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V. A. / Thriller - A Metal Tribute To Michael Jackson
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Zwei musikalische Horizonte verschmelzen zu einem, und an diesem einen, da zieht es pechschwarz auf - denn satter Heavy Metal ist angesagt! Haupttriebkraft dieser Scheibe ist mal wieder Bob Kulick, der schon soooo vielen Größen seinen Tribut gezollt hat - Werke namens "Butchering The Beatles" und SIN-atra kamen dabei raus ...
Und nun: Michael goes Metal. Also, es hat schon abwegigere Experimente gegeben. Doch zumindest bietet die stilistische Distanz zwischen souligem (R&B-)Pop und amtlichem Schwermetall ja das Potenzial eines wirklich hörenswerten Tribute-Albums. Denn was ist langweiliger, als wenn Songs einfach nur nachgespielt werden? Nein, gute Coversongs gehen anders. Und "Thriller - A Metal Tribute To Michael Jackson" kriegt das zum Teil richtig gut hin. Ein anderer Teil der Songs ist unnötig wie ein eitriges Furunkel. Aber wenn so viele verschieden(artig)e musikalische Gäste am Werk sind, kann man es ja kaum jedem Recht machen, oder? Erstmal kommt ein Kracher. Holy shit, was ist das denn? Ein bedrohliches Riff grummelt aus den erbebenden Boxen, das man doch irgendwoher kennt? Jahaa - "Thriller"! Und dann schnauzt uns mit Testament-Frontlocke Chuck Billy einer der geilsten Shouter auf Gottes grüner Erde an - mal einfach so eine Oktave tiefer als Jacko. Boah, rumpelt das. Von vorn bis hinten. »You start to freeze, as horror looks you right between the eyes« - nie sind einem diese Worte so eindrucksvoll durch Mark und Bein gegangen, klasse!
Und dann wird's schon Geschmackssache. "Man In The Mirror" mit Billy Sheehan am Bass und Sänger Danny Worsnop (Asking Alexandria - wer's kennt ...) ist so eine Nummer zum Vergessen. Okay, es ist natürlich gitarrenlastiger als das Original, aber ansonsten keine Neuerfindung der Nummer. Und Worsnops Versuche, Michael Jacksons »Whooo! Whooo!'«-Rufe zu kopieren, sind eher peinlich. So setzt sich Veranstaltung mit ihrem Mix aus Megahits und ein paar ausgesuchten Geheimtipps aus der MJ-Songliste dann auch fort: Die einen sind Kracher vor dem Herrn, und die anderen sind Blubber. Auf der Streichliste landet noch "Shake Your Body (Down To The Ground)" mit Nonpoint-Sänger Elias Soriano. Wieder nur nachgespielt, viel zu 'hell', klingt nach 80er-Jahre-Rock statt nach Heavy Metal. "Never Can Say Goodbye" hat auch nicht viel mit dem Genre zu tun, das im Namen dieses Tribute-Tellers steckt. Lonnie Jordan von den Kult-Funkern War liefert die Lead Vocals. Ganz cool, aber kein Metal, und gerade dadurch wieder zu viel Original statt originell.
Aber reden wir über die Stücke, die so richtig schön zermartert und zermetzelt wurden. "Billy Jean", jawoll! Knallende Drums, ein Bass-Intro ... und das Keyboard-'Riff' wird zu einer breit verzerrten Gitarre, bedient von Motörhead-Mann Phil Campbell. Spätestens Corey Glovers (Living Colour) Gesang macht die Nummer zu einem dunklen, drückenden, lässig groovenden, beinahe ein wenig doomigen Biest. Düster bleibt man bei "Rock With You" mit viel Double Bass und dem stimmgewordenen Groove Doug Pinnicks (King's X). Beeindruckend ist, was für eine bombastische Dampfwalze man aus "Dirty Diana" mit Fozzy-Fronter Chris Jericho (samt cooler Backings-Arrangements) gemacht hat. Der Mann darf auch mal screamen - sauber! Die erfreulich wilde und kantige Version von "Bad" mit der jaulenden Gitarre Craig Goldys und dem fiesen Gesang Paul Di'Annos hat das Zeug zum Party-Kracher. So geht cool.
Noch ein klasse Teil: "The Way You Make Me Feel". Diese Leichtigkeit des Originals wird schon im ersten Takt per Rumpeldüstergroove so was von plattgemacht. Wenn Fishbone-Sänger Angelo Moore dann dazwischen funkt mit »Hey girl, won't you look my way, baby?!« dann ist das hoher Humor. Moore ist ja nun per se kein Metal-Mann. Aber keine Sorge, er macht seinen Job dreckig und fies; die prominenten Saitenarbeiter Doug Aldrich und Rudy Sarzo sorgen mit einem staubtrockenen Groove für die komplette, sehr hörenswerte Verunstaltung des Michael Jackson-Songs.
Zwei Stücke wurden von kompletten Bands eingespielt. Icarus Witch lassen "They Don't Care About Us" so richtig glühen - waschechter Heavy Metal mit ein paar zusätzlichen Riff-Ideen und Frickeleien; und der Song ist wie dafür geschrieben! "Smooth Criminal" stammt von Alien Ant Farm, die 2001 mit jenem Cover ihren Durchbruch hatten und den Song noch einmal neu aufgenommen haben. Leider in dumpfer Klangqualität. Da fällt das Stück leider etwas ab - was den Stil betrifft (eher Indie/Nu/Alternative) muss jeder für sich entscheiden. Über ein paar weitere Stücke lässt sich streiten. "Black Or White" mit Sänger Lajon Witherspoon (Sevendust) hat Wumms, ist aber eher Hard Rock als Metal. Auch "Beat It" mit Priya Panda (Diemonds), der einzigen Frau auf der Platte, geht schön bei; aber die Effekte nerven. Insgesamt bietet "Thriller - A Metal Tribute To Michael Jackson" mehr starkes Kult- als dröges Wegwerfmaterial - einige Hinhörer für Metalfans und echte Schocker für Unbeleckte, denen man mit dieser Scheibe schön Angst machen kann: 'Hör mal, Michael Jackson' ...
Line-up:
Bob Kulick (bass - all tracks except #2,3,4,8,11,13 rhythm guitar - all tracks except #11,13, solo guitar - #8,9,12) Brett Chassen (drums, programming, background vocals - all tracks except #11,13) Chuck Billy (vocals - #1) Danny Worsnop (vocals - #2) Billy Sheehan (bass - #2) Angelo Moore (vocals - #3) Doug Aldrich (lead guitar - #4) Rudy Sarzo (bass - #4) Lajon Witherspoon (vocals - #4) Bruce Kulick (lead guitar - #4) Tony Franklin (bass - #4,8) Priya Panda (vocals - #5) Ron 'Bumblefoot' Thal (lead guitar - #5) Corey Glover (vocals - #6) Phil Campbell (lead guitar - #6) Elias Soriano (vocals - #7) Doug Pinnick (vocals - #8) Chris Jericho (vocals - #9) Paul Di'Anno (vocals - #10) Craig Goldy (lead guitar - #10) Christopher Shaner (vocals - #11) Dave Watson (guitar, keyboards - #11) Quinn Lukas (guitar - #11) Jason Myers (bass - #11) Tom Wierzbicky (drums - #11) Lonnie Jordan (vocals - #12) Dryden Mitchell (vocals - #13) Terry Corso (guitars - #13) Tye Zamora (bass - #13) Mike Cosgrove (drums - #13)
Externe Links:
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