Interpret auf diesem Album zweimal vertreten. Bei "Slow Turning" tobt sich die Lead-Gitarre so richtig aus und macht mächtig Feuer. Danach wieder der oben schon besprochenen Wechsel, denn nun folgt "Soulshine" mit seinen wunderbaren Harmonien, bei denen der Sechssaiter sehr gefühlvoll eingesetzt wird. So macht ein Live-Mitschnitt richtig Spaß. Der Funke springt selbst beim Anhören der Ton-Konserve sofort auf den Hörer über.
Ein weiters Highlight ist für mich der zweite John Hiatt-Song "Perfect Good Guitar", der von den ständigen Wechseln zwischen Wulfs starken Vocals und der druckvollen Gitarre lebt. "First Class Fools" schließt mit dem "Downtown Train" von Tom Waits und dem Al Kooper-Klassiker "I Can't Keep From Crying Sometimes", der ja auch schon von Ten Years After erfolgreich bearbeitet wurde. Auch hier beeindruckt mich die unglaublich intensive Lead-Gitarre. Alvin Lee und Joe Gooch lassen an allen Ecken und Kanten grüßen. Das ist der krönende Abschluss dieser CD!
Blues Package haben es auch nach dreiundzwanzig Jahren noch immer drauf!
Line-up:
Klaus Küchmeister (bass, vocals) Karsten Reimann (drums, vocals) Fritz "Fieten" Wulf (guitar, vocals) Stefan Martens (guitar)
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