Dacia Bridges / 18.05.2013, Franks Bodega, Großkarlbach
Franks Bodega Dacia Bridges
Franks Bodega, Großkarlbach
18. Mai 2013
Stil: Singer/Songwriter
Konzertbericht


Artikel vom 25.05.2013

       
Markus Kerren                  Sabine Feickert
Dacia Bridges»Was macht die? Stripshow??« fragte einer unserer Facebook-Fans angesichts des Konzertplakats. Eher nach sittsamer 'Dame im kleinen Schwarzen' mit 'Herren mit Akustikinstrumenten' sah dann jedoch der Beginn des ersten Auftritts von Dacia Bridges in der Bodega aus. Doch weder das Eine, noch das Andere sollte sich bewahrheiten. Dacia, von Kindesbeinen an auf Bühnen (unter anderem mit Limp Bizkit, Disturbed und Die Ärzte) oder im Studio (u. a. gab es auch schon eine gemeinsame Single mit Lemmy) aktiv, schaffte den nahtlosen Übergang von Gänsehaut zu 'Rock die Bodega' und bot eine Show, die auch ohne Strip mehr als heiß war.
Dienten die ersten beiden Songs noch ein bisschen zum Aufwärmen, waren sowohl die Band als auch das Publikum spätestens bei dem sehr starken "Out Of Here" so richtig angekommen. Der innere Vulkan der Frontlady begann immer unüberseh- sowie unüberhörbarer zu brodeln und sorgte für große Augen und Ohren in der Bodega. Und wenn Dacia Bridges dann auch noch temperamentvoll zu tanzen begann, klappten die Kinnladen der anwesenden Besucher endgültig ganz nach unten.
Dacia Bridges Aber auch die beiden Gitarristen Uwe Metzler (Ex-Sarah Brightman, Ex-Ray Wilson) und Gabriel Holz lieferten einen ganz starken Job ab. Diesen zwei standen der Bassist Ralf Botzenhart sowie der Schlagzeuger und Cajon-Spieler Jens Krieg in nichts nach. Obwohl 'nur' mit akustischen Instrumenten ausgestattet, wurde einige Male trotzdem richtig heftig abgerockt, wie es andere Combos nicht mit elektrischem Instrumentarium hinbekommen. Das Quartett setzte den Sound für die Frontfrau ganz hervorragend in Szene und es war kein Kunststück, die große Klasse dieser Musiker zu erkennen und würdigen zu wissen.
Mit "I Gave Up Most For Love" und "Love And Hate" kamen Stücke ihres aktuellen Soloalbums "The Lonely Club Of Hearts" zum Einsatz, aber die im US-Bundesstaat Michigan geborene Bridges griff auch auf älteres Material zurück, von dem das RockTimes-Team "Intensify", "Why Can't I Fall" oder "Unpredictable Child" richtig begeistern konnte. Dacia Bridges überzeugte sowohl mit kraftvollen wie auch sehr einfühlsamen Gesangseinlagen und ein gutes Stückchen Soul hatte sie ebenfalls zu bieten.
Dacia BridgesDer Gitarrist Gabriel Holz eröffnete das zweiten Set mit einer coolen Version von "I'm On Fire" (Bruce Springsteen), der er gegen Ende des Konzerts nochJohnny Cashs "Folsom Prison Blues" folgen ließ. Gut gemacht (wie an diesem Abend) sind solche Nummern natürlich immer auf der Gewinnerseite und auch die Bodega erfreute sich daran. Überraschender dann schon David Bowies "Let's Dance", das in einer richtig starken poppig-funkigen Version dargeboten wurde.
Als erste Zugabe sagte Dacia den bzw. ihren Hit "I Begin To Wonder" an, der allerdings von Dannii Minogue interpretiert die Charts und Radios stürmte. Nach eigener Aussage hat jedoch Bridges die Nummer geschrieben und über all die Jahre immer gesungen, weil (mit stampfendem Fuß und rausgestreckter Zunge) »es ist meiner!!«. Um diesen Song (für den stellenweise noch drei weitere Urheber angegeben werden) im Anschluss dann so leidenschaftlich und temperamentvoll darzubieten, dass eventuelle Zweifel an ihrer Aussage im Keim erstickt wurden.
Als letzter Song wurde mit schon fast gospeliger Anmut Leonard Cohens "Hallelujah" zelebriert. Eine grandiose letzte Zugabe, der das Publikum in der Bodega am liebsten noch viele weitere folgen lassen hätte. Was aber leider einerseits aufgrund einer Erkältung der Sängerin sowie dem Umstand, dass Dacia Bridges und Band noch in derselben Nacht abreisen mussten, um an den nächsten Auftrittsort zu gelangen, scheiterte. Krumm nahm es ihnen niemand, denn die gebotene Show war sehr stark, durch die Bank überzeugend und stellenweise gar mitreißend.
Ein sehr schöner Abend mit einer etwas erkälteten Dacia Bridges also, die sich davon aber weder aus der Ruhe bringen, geschweige denn ihre Show darunter leiden ließ. Hats off und bis zum hoffentlich nächsten Mal!
Wir danken dem Team von Franks Bodega für die sehr angenehme Zusammenarbeit.
Line-up:
Dacia Bridges (lead vocals)
Uwe Metzler (acoustic guitar, Dobro)
Gabriel Holz (acoustic guitar, background vocals, lead vocals)
Ralf Botzenhart (bass, background vocals)
Jens Krieg (drums, cajon)
Bilder vom Konzert
Dacia Bridges   Dacia Bridges   Dacia Bridges
Ralf Botzenhart   Gabriel Holz   Jens Krieg   Dacia Bridges
Dacia Bridges   Dacia Bridges   Dacia Bridges   Dacia Bridges
Uwe Metzler   Dacia Bridges   Dacia Bridges
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