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Bonafide / Bombo
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"Bombo", das vierte Langeisen der Band aus Schweden, haut einen vom ersten Track an aus den Socken. Vorausgesetzt, man ist ein Anhänger des Hard Rock. Eine Bonafide-Platte auf dem Schreibtisch zu haben, verursacht schon einmal etwas feuchte Hände. Frontmann Pontus Snibb mit seiner rauen, wie für dieses Genre geschaffenen Stimme, hat zehn Lieder zu Papier gebracht, die den Hörer ein ums andere Mal fesseln und animieren, bei der Player-Stange zu bleiben.
Bonafide erfindet das Hard Rock-Rad nicht neu, aber wie sie sich hier präsentiert, ist schon bemerkenswert packend. Mit Blick auf die relativ kurze Gesamtspielzeit von knapp neununddreißig Minuten darf es keinen Durchhänger geben. Schon nach dem ersten Durchgang kann man beruhigt zu dem Schluss kommen, dass es nicht der Fall ist. Zehn Tracks, zehn Anmacher für jede Party, zehn hinlangende Kracher, zehn Songs, bei denen Gitarrenriffs bis in den letzten Winkel der Genüsse ausgereizt werden.
Die unerschütterlich-massive Startrampe ist der Blues und von dort aus braucht die Musik keine Steuerung, denn es geht immer nur geradeaus gen Himmel. Die sechs The Singing Bombinos tauchen nicht oft auf, aber wenn, dann passt dieser Männerchor perfekt in die Hard Rock-Systematik von Bonafide. Der Schweden-Kracher erscheint bei dem Label Off Yer Rocka Records. Da ist man zum Beispiel mit den The Quireboys und Beautiful Curse ja in bester Gesellschaft und agiert auf Augenhöhe mit der altvorderen Combo.
Wer bei "Bombo" auf der Suche nach lupenreinen Balladen ist, wird leider nicht fündig werden. Der Zehnender ist treibend, kennt quasi nur die Überholspur des Genres und höchstens kommt es innerhalb der Nummer zu kleinen Durchatmern. Okay, in der Singleauskopplung "Harmony" lässt es der Power-Vierer etwas ruhiger angehen, aber die phasenweise auflodernde Dynamik konterkariert das Prinzip einer Ballade.
Bonafide beginnt das Hard Rock-Menü mit dem Titeltrack, der gleichzeitig auch das kürzeste Stück der Scheibe ist. Hier ist das Schmankerl die bestens integrierte Sologitarre und der tolle Chor. Martin Ekelund (Bass) und Schlagzeuger Niklas Matsson gießen ein hervorragendes Rhythmus-Fundament und der Drummer ist fernab einer Mentalität, die vom reinen Draufhauen geprägt ist.
Die Lieder haben klasse Hooklines. Hier und da servieren die Gitarristen Pontus Snibb sowie Mikael Fässberg gemeinsamen Twinsound und der Bonafilde-Hard Rock verursacht mächtig viel Spaß vor den Lautsprechern. Dem Hörer soll Freude vermittelt werden und er keine Langeweile schieben oder gar genervt werden. Damit ist ein Ziel eines Tonträgers voll erfüllt worden.
Mit den bereits erwähnten Label-Kumpels in einen Topf geworfen zu werden, kann die Band durchaus als Kompliment ansehen. Wer Bonafide noch nicht kennen sollte, hat mit "Bombo" definitiv den richtigen Rock'n'Roll-Einsteiger im Sortiment. Und wie die Combo speziell den Rock'n'Roll ansteuert, darf man in "Better Safe (Than Sorry)" miterleben. Scharf gewürzte Gitarren machen die Runde und Hochgeschwindigkeit ist hier keine Kunst. Direkt danach wird schwergewichtig gerockt. Dabei schaut ZZ Top um die Ecke und grinst sich einen. "Liquid Lover" ist die Hymne der Platte. Wie es der Titel schon andeutet, streckt "Suburb Baby Blues" mit einem unwiderstehlichen Groove, tollen Breaks und Rhythmuswechseln die Hände verdammt weit bis an die Wurzel der Rockmusik aus. Am Schluss bremst "8-Ball" das Tempo runter, ohne den Hochspannungstransformator auszuschalten und hier benutzt man für das Track-Ende sogar ein Fade-Out.
Bonafide geht konsequent einen Weg, der musikalisch den Dreck unter den Fingernägeln des Genres hat und mit verdammt guten Songs aus dem eigenen Köcher für beste Laune sorgt. "Bombo" ist eine dicke Empfehlung für alle gestandenen Hard Rock-Anhänger, die bei so einer Musik auch gerne die Kronkorken knallen lassen. So muss Rock'n'Roll.
Line-up:
Pontus Snibb (vocals, guitar) Mikael Fässberg (guitar) Niklas Matsson (drums) Martin Ekelund (bass) Featuring: The Singing Bombinos: Gustav Kronfelt Emil Lundberg Filip Schröder Anton Tronäss Simon Fridh Alexander Sallberg
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