Deals Death / Point Zero Solution
Point Zero Solution Spielzeit: 44:45
Medium: CD
Label: Spinefarm, 2013
Stil: Melodic Death Metal

Review vom 13.09.2013


Andrea Groh
Mal wieder ein Rate-/Assoziationsspielchen: Labelname Spinefarm. Ort Göteborg. Welche Musik wohl zu erwarten ist? Melo Death mit Keyboards? Ja, genau so ist es. So, nun wisst ihr Bescheid und ich kann aufhören…
Okay, so einfach mache ich es mir nicht.
Deals Death stammen also trotz finnischem Label aus Schweden. Genauer: Borlänge. Dann sind sie nach Göteborg gewechselt, um dort Musiker zu finden. Und was ist da angesagt? Richtig, Melodic Death Metal, der bekanntlich auch Göteborger Death Metal genannt wird.
2009 erschien im Eigenvertrieb das Debüt "Internal Demons", 2012 der Nachfolger "Elite" (bei Spinefarm) und 2013 "Point Zero Solutions".
Dazwischen stellte Vokalist Olle Ekman Death Metal Vocal Exercises in Youtube ein, 'Grunzübungen', zu denen er sich selbst auf einem Piano begleitete. Dafür bekam er über eine Million Klicks (als ich es mir angesehen habe, stand die Zahl gerade auf 1.365.595).
Wir wissen also, wie der Frontmann seine Stimme trainiert. Aber auch der Rest der Truppe scheint fleißig zu üben. Nebenbei: Bassist Fredrik Ljung hat wohl die Band nach dem Einspielen von "Point Zero Solutions" verlassen.
Was also bringt uns der todbringende Engel auf dem Cover (mit dem Strich in der Mitte bin ich dauernd versucht, das aufklappen zu wollen wie bei der All Shall Fall, geht aber zumindest bei meiner Promo nicht…)?
Die erste halbe Minute fängt ganz harmlos mit Keyboard-Klängen an, bevor die Gitarren einsetzen und eine relativ bombastische Wand schaffen. Dann wird gerifft und Olle Ekman keift. Trotz aggressiver Gitarrenfront bleibt ein symphonisches Element erhalten durch die Tastensounds.
Moment, war da nicht weiter oben etwas mit Grunzen? Tatsächlich gibt es hier weniger Growls als erwartet, die Stimme klingt oft eher keifig. Für diese Art von Death Metal ist das jedoch nicht ungewöhnlich.
Gleichfalls ist der Keyboard-Anteil nicht unerwartet, dieses webt stellenweise Teppiche, dann klingt es als würde sich jemand auf dem Piano austoben wollen ("Facing The Echoes"), insgesamt ist es zwar ziemlich dominant, jedoch nicht ganz so fuddelig wie bei manchen Kollegen. Stellenweise fühle ich mich eher an Dimmu Borgir (also Symphonic Black Metal) erinnert als an Melo Death-Standards.
Also immer noch typisch skandinavisch, ebenso wie die Gitarren, auch wenn diese vielleicht nicht ganz so kantig sind wie bei anderen. Dadurch wirken Deals Death eine Ecke eleganter, filigraner und heben sich etwas ab, obwohl oft die üblichen Stilmittel geboten werden. Einige erfreuliche Ansätze sind vorhanden, für eine wirkliche Hammerscheibe fehlt jedoch der letzte Kick, noch mehr Mut zu Eigenständigkeit und dass die Songs besser hängenbleiben.
Vielleicht bin ich auch ein wenig zu kritisch. Denn gut gemacht ist "Point Zero Solutions" auf jeden Fall, flüssig gespielt (das meinte ich weiter oben mit 'viel üben') und kompetent arrangiert. Sowohl raue als auch harmonische Parts und die Übergänge dazwischen kommen überzeugend rüber.
Line-up:
Olle Ekman (vocals)
Erik Jacobson (guitar)
Sebastian Myrén (guitar)
Fredrik Ljung (bass)
Janne Jaloma (drums)
Tracklist
01:Point Zero Solution
02:Facing The Echoes
03:Escalation
04:Flatline
05:Passion For Infinity
06:The Separation
07:Paramount Authority
08:Beyond Reason
09:Dark Dream Dawn
10:Back To Consciousness
11:Author Of Arts
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