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The Carburetors / Rock'n'Roll Forever
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Die Carburetors sind zurück! Mitte November dieses Jahres hauen sie den lechzenden Fan-Horden ihre neue Langrille unter dem sofort ins Auge springenden, plakativen Titel "Rock'n'Roll Forever" um die Ohren und werden ihrem Bandnamen dabei einmal mehr gerecht: 'Carburetor' steht im Englischen schließlich für den Vergaser, einem früher wichtigen Motorenbestandteil, das zum Vermischen von Kraftstoff und Luft genutzt wurde. Auf diese Weise konnte der Motor mit brennbarem Gemisch versorgt und somit letztendlich auch angetrieben werden. Heute findet man den Vergaser fast ausschließlich im Zweitaktmotoren-Bereich, da er ansonsten größtenteils von der Einspritzpumpe abgelöst worden ist.
Was ich mit diesem kleinen Exkurs in die Physik eigentlich aussagen will ist, dass die derzeitige skandinavische Rock'n'Roll-Szene ohne die Carburetors um ein entscheidendes Bestandteil ärmer wäre und somit sicherlich anders funktionieren würde, als sie es heute tut. Wenn man so will, kann man die Carburetors also als den 'Vergaser' der nordischen 'Tollen-Landschaft' bezeichnen.
Genau aus diesem Grund hält auch "Rock'n'Roll Forever" wieder eine Dreiviertelstunde schmutzig-punkige, laute und schnelle Rockmusik mit hohem Asi-Faktor und Gute-Laune-Garantie bereit. Der Albumtitel ist somit Programm, aber bei dieser Band hätte wohl auch niemand ernsthaft etwas anderes erwartet, oder?!
Nachdem man mit einem Kinderchor ziemlich kitschig in den Quasi-Titeltrack "RnR Forever" eingestiegen ist, wird im Folgenden eine nach Schweiß und sonstigen Körperflüssigkeiten schmeckende Hymne nach der anderen abgefeuert. Die fünf Prolls um Frontröhre Eddie Guz, der übrigens auch bei Chrome Division ins Mikro bellt, machen mit Songs wie "Burnout", "Terrified", "Burning Rubber", "Allright, Allright" oder "Going Down" garantiert keine Gefangen, sondern walzen alles und jeden nieder, der es wagt, sich ihnen in den Weg zu stellen: Hier ist von schnellen, rotzigen Punk'n'Roll-Krachern bis hin zu leichten Heavy-Metal-Einschlägen alles dabei, was das Rockerherz des neuen Jahrtausends begehrt.
Die speckige Lederjacke hängt locker auf den Schultern, die schwarze Jeans sitzt hauteng an den Beinen, die Pomade klebt im Haar und die Sonnenbrille wird auch nachts um 4:00 Uhr nicht abgesetzt - diese Attitüde kann man auch wieder auf dem Cover sehen, das sich perfekt in die bisherigen Artworks der Carburetors einreiht. Denn auch die beiden vorherigen Outputs "Pain Is Temporary, Glory Is Forever" (2004) und Loud Enough To Raise The Dead (2006) zieren schon ähnliche Motive. Die fünf Jungs lassen sich demnach nicht beirren, sondern ziehen ihren Stiefel auch auf der neuen Scheibe wieder gnadenlos durch.
Da wir gerade von alten Carburetors-Alben sprechen, wird dem ein oder anderen Fan vielleicht aufgefallen sein, dass die Trackliste von "Rock'n'Roll Forever" zu ca. 70 Prozent aus bereits bekannten Songs besteht. Denn mit Ausnahme der Nummern "Terrified", "Buckle Up", "Feel Alive" sowie dem supergeilen Boney M.-Cover "Daddy Kool" (das Original erschien übrigens 1976) ist das Material schon auf den beiden Vorgängern erschienen, die allerdings nur in Norwegen veröffentlicht worden sind. Somit ist "Rock'n'Roll Forever" für alle beinharten Carburetors-Fans eine ärgerliche Mogelpackung, die sich die ersten zwei Alben schon per Import haben kommen lassen.
Alle anderen dürfen die Scheibe entweder als Überblick über das bisherige Schaffen der Norweger ansehen, gerne aber auch als neues Album, denn schließlich ist "Rock'n'Roll Forever" das erste auch in Deutschland erscheinende Werk der Mannen um Eddie Guz. Wer also eine amtliche Platte für schnelle Autofahrten sucht, die musikalische Untermalung für bierselige Männerabende benötigt oder das lokale Bikertreffen aufpeppen will, der liegt bei den Carburetors goldrichtig.
Line-up:
Eddie Guz (vocals) Kai Kidd (guitars) Stian Krogh (guitars) King O'Men (bass) Chris Nitro (drums)
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