The Cheaters / Midnight Run
Midnight Run Spielzeit: 48:47
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2009
Stil: Rock

Review vom 15.07.2009


Joachim 'Joe' Brookes
»Man kann nur eindringlich empfehlen, diese Combo im Auge zu behalten, denn deren Debüt ist bestimmt nicht ihr letztes Wort.«
Das war Ende 2007 und nun liegt ihr zweites Wort vor.
Die Jungs von The Cheaters sind zusammen geblieben und haben sich für den "Midnight Run" zur freundlichen Unterstützung einige wenige Gäste ins Studio geholt.
Knappe 50 Miunten begeben wir uns mit der Band in ein vollbesetztes musikalisches Karussell des Rock.
Unterwegs geht es mal schneller, mal langsamer zu und beim Rundendrehen hört man Sounds, die an andere Genre-Schauplätze grenzen.
Classic Rock, Blues, eher rockig und der nicht kaputt zu kriegende Southern Rock sind Bereiche, in denen die Band beheimatet ist. Selbst die Backing Vocals hat man zuweilen richtig dreckig aggressiv hinterlegt, wie in dem fetten Kurz-Rocker "In Your Eyes".
Das Quartett pflegt eine richtig gute Kultur und Tradition.
Das mag jetzt altbacken klingen, aber die Cheaters sind fernab von diesem Klischee. Sie haben ihre Lektionen gelernt, das Vokabular drauf und können sich auf dieser Basis frei Schnauze entfalten.
Das macht die Gruppe mit identischem Verve, wie auf dem Vorgänger und man spürt einfach deren Herzblut-Engagement in jedem Song.
Neben dem bereits erwähnten Shorty fällt auf, dass man sich des Öfteren auf eine kürzere Spielzeit einlässt. Irgendwie lobenswert, denn so werden diese Komopsitionen zu echten Destillat-Krachern, die es auf den Punkt bringen und dennoch drin haben, was sehr gute Songs ausmacht.
Mit dem Erfolg des Debüt-Albums im Rücken machen die Jungs von The Cheaters auch hier nichts falsch, bleiben ihrem, von wem auch immer in die Wiege gelegten Rock treu und überzeugen den Hörer abermals auf das Feinste.
Ihre Musik ist einfach infizierend und mit so viel Delikatessen aufgeladen, dass man sich nicht entziehen kann.
Nochmals hat man mit Frank Marchand III im Reglerraum zusammen gearbeitet, wobei ich mir vorstellen kann, dass er eher die Fäden zusammen hielt, als dem Vierer in den Hintern treten zu müssen, um in die Pötte zu kommen.
Dem Album sollte man kein hin und her switchen angedeihen lassen, denn Song für Song hat sich die Gruppe schon Gedanken über den Ablauf der Tracklist gemacht und so geht es verdammt abwechslungsreich zu.
Schon der Opener, frech mit einem Gitarren-Solo am Anfang, sendet seine Signale schnurstracks an die Fußwippe.
Hingebungsvoll laut und mit geballter Kraft gespielt, wird auch eine Leichtigkeit des Seins vernommen. Man steht über den Dingen und serviert so einen Gourmet-Rock, an dem sich andere Bands die Finger wund spielen würden. Im zweiten Track singt Jason »I want you to blow my mind, girl…« Achtung, so etwas kann dem Hörer nicht nur bei diesem Song geschehen.
The Cheaters fegen wieder einmal alles vom Tisch.
Mühelos zaubert man einen Boogie nach Art des Hauses aus dem Ärmel oder nimmt einen mit in die Tiefen einer maßgescheiderten Ballade. So macht man sich mit sehr gutem Songwriting Freunde und die gibt es nach dem ersten Album bestimmt schon reichlich an der Zahl.
Oft genug zieht Brett Wilmer seine sechs Saiten für herrliche Soli auf, mit James Morton gibt es feine Twin-Gitarren und die Rhythmus-Abteilung sorgt für den entsprechenden Druck 'von hinten'.
Außerhalb der Debatte steht die Stimme von Morton und einzelne Songs im Speziellen vorzustellen, ist bei "Midnight Run" nicht notwendig.
Das Warten hat ein Ende.
Wer bisher noch nichts von The Cheaters gehört hat, sollte schleunigst in die Puschen kommen und sich die CD besorgen.
Enttäuschungen? Fehelanzeige!
Nach dem ersten Album hat man quasi, wie beim Hausbau, das Erdgeschoss ausgebaut und setzt jetzt die zweite Etage erfolgreich drauf.
Nach der berechtigten Lobhudelei sollte eines nicht unerwähnt bleiben. Zwölf Nummern weist die Tracklist auf der Rückseite des Digipacks aus, aber wenn der Player die Platte geladen hat, stellt man fest, dass es noch ein dreizehntes Stück gibt. Die Zugabe von "Midnight Run" liefert die Band mit einem versteckten Pressluft-Song (AC/DCs "Shame On You") gleich mit.
Line-up:
Jason Morton (vocals, guitar)
Brett Wilmer (lead guitar)
Dave Wolf (bass, vocals)
Kevin Shook (drums, percussion)

Additional Musicians:
Steve Fisher (harmonica - #11)
Jimmie Rivera (organ - #6)
Denise Henderson (backing vocals - #6,10,12)
Lisa Henderson (backing vocals - #6,10,12)
Olivia Hebron (backing vocals - #6,10,12)
Cathy Prather (backing vocals - #6,10,12)
Tracklist
01:Fast Times (4:08)
02:Blow My Mind (3:46)
03:Lay It On The Line (2:48)
04:Let Down (3:16)
05:You Just Don't Get It (2:00)
06:Justify (4:22)
07:Midnight Run (2:39)
08:One Night Woman (3:28)
09:Locked And Loaded (4:22)
10:In Your Lies (2:41)
11:Ain't Comin' Back (2:44)
12:Bye Bye Baltimore Sky (5:50)
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