Am 30. April wäre ich beinahe ersoffen... oder soll ich besser sagen erstickt? Denn bis zu den Haarspitzen war ich bereits widerstandslos während des Konzerts von Delta Moon in einen der tiefen schwülen Sümpfe Mississippis abgetaucht. Glücklicherweise konnte mich meine Kollegin Sabine gerade noch so retten und wieder auf festen Boden hieven...
Aber mal im Ernst: An diesem Abend war Delta Moon zu Gast im Ducsaal, die bei RockTimes ja schon lange keine Unbekannten mehr sind. Und sowohl was Studioalben als auch Konzerte betrifft, konnte die Band um Tom Gray und Mark Johnson unsere Redaktion immer wieder überzeugen. Höchste Zeit also auch für einen kleinen Teil der Südwest-Abteilung unseres Magazins, die vier Musiker aus Georgia ebenfalls mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich nehme sicher nicht allzu viel vorweg, wenn bereits hier erwähne, dass es ein grandioser Abend war.
Der Ducsaal war sehr gut gefüllt, wenn auch nicht ausverkauft, was aber sicher auch dem Tagesdatum geschuldet war. Aber dass dieser Tag vor dem 01. Mai ein kalter, grauer und verregneter war, war spätestens dann vergessen, als Tom Gray das fachkundige Publikum begrüßte und die ersten Takte gespielt waren. Was die Herren Johnson und Gray da jeweils mit ihrem Slide-Spiel abziehen, ist schon eine Klasse für sich. Stoisch ruhig und fast so, als wenn er mit der ganzen Angelegenheit überhaupt nichts zu tun hätte wirkte dagegen Franher Joseph am Bass. Aber Mann, was der – im Zusammenspiel mit Darren Stanley an den Drums – für einen Groove vorlegte, war ebenfalls nicht von dieser Welt.
Die Musik von Delta Moon lebt und atmet. Ganz stark kamen an diesem Abend Nummern wie "Goin' Down South", "Clear Blue Flame", "That's It, You're Done" und, und, und... Ein Knüller reihte sich an den nächsten und sogar der spontan geäußerte Wunsch eines nicht näher genannt werden wollenden Redakteurs nach dem Song "Slip Away" wurde umgehend erfüllt. Ebenfalls herausragend im ersten Set waren u. a. "Jessie Mae" und "I'm A Witness" von dem 2007er Album Clear Blue Flame.
Dass ein Stück wie "You Gotta Move" (wahrscheinlich weitgehend am ehesten bekannt in der Rolling Stones-Version aus deren Album "Sticky Fingers") mit den zwei Slide-Gitarren dieser Combo höllengeil kommt, dürfte wahrscheinlich keine große Überraschung sein. Und wer an diesem Abend bei dem Titel "Who Do You Love" keine Zuckungen im Beckenbereich verspürte, dem war in Bezug auf gelebter Liebe und aktivem Leben wohl eh nicht mehr zu helfen. Nicht nur die Band, sondern der komplette Ducsaal vibrierte!
Bereits auf der Bühne angekündigt, durfte Schlagzeuger Darren Stanley am 01. Mai seinen Geburtstag feiern und nach Mitternacht wurde (den Musikern) dann auch Sekt und Bier gereicht, während das Publikum sich zu einem beherzten "Happy Birthday" hinreißen ließ. Dieses kurze Intermezzo störte aber nicht den weiteren Verlauf und bei "Shake Your Hips" (ebenfalls mal von den Stones gecovert) gingen die beiden Gitarristen dann gar ins Publikum, schnappten sich einen Tisch, legten ihre Gitarren darauf und fingen an zu jammen. Herrlich!
Nach dem Ende des Konzerts leerte sich der Ducsaal erstaunlich schnell, wodurch sich uns die Gelegenheit bot, noch ausgiebig mit Ducsaal-Chef Manfred Weber sowie den Bandmitgliedern über Musik sowie Gott und die Welt zu plaudern. Schließlich gab es dann nicht nur den Geburtstag von Drummer Darren Stanley zu feiern, sondern auch, dass bei ihm in den nächsten Tagen Nachwuchs ins Haus steht! Alles Gute dafür, Darren!
RockTimes bedankt sich beim gesamten Ducsaal-Team für die sehr angenehme Zusammenarbeit!
Line-up:
Tom Gray (guitars, lead vocals)
Mark Johnson (guitars, background vocals)
Franher Joseph (bass, background vocals))
Darren Stanley (drums)
Bilder vom Konzert
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