Deville / Hail The Black Sky
Hail The Black Sky Spielzeit: 48:26
Medium: CD
Label: Buzzville Records, 2009
Stil: Stoner Rock

Review vom 10.12.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Bei mir ist wieder einmal Schweden-Rock angesagt.
In den tiefen Furchen von Black Sabbath, Kyuss und Soundgarden siedelt sich das 2003 Quartett selber an. Da muss Deville schon einige Ackerkrumen in Bewegung bringen, um für Aufsehen zu sorgen. Die spielen einen derart furztrockenen Rock aus den Siebzigerjahren, dass einem schon der Mund wässrig werden kann.
Nach einigen Wechseln im Line-up spielt Deville nun schon seit fünf Jahren in unten aufgeführter Besetzung. Deren Tourbus muss zum Reifenwechseln ständig in die Werkstatt, denn man hat bereits sehr viele Auftritte in unter anderem Schweden, Dänemark, Deutschland und den Niederlanden hinter sich gebracht.
Das Debüt Come Heavy Sleep wurde 2007 veröffentlicht.
Jetzt geht es für Deville in die zweite Runde und die überstehen die vier Musiker ohne wesentliche Blessuren. Für die elf Songs hat man sich in den eigenen Studios zusammengefunden und sie haben es so richtig krachen lassen.
Auffallend ist, wie fast schon metallisch der Bass vor sich hintuckert. Magnus Åkesson hat für seinen Tieftöner einen sehr guten Sound eingestellt und sonnenklar dürfte sein, dass die beiden Gitarren ordentlich sägen und fuzzen.
Andreas Bengtssons Gesang hat man eher in den Klang der Instrumente eingebettet. Er hebt sich nur um Nuancen aus den Gitarrenwänden heraus. Wenn man den Rock kürzer treten lässt, dann ist Bengtssons Stimme wesentlich deutlicher präsent.
Wie beim Vorgänger stellt Deville dem Hörer die Aufgabe, sich den Nummern in mehreren Durchgängen zu nähern. Erst der Titeltrack macht die Lauschpremiere zu einer Einmaligkeit, weil sich dieser Track stante pede zwischen den Ohren einen festen Wohnsitz erobert.
Gefolgt von "Undead" kann man schon von einem starken Songdoppel sprechen.
Die markanten Breaks sowie Rhythmuswechsel tragen dafür die Verantwortung und wenn Basszupfer Åkesson die Eröffnung für "My Enemy" predigt, sind wir, auch wegen der insgesamt guten Komposition schon beim Tripel angekommen.
Mit dem Aufheulen der solierenden Gitarren hat man Rücksicht auf die Wirtschaftskrise genommen. Alleingänge sind fast dem Sparprogramm zum Opfer gefallen. Andererseits kommen Deville auch mit einen verdammt kompakt geschnürten Paket an Songs daher.
Definitiv werden die Nackenmuskeln einer Dauerbelastung unterzogen und mit einem gewissen Altersbonus für den Rezensenten steige ich lieber auf die Fußwippe um.
Mit fast siebeneinhalb Minuten ist auf "Hail The Black Sky" ein richtig langer Track vertreten. Für die geschickt gefüllten Überminuten in "Early Grave" gibt es ein Knäckebrot extra. Hier dampft die E-Gitarre genüsslich auf einem Solotrip ab und etwas psychedelisch wird es auch noch.
Ui, was ist denn jetzt los? Das ist doch nicht Deville?
Die Stahlsaiten der elektrischen Gitarren sind umgezogen, ohne vorher den Mietvertrag zu kündigen. Hammer! Da hört man die akustische Gitarre in einer Einzimmerwohnung. Es gibt keine instrumentalen Nachbarn. Ein überraschend guter Ausrutscher auf den noch feuchten Stufen des Treppenhauses. Hey, das Quartett sollte an solchen Strickmustern festhalten. Das kommt richtig gut, auch wenn es überhaupt nicht ins sonstige Konzept passt. Ein Deville auf den Spuren von Singer/Songwritern. Glückwunsch!
Mit viel Wah Wah-Gitarre im letzten Song endet "Hail The Black Sky" und so schwarz ist die Musik auch nicht. Die Band verfolgt mit Erfolg konsequent ihren Weg und hat im Vergleich zum Vorgänger dann doch die Ackerkrume weiter aufgelockert.
Line-up:
Andreas Bengtsson (guitar, vocals)
Martin Hambitzer (guitar)
Markus Åkesson (bass)
Markus Nilsson (drums)
Tracklist
01:Levitation (3:07)
02:On The Throne (4:06)
03:Hail The Black Sky (5:40)
04:Undead (3:28)
05:My Enemy (4:37)
06:The Only Thing (5:29)
07:Reason (2:27)
08:Through The Blade (4:15)
09:Early Grave (6:25)
10:A.K.A (2:45)
11:Down To Me (5:38)
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