|
The Damned And Dirty / Sell Your Soul
|
|||
|
Das Duo The Damned And Dirty war bereits mit ihrem Debütalbum "The Damned And Dirty" sehr erfolgreich, denn Micha Sprenger und Kevin de Harde wurde dafür ein Dutch Blues Award überreicht. Im Herbst 2013 steht das Duo in New Vennep auf der Bühne, um sich bei der Challenge mit Herbie And The Guitarboy zu messen. Die beiden The Damned And Dirty-Musiker sind auch Mitglieder der am Chicago Blues-orientierten Band BluesMotel und bei deren Konzert konnte man sich auch ein stimmungsvolles Bild von The Damned And Dirty machen.
Geht es auf einem Tonträger auch so gut ab, wie ihr Delta Blues live auf der Bühne? Gewiss, mag da als erster Eindruck/erste Antwort in den Raum gestellt werden. Auf vorliegendem Album erlebt der Hörer das Duo allerdings nicht über die gesamte Distanz von dreizehn Songs, die zusammen knapp über achtunddreißig Minuten Gesamtspielzeit ausmachen, pur. Hier und da haut der BluesMotel-Drummer Frank van Tijn auf die Pauke und Arne van der Heijden setzt die Hammond Orgel ein.
Dabei sollte man das Mitwirken der beiden weiteren Musiker durchaus respektieren, denn auch so kommt der Blues unverfälscht und authentisch aus dem Mississippi Delta und findet an einigen Stellen weitere interessante Plätze zum Ankern. Der Spruch von wegen ... hätte nie gedacht, dass dieses Duo aus den Niederlanden kommt, kann man getrost knicken. Man muss nicht aus dem Geburtsland des 12-Takters stammen, um dem rauen, unverwässerten Blues auf überzeugende Weise Leben einzuhauchen.
Was das angeht, kann man The Damned And Dirty aber ganz weit vorne einsortieren. Was bei einem Liveauftritt an Begeisterung produziert wird, geht bei "Sell Your Soul" quasi nahtlos in gute Stimmung über. Mag man in den Texten doch etwas zu sehr mit den Klischees des Genres behaftet sein, spricht Micha Sprengers eingesetzte Gitarrensammlung, Kevin de Hardes Gesang und seine Harp eine deutlich andere Sprache.
Mit den dreizehn Eigenkompositionen macht The Damned And Dirty beste Werbung für diesen Ableger des Zwölftakters und bereichert ihn zum Beispiel auch durch eine fein swingende Nummer namens "If It Ain't Got You". Den Groove kreieren Micha Sprenger sowie Kevin de Harde fast wie selbstverständlich. Ob durch die akustische Gitarre oder das Porchboard ... hier wird auch die Fußwippe des Hörers fast durchgehend einer Belastungsprobe unterzogen.
Die zeitgenössisch-moderne Ausrichtung der Platte wird durch ein Boogie-Bottleneck-Stück wie "Send Me Home" belegt. Hierbei katapultiert The Damned And Dirty den Hörer definitiv aus der sitzenden Haltung und gegen "High Blood Preasure" hilft ebenfalls nicht unbedingt ein blutdrucksenkendes Mittelchen. Das flotte Stück ist einfach geprägt von feinem Fingerpicking, einer verdammt gut intonierten, zupackenden Harp und dem tollen Reibeisen-Gesang von Kevin de Harde.
Dem dynamisch-bewegenden Slide-Einheizer "Out Of Sight" steht als anders arrangierte Buchstütze "Eviction Notice Blues" gegenüber. Der Zweier macht sich ebenfalls einen Namen als emotional spielende Vertreter der ruhigeren Gangart. Mit allen Unwegbarkeiten geht es im Track um eine beendete Beziehung mit der entsprechenden Klebeschildchen-Meldung an der Wohnungstür.
Was mehr oder weniger aus einer Lust heraus ins Leben gerufen wurde, macht sich auf, um immer mehr Fans zu erreichen. Micha Sprenger und Kevin de Harde sind The Damned And Dirty und mit einer kleinen musikalischen Hilfe von BluesMotel-Schlagzeuger Frank van Tijn sowie dem Hammond-Mann Arne van der Heijden machen "Sell Your Soul" zu einem richtig guten Silberling. Hinhörer gibt es viele und als Anspieltipp für die flotten Fahrten sei "Send Me Home" und die balladeske Ausrichtung "Eviction Notice Blues" genannt. Rundum darf man feststellen, dass das Album ein vorzüglicher Vertreter des Delta Blues ist.
Line-up:
Micha Sprenger (guitar, bass, percussion, backing vocals) Kevin de Harde (vocals, harmonica, percussion, backing vocals) Arne van der Heijden (Hammond organ) Frank van Tijn (drums)
Externe Links:
|
