Die im US-Bundesstaat New York lebende CC Coletti ist mir erstmals durch ihre starken Background Vocals bei dem Album All For One von Wiser Time aufgefallen. Aber die Lady hat in der Band von Meat Loaf auch schon auf den ganz großen Bühnen dieser Welt gestanden. Und schließlich war da ja auch noch die Platte Woodstock Lane, die unser Joe vor ein paar Jahren durchaus genossen hatte.
Jetzt liegt mit "Bring It On Home" die aktuelle Scheibe der Amerikanerin vor, auf der sie sich Songs von Led Zeppelin bzw. von den Engländern interpretierten Tracks vorgenommen hat. Und irgendwie geistert mir die ganze Zeit 'rückwärts - vorwärts - rückwärts' im Kopf 'rum. Das erste 'rückwärts', weil Zeppelin ja doch ganz stark von den amerikanischen Blues-Größen inspiriert war. 'Vorwärts', weil sie diese Einflüsse nahmen und in einen damals aktuellen bzw. zeitgemäßen Sound verwandelten. Das zweite 'rückwärts' schließlich, weil CC Coletti diese Tracks nun nochmal in ein sehr rootsiges, bluesiges Korsett zurückverwandelt hat.
Nun kann ein solches Unterfangen - speziell bei diesen starken Songvorgaben - ja auch gerne mal so richtig in die Hose gehen. Ist bei der guten CC aufgrund ihrer und der Qualität der Studiomusiker aber glücklicherweise nicht der Fall. Erneut hat sie mit dem Multiinstrumentalisten und Produzenten Anthony Krizan zusammengearbeitet, was alleine schon eine Bank darstellt. Bereits bei dem auf etwas mehr als vier Minuten abgespeckten "In My Time Of Dying" ist klar, dass der Hörer es hier mit einem richtigen Leckerbissen zu tun haben wird.
Krizan glänzt mit seinem Slide-Spiel und auch die Sängerin überzeugt vom ersten bis zum letzten Ton. Auch "When The Levee Breaks" und der Titelsong (geschrieben vom Blues-Urgestein Willie Dixon) kommen rein akustisch und kitzeln neue Nuancen ans Tageslicht. Richtig gut auch der "Bron-Y-Aur Stomp", bei dem ganz schön aufs Gaspedal getreten wird. Der laszive Gesang zu "You Shook Me" treibt dann gar mal die eine oder andere Gänsehaut über den Rücken und "Black Dog" kommt in einer richtig coolen, swampigen Version, bei der die Drums ganz locker mit Jazzbesen bearbeitet werden.
Was die Sängerin dann aus "Whole Lotta Love" herausholt, ist schon aller Ehren wert. Gebracht in einer langsameren, natürlich auch wieder sehr rootsigen Version. Bei "Rock And Roll" wird es dann wie bei ein paar wenigen anderen Stücken elektrisch und der Titel bildet ein geniales Finale dieser Scheibe. Mein Geheimfavorit ist jedoch "Nobody's Fault But Mine", das in einer fast schon fieberhaft-getriebenen Version gebracht wird. Von einer klasse Harmonika abgerundet, kann man geradezu vor sich sehen, wie sich der Protagonist des Textes von Schuldgefühlen geplagt das Hirn zermartert.
"Bring It On Home" ist eine richtig tolle Scheibe geworden. Denn selbst wenn man sich Tracks wie beispielsweise "Whole Lotta Love", "Black Dog" oder "Rock And Roll" bereits 'totgehört' haben sollte, hier machen sie durch diese starken Interpretationen wieder richtig viel Spaß. Ob CC Coletti mit einem reinen Coveralbum den ganz großen Erfolg haben wird, wage ich jetzt mal zu bezweifeln. Aber es wäre ihr dennoch zu wünschen, denn alle elf dieser wohlbekannten, aber komplett neu arrangierten Titel gehen runter wie Öl.
Kompliment!
Line-up:
CC Coletti (lead vocals)
Anthony Krizan (guitars, background vocals)
Todd Lanka (bass)
Tony Beard (drums)
John Korba (keyboards)
Tracklist |
01:In My Time Of Dying
02:When The Levee Breaks
03:Bring It On Home
04:You Shook Me
05:Black Dog
06:I Can't Quit You Baby
07:Killing Floor
08:Bron-Y-Aur Stomp
09:Nobody's Fault But Mine
10:Whole Lotta Love
11:Rock And Roll
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