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Bob Corritore / Taboo
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Yeah, Baby, schwing den Sparschäler und ran an die Kartoffeln. Kaum zu glauben, dass man sich durch den ersten Titel von Bob Corritores Instrumentalalbum "Taboo" auch noch outen darf. Vom Nudel-Anhänger zum Kartoffel-Verehrer. Die Erdäpfel werden im Willie Egan-Opener "Potato Stomp" durch die künstlerische Gestaltung so richtig in Form gebracht. Bei diesem Lied verlieren die essbaren Knollen fast von alleine ihre Schale und leuchten herrlich gelb im coolen Groove beziehungsweise fetzigen Gitarrensound. Wer weiß, wie anregend diese Nummer bei der Kreation neuer Soßen ist. Der "Potato Stomp" kommt ab jetzt verdammt oft zum Einsatz, denn Pippers werden noch häufiger zubereitet.
Okay, vielleicht ein wenig zu viel Fantasie jetzt, aber Bob Corritore ist mit "Taboo" ein super Album gelungen und bei den Begleitmusikern darf auch noch geklotzt werden. Ganz gleich wer ihm in den zwölf Tracks Gesellschaft leistet ist die Platte wie aus einem Guss. Bei den Gitarristen ist es Junior Watson, der den Löwenanteil an Sechssaiter-Beiträgen liefert.
Jimmie Vaughan ist bei zwei Nummern vertreten. Zum größten Teil versorgt Fred Kaplan den Hörer mit Piano- oder Orgelklängen und in identischen Liedern wie Jimmie Vaughan ist es Papa John Defrancesco. Doug James bläst das Saxofon und hätte aus meiner Sicht durchaus mehr Spielraum bekommen können als in nur drei Kompositionen. "Taboo" ist ein fantastisches Spiel mit der Zeit, denn auf welche Art und Weise hier, wohl gemerkt, nicht in allen Tracks in den Rückspiegel geschaut wird, hat Stil und Klasse. Bob Corritore ist ein Teamplayer. Ungemein viele Soli kommen von den Tastenmännern, Doug James beziehungsweise den Gitarristen. So etwas sorgt, neben der musikalischen Vielfalt, für weiteren großen Unterhaltungswert.
Die Balladen, wie zum Beispiel der Titeltrack "Taboo" sind zum Niederknien. Obwohl die Scheibe ein Instrumentalalbum ist, erzählen die unterschiedlichen Arbeitsgeräte schöne Geschichten.
Das mit rauem Sound versehene "Harp Blast" geht richtig gut ab. Hier darf der Protagonist auch einmal im Vordergrund stehen und "Bob's Late Hours" kann man getrost zu den Highlights zählen. In diesem Track wird der Slow Blues fast bis zum Leerlauf verlangsamt und die Begleitmusik, unter anderem mit einem fantastischen Fred Kaplan am Piano, ist begeisternd. Es groovt mächtig, wenn Doug James sowie Bob Corritore im Unisono-Sound den Anfang von "Mr. Tate's Advice" gestalten. Hier ist es Papa John Defrancesco, der mit seinen coolen Keyboard-Fills für Antrieb sorgt und Jimmie Vaughan ein inspiriertes Solo spielt. Direkt danach fliegen die Finger des Saxofonisten förmlich über die Klappen seines Instruments und schließlich dreht der Tastenmann ordentlich auf. Schon wieder ein Highlight!
Ach, "Taboo" ist einfach klasse. Harp-Anhänger und Fans instrumentaler Musik kommen hier voll auf ihre Kosten und die Bedienung mit eindeutig tollem Blues ist perfekt. Es ist bekannt, dass Leute, die weder auf das eine noch das andere stehen, eine tolle Scheibe vorbeiziehen lassen. Schade! Ihnen entgeht definitiv eine ganz besondere Platte mit einer umwerfenden Atmosphäre.
Knockin' Around These Blues zusammen mit John Primer und Harmonica Blues (mit einem Blues Music Award ausgezeichnet) waren schon ganz tolle Alben und meines Erachtens hat auch "Taboo" das Zeug dazu, für diverse Preise nominiert oder gekürt zu werden. Bob Corritore zählt zu einem der besten zeitgenössischen Harp-Spieler. Wie schreibt Charlie Musselwhite unter anderem auf der Rückseite des Digipaks: »[...] Not many people can do an all instrumental harp cd and keep it interesting all the way through. [...]«
Line-up:
Bob Corritore (harmonica) Jimmie Vaughan (guitar - #7,10) Junior Watson (guitar - #1-6,8,9,11,12) Fred Kaplan (piano, organ - #1-6,8,9,11,12) Papa John Defrancesco (organ - #7,10) Doug James (saxophone - #1,7,10) Kedar Roy (acoustic bass - #1-6,8,9,11,12) Richard Innes (drums - #1-6,8,9,11,12) Brian Fahey (drums - #10) Dowell Davis (drums - #7) Todd Chuba (percussion - #5)
Externe Links:
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