Crystal Eyes / Dead City Dreaming
Dead City Dreaming Spielzeit: 45:15
Medium: CD
Label: Tommy Dahl (Heavy Fidelity), 2006
Stil: Melodic Metal

Review vom 17.11.2006


Ilka Czernohorsky
Im Frühjahr 2005 hatte ich das Vergnügen, das vierte Studioalbum der Schweden-Metaller in wohlwollende Worte zu verpacken.
Nun legen sie mit "Dead City Dreaming" ihre neueste Veröffentlichung vor und es hat sich einiges getan im Hause Crystal Eyes. Nachdem auf den ersten drei Scheiben Mikael Dahl die Doppelrolle als Sänger und Gitarrist inne hatte, diese ihm dann aber wohl zu viel wurde und auf dem Vorgänger noch Daniel Heiman als Fronter eine kurze Gastrolle gab, beschloss man, sich nun nach einem neuen, festen Shouter umsehen, der das Line-up komplettieren sollte.
In dem Dänen Nico Adamsen hat die Band nun endlich den Sänger gefunden, der perfekt zu Crystal Eyes passt: »Nico fügt dem Sound eine Menge Power und Biss hinzu und macht die Band härter und zugleich melodiöser als zuvor.«
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, und den Vorgänger aus dem Regal gekramt, um faire Vergleiche ziehen zu können.
Offen gesagt: Als härter würde ich den jetzigen Output nun wirklich nicht bezeichnen, bei "Confessions Of The Maker" überwogen sogar die Power Speed-Nummern. Die Tracks auf "Dead City Dreaming" dagegen sind melodiöser, bewegen sich eher im Midtempobereich, auch wenn ab und zu schon mal die Double-Bass-Wumme ausgepackt wird.
Einige Stücke haben sogar richtigen Hymnen-Charakter, animieren auch schon mal dazu, das Bierglas abzustellen, die Faust zu ballen und lauthals "We all come alive in the land of memories where our destinies unite in harmony…" ("Wall Of Stars") mitzugrölen.
Der neue Shouter passt hervorragend in die Band, erinnert mich in einigen Tonlagen verdammt an Helloweens Andy Derris.
Mikael Dahl kann sich nun voll und ganz auf seinen Job als Axtschwinger konzentrieren und gekonnt mit Gitarrist Niclas Karson duellieren, was besonders gut in "The Narrow Mind" oder auch "The Quest Remains" zur Geltung kommt.
"Into The Light" hat einen hohen Wiedererkennungsfaktor, bei "Battlefield" und "Dawn Dancer" gibt es endlich die bereits schmerzlich vermissten Doublebass-Salven und auch "Temple Of Immortal Shame" legt 'nen leichten Zacken zu.
Einen fast progressiven Einschlag bieten Crystal Eyes mit dem letzten Track, dem siebeneinhalb-minütigen "The Halls Of Valhalla". Eine facettenhafte Struktur aus Power-Rhythmen, tollen Breaks, akustischen Elementen, feinen Gitarrenduellen und -soli garniert mit einem hymnischen Chor geben dem Stück eine ganz besondere Note, das damit ein würdiger Abschluss für ein Album ist, dessen Songs von Anfang bis Ende mit griffigen Melodien im Ohr haften bleiben.
Produziert wurde die Scheibe übrigens von keinem Geringeren als Frederik Nordström (Arch Enemy, In Flames), der Endmix erfolgte im 'Studio Fredman'.
Line-up:
Mikael Dahl (Guitars)
Niclas Karson (Guitars)
Stefan Svantesson (Drums)
Nico Adamsen (Vocals)
Claes Wikander (Bass)
Tracklist
01:Dead City Dreaming (4:43)
02:Into The Light (3:42)
03:The Narrow Mind (4:06)
04:Wall Of Stars (4:58)
05:Battlefield (4:14)
06:The Quest Remains (3:28)
07:Dawn Dancer (4:27)
08:Roads Of Loneliness (3:55)
09:Temple Of Immortal Shame (4:23)
10:The Halls of Valhalla (7:19)
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