»Ihre Werke zeichnen sich durch unverwechselbaren mystischen Sound, eingängige Lyrics, mutige Arrangements und ein feines Gespür für Intensität aus.«
So steht es im Booklet des ersten Trip in Time-Samplers des Schwetzinger Labels World in Sound. Trip in Time ist ein Sublabel von WiS und bietet uns auf der CD einen exclusiven Querschnitt verschiedener »Underground-Bands« (O-Ton). Neuere Live-Sachen, bisher Unveröffentlichtes, Songs, die nicht auf den Alben zu finden sind.
Was soll ich zur Musik sagen? Der aufmerksame RockTimes-Leser wird die meisten der Bands bereits aus Reviews kennen. Aus Artikeln, in denen der jeweilige Schreiberling durchweg Begeisterung zum Ausdruck brachte. Siena Root z.B. sorgte in der Redaktion für Aufsehen. Die Band ist einfach ein Kracher.
Stoned Circus: ein Songbeginn, wie er spannender kaum sein könnte. Die Nummer bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge Jefferson Airplane und Big Brother mit Janis.
Aus Lima, Peru kommen La Ira De Dios und begeistern mit einem psychedelischen Jam.
Kollege János hat Dragonwyck positiv besprochen. Er hat einer weiteren Formation dieses Samplers, Treacle People, gar die begehrte RockTimes Tipp-Grafik spendiert. Und das, ohne den Song zu kennen, der die Band auf vorliegender Kollektion vorstellt: "Atom Heart Mother" von Pink Floyd. Hammer! Mit fünfzehneinhalb Minuten gute 500 Sekunden kürzer als das Original. Aber es ist eine Killerversion, was die 'Siruprührer' da präsentieren.
Loxley Beade, auch so 'ne Psycho-Truppe, die, man mag es kaum glauben, mit »niedlichen Pop Songs« 1977 begonnen hat. Aah, welch wunderschöner Traum: All die niedlichen Popper, die uns heute im Radio 'erfreuen', werden in ein paar Jahren schwere Psychedelica auffahren.
Ebenfalls ein Tipp, das Fantasyy Factoryy-Review aus 2005. Hier sind sie mit einer Nummer vertretern, die auf "Paintings From Inner Space" nicht zu hören ist. Aber auch dieser Track ist starke FF-Mucke.
Zuviel Lob bisher? Na gut, ich gestehe, was Craig Ward mit seiner Band i-H8 Camera fast 11 Minuten auf mich einprasseln lässt, ist schon starker, experimentieller Tobak. Zwar sind, besonders gegen Ende, rote Faden-Fetzen auszumachen, aber erst mal ist das Stück, noch dazu live gespielt, nur eines: wirr und ich muss meine Freundin festhalten, damit sie nicht aus dem Fenster springt, oder ins Wasser geht. Ma-Nia, 2005 in Mannheim gegründet, rocken, leider mit dumpfen Sound, very heavy (im Vergleich zum bisher Gehörten) und stellenweise fast punkig.
»...groovin' hard-rockin' group...«, lese ich im Booklet. Mir eigentlich, im Vergleich mit den anderen Bands, zu hart für diesen Sampler. Obwohl durchaus auch psychedelische Elemente auszumachen sind. Müsste man sicher mehr hören, um die Band richtig einzuordnen.
Den Abschluss macht die Karmic Society, unterstüzt von Tom Brehm ( Dragonwyck) an der Gitarre. Live aufgenommen in ihrer Heimatstadt Heidelberg (2006). Tja, ich muss ja nichts sagen, gell?
"Dark Star" ...weiß ja jeder: Grateful Dead und Jam und so. Ist 'ne schöne Version, wenn mit 10 Minuten auch nicht gerade superlang, aber es passt.
Trip in Time hat sich eine tolles Ziel gesetzt - nicht neue Trends suchen, sondern die »künstlerische, emotionale und intensive Seite der Musik präsentieren und ein fast vergessenes Genre wieder aufleben lassen: Den progressiven Psychedelic Rock«.
Ziel erreicht!
Tracklist |
01:Siena Root - Mountain II (6:08)
02:Vibravoid - Mother Sky (4:03) *
03:Stoned Circus - Feel [live] (2:51) *
04:La Ira De Dios - Eterna Ascención (6:48) *
05:Treacle People - Atom Heart Mother [live] (15:20) *
06:Loxley Beade - Fatty Morgana I + II (6:47) *
07:Fantasyy Factoryy - Love In The 21st Century (3:57)
08:i-H8 Camera - Jeroen's Song [live] (10:49) *
09:Dragonwyck - Anything I'd Give (3:14) *
10:Ma-Nia - Beautiful City [live] (3:10)
11:Karmic Society - Dark Star Jam [live] (10:08) *
(* bisher unveröffentlicht)
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Externe Links:
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