The Codex / Same
The Codex Spielzeit: 69:13
Medium: CD
Label: Frontiers Records (Soulfood), 2007
Stil: Melodic Metal

Review vom 30.11.2007


Markus Kerren
Mit The Codex hat der Sanges-Veteran Mark Boals, der unter anderem schon mit den Ausnahme-Gitarristen Yngwie Malmsteen und Tony MacAlpine zusammengearbeitet hat, ein neues Projekt am Start. An seiner Seite befinden sich diesmal der aufstrebende Gitarrist Magnus Karlsson (der auch als Gast bei der letzten Primal Fear-Scheibe dabei war), Bassist Linus Abrahamson und der Schlagzeuger Daniel Flores. Entstanden sind zwölf Songs für ein starkes Melodic Metal-Album, auf dem vor allem Boals und Karlsson die Glanzpunkte setzen.
Die Songs der Band sind fest im Heavy Metal der achtziger Jahre verwurzelt, versäumen es aber nicht, eine brandaktuelle Produktion (von Magnus Karlsson höchstpersönlich übernommen) mit modernem Sound aufzufahren. Dazu klingen die einzelnen Stücke, die sich alle im mittellangen Bereich zwischen 4:39 und 6:42 Minuten aufhalten, sehr frisch und sind druckvoll, sowie treibend. Klar, dass die Rhythmus-Fraktion hierzu den elementaren Teil beiträgt, während Karlsson mit einer ganz starken Leistung dabei ist, sich einen Platz unter den führenden Metal-Gitarristen zu erspielen. Und auch Mark Boals beweist einmal mehr, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, sondern sich vielmehr immer noch im Kreis der Elite befindet.
Mit den beiden Midtempo-Stampfern "Beyond The Dark" und "Raise Your Hands" startet das Quartett sein Debüt-Album sehr vielversprechend, powervoll und mit melodischen und eingängigen Gesangslinien. Mächtig Holz aufs Feuer wird danach bei "Toxic Kiss" gelegt und wir erleben eine fette Abgeh-Nummer erster Kajüte. "Bring Down The Moon" zieht die Zügel wieder etwas an und mit "Running Out Of Hate" geht es zurück zu den Midtempo-Stampfern, die diesen Longplayer zum größten Teil ausmachen.
Bei "Dream Makers" fallen besonders die gedoppelten Gitarrenlicks und -soli auf, die den Track von allen anderen abheben. Davon abgesehen, befindet sich jeder einzelne der Songs auf einem gehobenen Qualitäts-Level, mit hervorstechender Arbeit am Gesang und der Gitarre. Aber auch das Duo im Hintergrund muss gelobt werden. Abrahamson und Flores liefern hier einen super Job ab. Sie legen einen grundsoliden Teppich und bereiten eine perfekte Spielwiese für die beiden Frontleute, die sich dann auch nicht zweimal bitten lassen, all ihre Qualitäten ins Spiel zu bringen.
"Whole Again" bietet mit Streichern und Piano Abwechslung, während "Mistress Of Death" mit einem supergeilen und -eingängigen Refrain auf sich aufmerksam macht. Ein kleiner Hit ist The Codex mit "Prisoner" gelungen, das sich sicherlich für die Fans des melodischen Metals zu einem Favoriten entwickeln wird. Auch "You Can Have It All", wen wundert's noch, kann auf ganzer Länge überzeugen.
Und dieser Magnus Karlsson, da bin ich mir nach dem x-ten Durchlauf dieser Scheibe sicher, wird mal ein ganz Großer werden. Sein Spiel besticht durch einen fetten Sound, klasse Riffs und sehr coole Soli. Die Gitarre springt einen fast an, bleibt dabei aber immer songdienlich und nervt nie. Klasse Arbeit, die offensichtlich aus der Masse heraussticht! Beim Rausschmeißer "Garden Of Grief" wirft die Band noch einmal alle ihre Qualitäten in einen Topf und lässt ihren Erstling somit auf hohem Niveau ausklingen.
Jeder einzelne der vier Musiker liefert eine starke Leistung ab und die Songs gefallen sowohl durch Eingängigkeit, als auch durch Härte. Als Anspieltipps kann ich "Toxic Kiss", "Whole Again", "Mistress Of Death" und "Prisoner" empfehlen. Für meinen Geschmack gibt es ein bisschen zu viele Midtempo-Songs und die Variabilität diesbezüglich könnte noch etwas gesteigert werden. Davon abgesehen sprechen die Tracks aber durchaus für sich selbst und so können The Codex starke 7,5 Uhren einfahren.
Line-up:
Mark Boals (vocals)
Magnus Karlsson (guitars, keyboards)
Linus Abrahamson (bass)
Daniel Flores (drums)
Tracklist
01:Beyond The Dark
02:Raise Your Hands
03:Toxic Kiss
04:Bring Down The Moon
05:Running Out Of Hate
06:Dream Makers
07:Whole Again
08:Mistress Of Death
09:Mystery
10:Prisoner
11:You Can Have It All
12:Garden Of Grief
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