Crown Of Glory / King For A Day
king_for_a_day Spielzeit: 66:15
Medium: CD
Label: Fastball Music, 2014
Stil: Power Metal

Review vom 15.06.2014


Boris Theobald
In der Schweiz hat man ein musikalisches Mittel gefunden, die harten Gebirgsmassive zu bearbeiten: Heavy Metal. Was sich da alles tummelt ... ein wunderbarer Nährboden für harte Mucke. Auch Crown Of Glory vereinen Hard Rock und Heavy Metal. Melodic Power Metal mit epischem Touch, so könnte man am ehesten den Stil beschreiben, den der Sechser auf "Crown Of Glory" abzieht. Die Scheibe ist der zweite Longplayer, den sie auf den Markt bringen.
Dabei wurde der Nachfolger von A Deep Breath Of Life schon 2012 eingespielt - 2014 geht es dank neu erschlossener Vermarktungswege (Vertrag mit Fastball Music) über die Gipfel der Eidgenossenschaft hinaus.
Spaß macht ihnen das, was PC96-Mann Dennis Ward hier gemixt und gemastert hat. Sie machen ihr Ding, und das ist im Rahmen ihres stilistischen Zuhauses sauber & solide, unterhaltsam & (mehr oder weniger) überraschungsfrei. Crown Of Glory besitzen zwei Gitarren und nutzen sie auch für schön schnittige Metal-Drives. Sänger Hene Muther ist ein Guter, wenngleich sein Gesang auch keine nennenswerte Sonder-Eigenschaften hat. Okay, Vergleiche gehen immer. Im Speed-Refrain von "One Fine Day" oder auch in den hohen Parts von "House Of Cards" klingt er schon ein bisschen nach Michael Kiske. Und oft ist auch ein bisschen was Kehliges à la Nils K. Rue (Pagan's Mind) dabei. Heißt schon mal: Schlecht isser nicht.
Wo wir schon bei Vergleichen waren - man musiziert in Sphären von Stratovarius ("Only Human"!) und Labyrinth ("One Fine Day"), aber monumentaler; Brainstorm, aber verspielter ... auch Helloween hängen hängen sicherlich in der Ahnengalerie. Barockes Synthie-Gespiele erinnert auch an Truppen wie At Vance oder Royal Hunt, beispielsweise im Pathos-beladenen Kaskaden-Chorus von "Storm". Orchestral unterfütterte, dicht und edel produzierte Momente wie die Bridge von "Savior" oder (nicht nur) das Dark-Fantasy-mäßig dahergrollende Intro von "Once" haben was Mystisches à la Serenity.
Es tut den Tracks gut, dass immer irgendwo ein kleiner B-Part kommt - ein Hang zur Epik ... dem allerdings nie wirklich weiter nachgegeben wird. Schade, so einen dicken Longtrack sollten sie sich doch mal trauen! Stattdessen gibt es noch zu kritisieren, dass einige der Double Bass-Passagen, sei es in Refrains oder als Unterlage für Soli, doch ein wenig platt rüberkommen. Ist aber nicht so schlimm - abseits dessen sorgt die Truppe für ausreichend austarierte Drives - mal druckvoll, mal getragen, mal pulsierend, mal böse, mal fesselnd-bannkräftig ("Bane Of Our Existence").
Ein kleines Highlight ist hierbei das theatralische "Morpheus Dream", weil es ziemlich aus dem Rahmen fällt. Nicht, dass es auf der Gegenseite nennenswerte 'Ausfälle' geben würde. Wünschenswert wäre allerdings insgesamt etwas mehr Varianz im Energielevel gewesen. Es müssen ja keine Balladen sein; aber man bewegt sich doch ziemlich oft am oberen Anschlag der Power-Skala und Momente wie das ruhige Intro von "Riddle" sind rar. Bombast muss auch mal atmen. Unterm Strich ist "King For A Day" von Crown Of Glory was Gutes, aber nix Besonderes. Aber Hauptsache, es macht Spaß. Das tut es.
Line-up:
Hene Muther (lead vocals)
Hungi Berglas (guitar, backing vocals)
Markus Muther (guitar)
Jonas Lüscher (bass)
Philipp Meier (keyboards, backing vocals)
Marcel Burgener (drums)
Tracklist
01:Storm (5:16)
02:The End Of The Line (5:49)
03:Saviour (5:54)
04:One Fine Day (5:10)
05:King For A Day (7:37)
06:Riddle (4:43)
07:Only Human (5:27)
08:The Hunter (5:08)
09:Morpheus (5:30)
10:Bane Of Our Existence (5:46)
11:Once (4:50)
12:House Of Cards (5:05)
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