Demiurg / The Hate Chamber
The Hate Chamber Spielzeit: 47.39
Medium: CD
Label: Mascot Records, 2008
Stil: Death Metal

Review vom 15.02.2008


Andrea Groh
Der Demiurg ist laut Lexikon der von Platon beschriebene Schöpfergott, der als Baumeister des Kosmos alle Ideen ordnete. Es gibt aber auch noch den schwedischen Metal-Demiurg, der seine Ideen auf der Basis von Death Metal ordnet. Dieses Allstarprojekt wurde 2006 von Rogga Johansson (Paganizer, Ribspreader) gegründet um sich zunächst im Kosmos von traditionellen schwedischen Death Metal zu bewegen, diesen aber bald mit anderen Elementen kombinierte. Schon gleich fand er einen prominenten Mitstreiter in Dan Swanö.
Bei der Meldung, dass dieser wieder einmal in einem Death Metal-Projekt mitmischt, wurden sicher so einige Lauscher aufsperrt, ist doch der Ruf des Schweden nicht nur als Produzent, sondern auch als Musiker legendär. Die Liste der Bands, an denen er beteiligt war ist lang. So sollen hier nur ein paar Namen davon genannt werden: Edge of Sanity, Bloodbath, Nightingale, Pan.Thy.Monium, dazu kommen noch etliche Gastauftritte. Einen Wermutstropfen hat die Sache allerdings: Der Meister singt/grunzt diesmal nicht selbst, sondern dies blieb in der Hand von Rogga Johansson.
Nun brauchten sie noch einen kompetenten Bassisten, den sie in Johan Berglund (This Haven) fanden. Beim Debüt "Breath Of The Demiurg" übernahm Multitalent Dan Swanö neben der Produktion noch die Gitarre, Keyboard und die Drums. Um die Band und ihren Sound weiter zu entwickeln nahm man für die zweite Veröffentlichung einen weiteren bekannten Namen hinzu. Gorefests Ed Warby gilt als einer der besten Death Metal-Drummer überhaupt. So verwundert es nicht, dass er auch bei dem Projekt Ayreon seines Landsmannes Arjen Lucassen zum festen Stab gehört. Dies zeigt, dass er, ebenso wie Dan Swanö, kein Problem hat vom Death Metal zu progressiven Klängen zu wechseln. Als fünftes Bandmitglied ist Pär Johansson (Satariel) gelistet, obwohl sein Klargesang recht wenig eingesetzt wurde.
"The Hate Chamber" klingt wie Edge Of Sanity mit einem Anteil Bloodbath und ein paar modernen Elementen. Darin liegt der größte Kritikpunkt: Originell ist das nicht und die letzten innovativen Momente von Dan Swanö liegen schon etwas zurück. Was nicht heißt, dass die CD schlecht ist, nur gemessen an früheren Songideen ist hier vieles eher Mittelklasse, vor allem in der ersten Hälfte der CD. Die musikalischen Leistungen sind erwartungsgemäß gut. Was im ersten Moment als mächtige Death Metal-Walze erscheint, verbirgt filigrane Melodien, schmeichelnde Gitarrenharmonien und dezent eingesetztes Keyboard.
Genau diese Elemente, die die Musik von dem Sound anderer Bands abhebt, kommen erst in der zweiten Hälfte stärker zum Einsatz und hätten ruhig etwas deutlicher sein können. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass das Highlight der CD am Schluss kommt: An "Cult Of Dagon" gibt es nichts zu meckern, Klargesang und Grunzstimme im Wechsel, dazwischen Beschwörungsgesänge. Hier kam die Inspiration wieder einmal von H. P. Lovecraft.
Keine wirklich neue Idee, aber solange dabei so gute Songs herauskommen ist das immer wieder ein Pluspunkt.
Line-up:
Rogga Johansson (guitar, vocals)
Johan Berglund (bass)
Dan Swanö (guitars, keyboards)
Ed Warby (drums)
Pär Johannson (clean vocals)
Tracklist
01:Resurrecting The Rotting (Flesh Festival pt.II) (3:16)
02:Cremated Lies The Day (4:59)
03:The Terror Before Sleep (3:59)
04:Wolves At The Gates (5:19)
05:The Apocalyptic (3:57)
06:World Destroyer (4:03)
07:The Convulse Meridian (4:23)
08:Dawn Dusk Delusion (5:23)
09:Opus Morbidity (City Of Ib pt.III) (4:59)
10:Cult of Dagon (7:16)
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