RockTimes goes back to the roots, part 6.
Zur Geschichte des Künstlers verweise ich gerne auf die Blue Horizon Sessions des geschätzten Harzer Kollegen Jürgen Bauerochse.
Mit dem Album "Shake Baby Shake" drehen wir das Rad der Zeit allerdings noch ein wenig weiter zurück, denn die Aufnahmen entstanden zwischen 1953 und 1956.
Die CD beginnt mit drei Songs, die der Pianist und Sänger zusammen mit Sonny Terry & Brownie McGhee für Bobby Robinsons Label Red Robin in New York aufzeichnete.
"Stumbling Block Blues" ist ein lautes sowie schnelles Stück Blues mit Kontrabass und Gitarre. Seine Pianoläufe bleiben hier etwas im Hintergrund, ganz im Gegensatz zum folgenden langsameren "Highway Blues". "Shake Baby Shake" ist ein 12-Takter mit Rock'n'Roll-Feeling.
Alle Songs sind geprägt von Duprees Stimme, die über allen Instrumenten thront.
Noch im selben Jahr (1953) wechselte der Champion zum Label King, dem er ganze drei Jahre treu blieb. Aus dieser Zeit stammen Songs, die für die nächsten 30 Jahre in seinem Repertoire verbleiben sollten.
Schon in diesen frühen Aufnahmen spürt man seinen angeborenen Witz in den Texten. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass das vorliegende Album seinen einzigen R&B-Hit "Walking The Blues" enthält. Dieser Track ist wirklich etwas Besonderes, denn Dupree singt diesen Song und begleitet sich am Piano. Der Rhythmus wird durch foot tapping erzeugt und das hat Klasse. Selbst sein Piano behandelt er nach dem Motto: Weniger ist oft mehr. Natürlich avanciert der Track zum Anspieltipp, zumal die Soundqualität völlig korrekt ist. Dupree singt weniger als dass er seine Erfolgsnummer erzählt.
Die Songs für das King Label können zu seinen besten gezählt werden. "Me And My Mule", wieder so eine sparsam intonierte Nummer, hat einfach unverwechselbares Blues-Feeling und der Text ist klasse. Da lohnt es sich, auch auf Duprees Worte zu achten.
"Lonely Road Blues", ähnlichem Strickmuster folgend, ist eine interessante Nummer, weil er sich mit Terry McRae einen Partner ans Mikro geholt hat. Dieser McRae hat eine Stimme, die einen an Louis Armstrong erinnert.
Ein Knaller ist der Slow-Blues "The Blues Got Me Rockin'", den er mit Mickey Baker (guitar), Cedric Wallace (bass) und John Taylor (drums) eingespielt hat. Diese Combo begleitet ihn auf einigen der "Shake Baby Shake"-Tracks.
Im folgenden "Tongue Tied Blues" kommt ergänzend der Saxofonist Sidney Grant dazu, dessen Solo eines der ganz relaxten ist.
"Please Tell Me Baby" ist hörenswert, weil Mickey Baker hier auf seiner halbakustischen Gitarre richtig schöne jazzy Licks spielt.
Dann wird noch einer oben drauf gesetzt: "In Walkin' Upside Your Head" spielt Milton Baptiste Trompete und Nat Perilliat Saxofon. Klasse Bläser-Abteilung mit einem weiteren Gefrierschrank-Sax-Solo.
Vom Holzblasinstrument zum Mississippi-Saxofon ist es nicht weit. Für "Rub A Little Boogie" kommt ergänzend Papa Lightfoot an der Harp hinzu. Erstaunlich, wie oft sich der Protagonist am Piano in den Band-Sound integriert. Auch "Camille" ist einer dieser schleichenden Slow-Blueser, die so einfach ins Gehör gehen.
Mit "Let The Doorbell Ring" wird es wieder etwas flotter und groovig. Immer wieder stehen die Saxofonisten im Mittelpunkt. Für "She Cooks Me Cabbige" streift sich Mickey Baker das Bottleneck über und slidet hervorragend.
"Shake Baby Shake" ist abermals eine tolle Werkschau eines bedeutenden Bluesers aus dem Hause Blue/SPV und kann uneingeschränkt empfohlen werden. Der Rezensent hört sich jetzt nochmals "Me And My Mule" an.
Tracklist |
01:Stumbling Block Blues (2:49)
02:Highway Blues (2:51)
03:Shake Baby Shake (2:24)
04:Number Nine Blues (3:11)
05:Drunk Again (3:04)
06:Shim Sham Shimmy (2:42)
07:The Blues Got Me Rockin' (2:46)
08:Tongue Tied Blues (2:42)
09:Please Tell Me Baby (2:41)
10:Walkin' Upside Your Head (2:42)
11:Rub A Little Boogie (2:28)
12:Camille (2:24)
13:Two Below Zero (3:02)
14:Let The Doorbell Ring (2:10)
15:Blues For Everybody (2:34)
16:Walking The Blues (2:58)
17:She Cooks Me Cabbige (2:36)
18:Me And My Mule (2:10)
19:Lonely Road Blues (2:23)
20:When I Got Married (2:48)
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Externe Links:
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