Pop aus Australien, da war doch was? Richtig, das jüngst besprochene Album How Does It End von Tim Steward. Nicht so der große Hit. Hier kommt das, was dort gefehlt hat - Raffinesse, Originalität und Kicks.
Die Boat People dürften hierzulande wohl auch nicht allzu bekannt sein, keine Ahnung, ob sie schon bei uns gastiert haben. Aber es lohnt sich wirklich, bei ihnen die Löffel aufzustellen!
Das Erste was angenehm auffällt, ist der nahezu durchgängige Chorgesang, der gleichzeitig den typischen 60/70ies-Charakter hat (die Fab Four lassen vor allem bei den ersten Stücken öfters grüßen!), aber durchaus nach modernem Indie-Pop klingt. Der Spirit ist zweifelsohne da und auch so manche Rock-kammermusikalischen Arrangements. Interessante Sounds mit ein paar psychedelischen Spielereien hier und früh- Queen-mäßigen Szenen da. Mal Small Faces
-Unbekümmertheit, mal Pink Floyd-sche Bedeutungsschwere. Viel Abwechslung - gekonnte Rhythmuswechsel, kleine Manierismen oder große Gesten mit Unterhaltungswert - ein Quartett, das auf hohem Niveau spielt! Dass der Leadgesang (von verschiedenen Mitgliedern) mitunter leicht schwankt, soll kein Kritikpunkt sein.
The Boat People sind eine wirklich ernstzunehmende Band mit beachtlichem Potential, die auf ihrem Heimatkontinent wohl schon größere Bekanntheit hat. Jedenfalls waren verschiedene Songs dieses 2005er-Debüt-Albums (nach vier EPs) in den dortigen Charts vertreten und hatten reichlich Air-Play, wenn man der Bandpage glauben darf. Bis heute klingt das frisch und interessant. Auch wenn 'Pop' draufsteht und flott daherkommt, ist das aber ein sehr vielschichtiges Werk mit durchaus intellektuellem Langzeitgenuss.
Inzwischen ist der Nachfolger "Chandeliers" in Australien grad auf den Markt gekommen und wird wohl auch bei uns bald aufschlagen. Den Soundschnipseln auf der MySpace-Seite nach zu urteilen, geht's mit 'Blick zurück' weiter. Aber darum kümmern wir uns, wenn wir die Scheibe aufliegen haben. Bis dahin ist "Yesyesyesyesyes" für Pop-Fans allemal eine Empfehlung.
Eine audio-visuelle Zugabe gibt's auch auf der Scheibe, per Computer-Laufwerk abspielbar. Welches Bonbon das ist, will ich als Überraschungsmoment für die Käufer der CD nicht verraten.
Line-up:
James O'Brien (vox, bass)
Robin Waters (vox, keys)
Charles Dugan (vox, guitar)
Tony Garrett (drums)
Tracklist |
01:Clean
02:Unsettle My Heart
03:Irony
04:She's A Good Soul
05:Sink Into The Sea
06:Tell Someone Who Cares
07:If We Hadn't Got Together …
08:Possum Magic
09:Central Station
10:Building Bridges, Digging Caves
11:The Picturesque
12:Me And The Sun
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