Brant Bjork / Gods & Goddesses
Gods & Goddesses Spielzeit: 32:29
Medium: CD
Label: Low Desert Punk, 2010
Stil: Rock

Review vom 27.03.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Nach Punk Rock Guilt bringt der Rocker Brant Bjork mit "Gods & Goddesses" das zweite Album auf seinem eigenen Label Low Desert Punk heraus.
Abermals setzt man hinsichtlich der Produzentenposition auf Qualität.
Ethan Allen (unter anderem Tricky, Luscious Jackson) schob die Regler in die richtigen Stellungen und Brant Bjork hat die vorliegende Platte nicht im Alleingang eingespielt.
Namentliche Verstärkung hat er sich mit Billy Cordell (bass), Brandon Henderson (guitar) und dem italienischen Drummer Giampaolo Farnedi ins eigene Studio geholt.
Um das aktuelle Album habe ich schon ein buntes Schleifchen gebunden.
Die Platte eignet sich bestens als Geschenk für die Anhänger des Wüstenrockers. Aber nicht nur für die, denn "Gods & Goddesses" ist vom Blues getränkter Rock der besseren Sortierung. Mit dem Opener hat mich der Gitarrist und Sänger vom Start weg am Wickel und rausgekommen bin ich aus dieser Nummer nimmer.
Neckisch haut er gleich ein Groovemonster aus der nicht vorhandenen Plattenrille.
Lässig groovt hier nicht nur die Rhythmusabteilung. Es ist alles in Schwung und die beiden Gitarristen geben sich die Klinke in die Hand. Wenn eine Platte so anfängt, dann liegt die Messlatte schon verdammt hoch.
Machtvoll setzt sich das akustische Treiben fort. Wohin will uns der Bjork mit seinem staubtrockenen Rock denn führen? Welche Botschaft hat der Mann?
Der Amerikaner bietet Mehrkomponentenrock der relaxten Art.
Auch wenn mir keine Texte vorliegen und wir den fünften Track ansteuern, dann lässt sich aus Bjorks Gesang nicht viel herausfiltrieren, denn die Stimme ist effektvoll verfremdet. Was man allerdings versteht, ist der Name Jimi. In Kombination mit der Musik kann der Hörer "Blowin' Up Shop" durchaus als ein Hendrix-Tribut ansehen. Die gegen Ende vom Wah Wah-Pedal gesteuerte Gitarre verstärkt diesen Eindruck nur noch.
Neben verdammt locker daher kommenden Liedern gibt es auch standesgemäße Bluesrocker.
"Good Time Bonnie" ist tief in den Furchen des 12-Takters verankert und auch dieser Track vermittelt die ausgewogene Klasse eines Brant Bjork. Stellenweise verpasst er seinem Gitarrenspiel psychedelische Elemente wie in "Little World".
Die beiden Sechssaiter stehen sich in keiner Weise im Weg oder streiten um eine Art Vormachtstellung. Gemeinsamkeit macht stark, so könnte man formulieren.
Mir gefällt das Album ausgesprochen gut, denn es vermittelt die Kraft der Entspanntheit. Die Gitarrenarbeit des Protagonisten ist vielschichtig und lädt geradezu zum Hinhören ein.
Schlagzeuger Farnedi macht mit seinem Drumming keine großen Sprünge, ist allerdings sehr effektiv.
Mit dem Schlusspunkt "Somewhere Some Woman" hat der Protagonist einen richt fetten Songblock im Album. Da spielt er uns mächtig etwas hinter die Ohren.
Die in zwei Parts geteilte Nummer zeigt als Peilgerät in genau die korrekte Richtung. Mit zu Beginn eindeutig gesetzten Riffs wendet sich das Blatt und tonnenschwere Psychedelic kommt gemächlich auf den Hörer zugedonnert.
Immer wieder setzt Bjork das Wah Wah-Pedal ein und seine Stimme passt zum musikalischen Umfeld. Verzerrte Gitarrenklänge gehören ebenfalls zum guten Geschmack des Rockers. Auf seine Art besetzt der Mann durchaus eine Nische. Gerne begibt man sich in die Sogwirkung des Strudels der acht Tracks.
"Gods & Goddesses" hebt sich genüsslich aus der Masse ab und abschließend kann man nur schreiben... weiter so, Brant Bjork.
Line-up:
Brant Bjork (guitar, vocals)
Brandon Henderson (guitar)
Billy Cordell (bass)
Giampaolo Farnedi (drums)
Tracklist
01:Dirty Bird (2:48)
02:The Future Of Rock (We Got It) (3:56)
03:Radio Mecca (3:55)
04:Little World (5:03)
05:Blowin' Up Shop (3:21)
06:Good Time Bonnie (3:48)
07:Porto (3:51)
08:Somewhere Some Woman (5:47)
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