Sam Carr's Delta Jukes / Let The Good Times Roll
Let The Good Times Roll Spielzeit: 46:31
Medium: CD
Label: Blue Label/SPV, 2007
Stil: Delta Blues

Review vom 16.10.2007


Norbert Neugebauer
Sam Carr kennen wir als ein Drittel Jelly Roll Kings und sein besonders hervorgehobener jüngerer Mitstreiter auf dem vom Kollegen Joe besprochenen Album, The Last Of The Jelly Roll Kings, Gitarrist/Bassmann Fred James, ist auch hier dabei. Die Delta Jukes sind die zweite Band des Mississippi-Bluesers, der schon über 80 Jahre alt ist und als Sohn des großen Robert Nighthawk nun selbst längst zu den Veteranen zählt.
"Let The Good Times Roll" ist dann natürlich auch kein innovatives Album, das den Delta Blues auf neue Wege führt. Drummer Carr samt seinen restlichen Kumpeln sind alles alte Hasen und ihre Musik wäre die, die man gern in den Juke Joints des ländlichen US-Südens hören würde, so es die noch gibt.
Dave Riley ist der nominelle Basser an seiner Seite, John Weston spielt eine wohl temperierte Harmonika, die sich gut einfügt, die richtigen Akzente setzt, aber sich nicht in den Vordergrund drängt. Es gibt überhaupt keine Solotrips auf dieser CD. Andrew 'Shine' Turner und auch mal Riley oder Carr selbst wechseln sich an den weiteren Gitarren ab. Genauso teilen sie sich das Mikro, was das Ganze dann schon eher zu einer Blues Revue, als zu einem Bandprojekt werden lässt.
Erwähnenswert sind hier die beiden letzten Live-Nummern, die Turner mit kantig-heiserer Stimme raushaut. Ein Teil des Albums wurde im Studio in Helena, Arkansas eingespielt; es sind Aufnahmen aus den Sessions für die beiden ersten Delta Jukes-Produktionen "Working For The Blues" und "Down In The Delta". Als Ergänzung wurden Tracks dazu genommen, die (undatiert) beim Blues Festival in Luzern mitgeschnitten wurden.
Die Delta Jukes bieten ein ganz legeres Programm, Blues mit dem Feeling der Originale. Authentizität ist da eh keine Frage, keiner der älteren Herren braucht mehr auf waidwund vor Liebesschmerz zu machen oder den Macker zu markieren, auch wenn da noch der "Little Red Rooster", die "Crawling King Snake" und der "Big Boss Man" im Repertoire sind. Trotzdem ist da genug Drive (auch dank der hinzugenommenen Gitarre von Turner) vorhanden, das ist keine Nostalgienummer, kein Altersheim-Blues, sondern die Jungs und ihr Produzent Fred James wissen immer noch, wie sie die guten alten Zeiten zum Rollen bringen können. Ordentlich abgehangene Mucke aus dem Delta, vielleicht nicht mehr für die ganz heiße Mitternachtsparty, aber für den gemütlichen Feierabend im heimischen Chicken Shack zum Edel-Moonshiner genau das Richtige.
Line-up:
Sam Carr (drums, guitar, vocals)
Dave Riley (guitar, bass, vocals)
John Weston (harmonica, vocals)
Andrew 'Smile' Turner (guitar, vocals)
Fred James (guitar, bass)
Tracklist
01:Thank You Baby
02:All Night Long
03:Jimmy Reed Medley:
     a. You Don't Have To Go
     b. Hush Hush
     c. Baby What You Want Me To Do
04:Fishing
05:Good Man
06:Why Do You Call
07:That's Alright
08:Hoover Den
09:Little Red Rooster
10:Big Boss Man
11:Crawling King Snake
12:Let The Good Times Roll
Externe Links:
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