Gerade mal 18 Jahre alt ist das kanadische Musiktalent
Jimmy Bowskill und hat schon mit solchen Größen wie
Deep Purple,
ZZ Top oder
Dickey Betts auf der Bühne gestanden!
Ein weiteres positives Merkmal: Der Jungspund komponiert alle seine Songs selbst. Dass er sein neuestes Album ausgerechnet mit "Live" betitelt hat, passt für mich wie die Faust aufs Auge, denn ich hatte ihn bereits im Januar diesen Jahres als Support von
Wishbone Ash im Berliner
Quasimodo begutachten dürfen.
Damals stand ich unmittelbar vor ihm und hatte das Gefühl, dass er mich mit seinen Soloattacken wegfegen wollte. Konsequenterweise erwarb ich gegen Ende des Gigs sein zweites Album
Jimmy Bowskill, welches seither in meinem Player ständig seine Runden dreht. Die neue Scheibe hat er, passend zu seinem Alter, in einem bemerkenswerten Jugendstil-Cover verpackt. Wirkt sehr farbenfroh und stilvoll!
Die Aufnahmen der Live-Konserve entstanden in seiner kanadischen Heimat, Peterborough, Ontario. Opener "Far From Reality" und "Rattlesnake Shake" hatte er mir in Berlin schon um die Ohren geblasen und sind auch schon auf seiner
Jimmy Bowskill-CD verewigt. Besonders beim zweiten Song kann man seine jugendliche Unbekümmertheit spüren, denn er haut dem Konsumenten heftigste Soli um die Lauschlappen, die seinem Namensvetter
Hendrix nur wenig nachstehen! Kritikpunkte könnte es nur bei seinem Gesang geben, der hinten raus immer etwas leiernd rüberkommt. Aber, bei Gottes Verteilung von außergewöhnlichem Gitarrenspiel hat
Jimmy sicherlich gleich mehrmals 'HIER!' gerufen.
Nach "Walk In My Shadow" folgt mit "Loser" eine schöne Ballade, bei der er wieder seinen Leiergesang anwendet. Mag sein, dass er bewusst seine Stimmbänder so strapaziert. Was soll's, es fällt bei der Gesamtheit der Platte kaum ins Gewicht, da vordergründig seine Fingerfertigkeit an der E-Klampfe hervorsticht.
Dan Neil läutet an seinen Drums "Be Mine" ein und
Bowskill demonstriert sein Können als Slide-Gitarrist. Aber
Jimmy, mal ehrlich, hast Du da nicht doch etwas bei
Bernard Allison abgeschaut? Dessen Soli habe ich nämlich auch schon acht mal live erlebt, und eine, vielleicht auch eher zufällige, große Ähnlichkeit festgestellt. "Karadag" kann ich als Anspieltipp empfehlen, garniert mit einem Drum-Solo von
Dan, der seine Klasse an der Muckibude fett unterstreicht! Super! Auch "Three O' Clock In The Morning" ist ein Teil, das man sich als Hörprobe unbedingt heraussuchen sollte. Hier kann man auch sehr genau seine Gesangseinlagen begutachten um sich selbst ein Urteil bilden. Mit "Link Into Your Chain" hat
Bowskill noch mal einen Trumpf gezogen, denn das Teil hat mich in Berlin schon schwer beeindruckt und besticht durch seinen Rhythmus der sich unweigerlich im Hirn festsetzt!
Für Fans von gitarrenlastiger Musik, Fans des Hard- und Blues Rocks ist zumindest ein Reinhören absolute Pflicht! Im November bietet sich die allerbeste Gelegenheit
Jimmy in Deutschland live zu erleben, siehe unsere
Tourtermine. Ich bin mir sicher, dass sich ein Großteil nach diversen Hörproben und eventueller Konzertbesuche den Silberling zulegen wird!