Tribut-Alben scheint es in letzter Zeit immer häufiger zu geben, was ja an sich gar keine schlechte Sache ist. Vorausgesetzt die gewünschte Qualität bezüglich der darauf enthaltenen Bands und auch des Sounds ist vorhanden. Ein Label, das seine Sache (auch) in dieser Hinsicht immer sehr gewissenhaft und mit viel Respekt erledigt, ist Cleopatra Records aus Los Angeles mit all seinen Sublabels (wie in diesem Fall Deadline Records). Ob man all diese Zusammenstellungen nun wirklich braucht, das liegt natürlich stets im Auge des Betrachters. Zumindest für Fans einer bestimmten Band dürften solche Compilations aber immer eine schöne Ergänzung in der Sammlung darstellen sowie einen (hoffentlich) neuen Ansatzpunkt bzgl. der Tracks ihrer Helden bieten.
Aber genug der Vorrede, denn mit "Sweet Leaf..." wurde sogar gleich ein Doppeldecker als Huldigung an
Black Sabbath abgeliefert, eingespielt von 16 verschiedenen Stoner Bands sowie
Captain Kirk... ähem, sorry,
William Shatner (der von
Zakk Wylde und
Mike Inez unterstützt wurde).
Wie immer gibt es auch hier bessere und nicht ganz so gut gelungene Versionen. Was aber auffällt ist, dass sich - vielleicht nicht ganz überraschend, wenn man es mit Stoner Rock-Bands zu tun hat - die Songauswahl doch sehr stark auf die ersten Alben (gleich zehn Nummern wurden den ersten drei Werken entnommen) der aus Birmingham stammenden Engländer konzentriert. Aus der
Sabbath-Zeit mit
Ronnie James Dio (
R.I.P.) ist mit "Lady Evil" gerade mal ein einziger Titel mit von der Partie, der dafür aber mehr als respektabel von der Combo
House Of Broken Promises in Szene gesetzt wurde.
Ein echter Hammer ist das ca. zehnminütige "The Warning", gebracht von
Wo Fat, die nicht nur die Power dieses Songs auf den Punkt bringen, da stimmt auch das Spielerische, Gesangliche und das Feeling. Eines der Highlights auf dieser Doppel-CD. Ebenfalls sehr stark kommen
Mos Generator mit "Dirty Women" und auch
Stoned Jesus mit "The Writ", während die
Cancer Beats eine gute Version von "Into The Void" abliefern. Bei "Changes" von
Bloody Hammers fehlt mir das richtige Feeling und auch "Hole In The Sky" von
Scorpion Child kann mich nicht auf ganzer Linie überzeugen.
Irgendwas verwechselt haben muss
Bobby Liebling bzw.
Pentagram, denn was hier als "After Forever" ausgewiesen wird, ist natürlich nichts anderes als das Stück "Tomorrow's Dream" (mit ein paar Sekunden "Laguna Sunrise" als Outro drangehängt). Macht aber gar nichts, von mir aus hätten sogar noch viel mehr Songs des
Sabbath-Albums "Volume 4" dabei sein können. Die zweite Scheibe ist deutlich ruhiger, aber natürlich lassen es sich
Weedpecker nicht nehmen, für den Titelsong mal so richtig kräftig und fett in die Saiten zu greifen.
Golden Void bringen das unvermeidliche "Paranoid" und zum Abschluss legt
William Shatner noch seine Version von "Iron Man" vor.
Die Frage nach dem Sinn solcher Compilations hatte ich bereits weiter oben gestellt und die kann sowieso nur jede(r) für sich selbst beantworten. Davon abgesehen ein richtig schönes Teil mit immerhin knapp neunzig Minuten Spielzeit, die es größtenteils in sich haben. Bei mir haben die Scheiben zumindest ausgelöst, auch mal wieder etwas länger nicht gehörte Sabbath-Platten wie "Volume 4", "Sabotage" und "Technical Ecstasy" rauszukramen und mit einem fetten Lächeln zu genießen.