Nach Buzzville Records und Small Stones Recordings ist die schwedische Combo Deville mit "Make It Belong To Us" bei Fuzzorama Records unter Vertrag. Dort passt das Quartett perfekt zu zum Beispiel Truckfighters oder Dexter Jones' Circus Orchestra.
"Make It Belong To Us" ist nach Hydra das vierte Album von Deville und der Hörer wird eine deutliche Weiterentwicklung feststellen. 'Stillstand ist Rückschritt' ist der Band unbekannt.
Es ist schon erstaunlich, wie gut man die härtere Gangart des Stoner Rock mit Melodien verknüpft. Okay, zu diesem Genre gehören auch fette Riffs. Darüber kann man sich bei "Make It Belong To Us" nicht beklagen. Dabei ergeht sich Deville allerdings nicht in Eintönigkeit oder den Gefühlen der Vergangenheit. Die zehn Songs sind so etwas wie eine ständig schwarze Zahlen schreibende Ideen-Fabrik.
Von den ersten Sekunden eines kleinen Schlagzeugsolos von Markus Nilsson im Opener "Make It Belong To Me" an hat die Platte einen zupackenden Charakter. Der Hörer fühlt sich in den Bann von Deville gezogen. Schon hier sind die Spielereien um die Riffs gekonnt in Szene gesetzt und an rockiger Härte fehlt es dem Quartett definitiv nicht. Die Aufgabe, Stoner Rock-Konsequenz und Melodie unter einen Hut zu bekommen, ist der Gruppe sehr gut gelungen.
Auch Härte und Phasen der Düsternis gehen einen gemeinsamen Weg. Echt, Deville hat einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht und dürfte mit der vorliegenden Platte wohl einige Fans mehr in ihren Reihen zählen.
Stoner Rock-Bands können so schöne Balladen spielen, vielleicht sogar mit akustischer Gitarre. Deville verzichtet als Song gänzlich auf das Schippern in ruhigeren Fahrwassern. Wenn überhaupt, sind es langsamere Parts innerhalb der Tracks, die einem die Möglichkeit, eine Atempause einzulegen, gibt.
Mit dem Gitarren-Stakkato-Intro von "Life In Decay" meint man für das Blitzlicht eines Gedankens, gleich legt Robert Plant los und singt "Whole Lotta Love". Nein, so ist es dann natürlich nicht und diese Nummer hat im Verlauf auch nichts mit Led Zeppelin zu tun. Schließlich ist es Deville darüber hinaus gelungen, sich eine Eigenständigkeit zugelegt zu haben. Dieses "Life In Decay" ist aus meiner Sicht eh eines der Platten-Highlights.
In den im Innenteil des Digipaks abgedruckten Texten werden gleichermaßen Endzeitstimmungen und Hoffnung thematisiert. Bei allem Respekt - was zählt ist in erster Linie die Musik. Natürlich hat Deville eine dramatische Brücke zwischen Text und Musik gebaut.
Meiner Meinung nach hat es die Gruppe geschafft, alle ihre Fantasien in die richtige Richtung zu lenken, denn auf der Scheibe "Make It Belong To Us" finden sich viele Wendungen und Überraschungen. Außerdem sind die zeitlich relativ knappen Songs doch sehr aussagekräftig. Das Allerbeste hat man sich bis zum Schluss aufgehoben. "What Remains" (wie passend) ist bestimmt keine Restverwertung. Hypnotische Riffs und eine phasenweise verfremdete Andreas Bengtsson-Stimme bringt die Combo an den Rand der Psychedelic. Allerdings ist da ein klasse Refrain mit einem tollen Chorus in
»[...] Leave it all behind could we leave the ground to find [...]«
Deville ist mit "Make It Belong To Us" an einem Entwicklungspunkt angekommen, der den Hörer sehr überzeugt und für die Band aus Schweden sich gleichzeitig einer neuen Herausforderung zu stellen, denn Stillstand ist Rückschritt.
Line-up:
Andreas Bengtsson (guitar, vocals)
Markus Nilsson (drums, vocals)
Andreas Wulkan (guitar, vocals)
Markus Åkesson (bass)
With:
Tobias Ekqvist (guitar - #3)
Tracklist |
01:Make It Belong To Me (3:35)
02:Chief (2:28)
03:Out Of The Black (3:12)
04:Mind On Hold (3:35)
05:Lever (3:41)
06:Drive (3:33)
07:Life In Decay (4:11)
08:Dying To Feel (4:14)
09:Reflecting Surface (4:19)
10:What Remains (4:29)
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