Cologne Blues Club / 07.11.2014, blues, Rhede
blues Cologne Blues Club
blues, Rhede
07. November 2014
Stil: Blues, Blues Rock
Konzertbericht


Artikel vom 15.11.2014


Joachim 'Joe' Brookes
Cologne Blues Club 07. November 2014, blues, Rhede. Die fünfte Jahreszeit steht unmittelbar bevor und das Blues-Dreigestirn waren die vier Männer vom Cologne Blues Club. Micka Kunze war nicht mit von der Partie. Slide-Gitarrist dringend gesucht! Nicht nötig, denn während des Konzerts setzte Thilo Hornschild, der ein T-Shirt von The Juke Joint Pimps trug, das Bottleneck ein. Dazu später im Bericht mehr.
Wenn man beim Bild des Karnevals bleibt, dann war der Auftritt des Quartetts wahrlich eine Prunksitzung, bei der das Orchester im Gürzenich häufig einen Tusch angestimmt hätte.
Der Cologne Blues Club, 2013 mit Jonny Lang auf Tour, bezeichnete seine Musik als »Finest groovin' Blues«. Was die Rhythmusabteilung in Person von Michael Gebhard (Bass) und Frank Bruns (Schlagzeug) an variantenreich-vielschichtigem Groove kreierte war phänomenal. Der Tiefton-Spezialist war die Kommunikationsdrehscheibe der Band, denn er stand nicht nur mit dem Drummer im musikalischen Kontakt, sondern auch mit dem Gitarristen beziehungsweise Sänger/Harper Géza Tényi.
Cologne Blues Club"Back For Blues" war der Opener und erster Fingerzeig auf den Groove à la Cologne Blues Club. Die Stimmung im blues, Rhede war gleich der eines feinen Clubs in Chicago und was Géza Tényi auf seinem kleinen Instrument zauberte, war gigantisch gut. Da ließ sich Thilo Hornschild nicht lange bitten und servierte ein treibendes Solo auf seiner strahlend weißen E-Gitarre.
Die Setlist des Konzerts enthielt fast ausschließlich Eigenkompositionen. Eingestreute Songs von J.J. Cale, Delbert McClinton, Boz Scaggs, Leo Nocentelli, dem Gitarristen von The Meters waren Grundlage der Interpretations-Kraft des Quartetts um den Frontmann Géza Tényi.
Wenn der Berlin-Kollege Mike Kempf bei seiner Our Streets-Rezension schrieb, er »habe ein nahezu perfektes Album gecheckt, das sich mindestens als Geheimtipp einstufen lässt«, dann musste man nach den über zwei Stunden Live-Blues festhalten, dass der Name Cologne Blues Club auch auf der Bühne für eine überzeugend-ansteckende Show stand. Zustimmung, wenn auf der Hompage steht: »Die Wahrheit liegt auf der Bühne.«
Cologne Blues ClubMichael Gebhard servierte eine butterweiche Einleitung für die Ballade "Back To Me" und auch hier zeigte die Combo ihre Klasse. Géza Tényi konnte sowohl mit seiner Stimme als auch auf der Harp Emotionen aus fast allen Bereichen der Gefühlslage ausdrücken. Von sanft über intensiv bis furios und in allen anderen Zwischenräumen waren seine Beiträge von ausdrucksstarker Energie geprägt. So war es auch bei den anderen Musikern. Power, wenn der Rock im Blues eine einnehmende Rolle spielte und von Spannung geprägte Stimmung, wenn man sich in ruhigeren Fahrwassern befand.
Bei "Treat Me Like You Want" spielte Géza Tényi in der zentralen Position. Mit seiner Harp zauberte er einen infizierenden Train-Rhythmus und sein Intro deutete an, dass dieses Stück eine längere Session werden sollte. Der Cologne Blues Club hatte ordentlich eingeheizt und die anschließende Pause war auch dazu da, die Kühlaggregate in Form von Flüssigkeitszufuhr zu versorgen.
Cologne Blues ClubDen gerade erwähnten Train-Rhythmus gab es noch ein zweites Mal. Vor der Zugabe wurden auch mit "Ride This Train" die Fußwippen aktiviert. Thilo Hornschild setzte zwischendrin immer wieder das Bottleneck ein und sorgte damit für Szenenapplaus.
Bei "Some Change" streute der beeindruckende Gitarrist psychedelische Elemente in den Song ein und sein Wah Wah-Pedal-Einsatz war eine Sache des Feingefühls im Fußgelenk. Ein Frage-Antwort-Spiel der besonderen Art gab es auch noch, denn es wurde nicht zwischen zwei Instrumenten, sondern vom Gitarristen und Sänger geführt. Klasse!
In "Loving Cup" (vom Album "Hanging By A Threat") sorgte der Schlagzeuger Frank Bruns für mächtig viel Stimmung und verdienten Szenenapplaus. Seine Variationen auf Becken und Fellen waren super. Sehr schön passte dazu Géza Tényis Harp-Sehnsuchtsmelodie. Überhaupt war seine Untermalung der Gitarrensoli mit Blitzlichtern der feinen Art perfekt arrangiert.
Für die Zugabe schulterte Thilo Hornschild abermals die Flying V-Gitarre, streifte das Metallröhrchen über den Ringfinger und im Midtempo wurde "Night Calling" zelebriert. Die vier Musiker haben den Blues in den Adern! Schließlich wurde noch eine Zugabe gespielt und danach waren alle Anwesenden einer Meinung: Der Cologne Blues Club machte sich mit diesem Konzert ausschließlich Freunde.
Wir bedanken uns bei André Knoch für die problemlose Akkreditierung.
Line-up:
Géza Tényi (vocals, harmonica)
Thilo Hornschild (guitars)
Michael Gebhard (bass)
Frank Bruns (drums)
Bilder vom Konzert
Cologne Blues Club    Cologne Blues Club    Cologne Blues Club    Cologne Blues Club
Cologne Blues Club    Cologne Blues Club    Cologne Blues Club    Cologne Blues Club
Cologne Blues Club    Cologne Blues Club    Cologne Blues Club    Cologne Blues Club
Externe Links: