Dignity / Balance Of Power
Balance Of Power Spielzeit: 45:22
Medium: CD
Label: Fastball Music, 2013
Stil: Power Metal

Review vom 29.10.2013


Boris Theobald
Dignity - Würde ... der Würde der Ohren wird mit dem zweiten Album der Band ganz klar Genüge getan. Fünf Jahre sind seit dem Debütalbum der Band um Ex-Edenbridge-Drummer Roland Navratil und Keyboarder Frank Pitters ins Land gegangen. Seitdem sind die Österreicher ein bisschen internationaler geworden. Außer einem Wechsel an der Gitarre (Phil Porter ersetzte Martin Mayr) haben Dignity nämlich auch das Namensschild am Mikroständer gewechselt. Kein Geringerer als der Däne Søren Adamsen, einst Frontmann der Thrasher von Artillery, füllt auf "Balance Of Power" die Texte mit Melodie, Emotion und metallischer Energie.
Dignity haben da wirklich ein sattes Brett melodischen Power Metals abgeliefert. Es stampft, es glüht, und es hat keine Schwachstellen. Mit hymnischen Kraftpaketen wie "Rebel Empire" macht man das Tor für Freunde von Bands wie Civilization One, Astral Doors, Silent Force oder Masterplan ziemlich weit auf. Immer wieder werden Breaks und Überleitungen zudem für barocke Spielereien genutzt, besonders stark beispielsweise bei "Rise", einer getragenen Nummer mit viel Pathos. Das könnte beinahe eine Heavy-Version von Royal Hunt sein. Sänger Søren klingt hier wie ein Mix aus Mike Vescara, Mats Levén und Ripper Owens ...
... und auch ansonsten ist er stark am Gelingen der Veranstaltung beteiligt. Straighte, Hard Rock-basierte Nummern wie "Lion Empire" und "Save Me" (mit furios-flinken Läufen!) stellen seine Stimme in den Vordergrund. Und die klingt prachtvoll und ausdrucksstark - ein krasser Mix aus Können und Dreckigkeit. Kleine Tonsprünge nach oben klingen immer wieder richtig schön biestig. Abgerundet wird der starke Gesangseindruck durch die edlen Chor-Arrangements. Hier singen nicht einfach eine Hand voll Sørens übereinander, sondern es sind die Stimmen sieben verschiedener Background-Sänger: Der Rest der Band plus Gäste.
Diese Chöre sind es, die dem mysteriös und bedrohlich im Mid-Tempo daher kommenden "Shackles Of War" den finalen Glanz verleihen. Mit "The Day I Die" (geil, wie hier die Snare Drum knallt - super Sound!) und "Help Me Call My Name" haben es zwei ... sagen wir mal 'atmosphärische' Nummern auf das Album geschafft. Sie als Powerballaden zu bezeichnen, würde ihnen nicht ganz gerecht werden. Auf jeden Fall sind es edle Kompositionen, die den Hörer Luft holen lassen - eine willkommene Abwechslung in der gelungenen Dramaturgie des Albums.
Ihre Höhepunkte findet diese Dramaturgie in "Angels Cry" und "Freedom Reign". Hier zeigen die Musiker ihre proggigere Seite. Die Songs sind hübsch vertrackt, ein kleines bisschen episch, stecken voller Wechsel und erinnern orchestral gepimpt an die österreichischen Landsleute Serenity. Als kleines Leckerli gibt es mitten in "Freedom Reign" ein Soloduell zwischen Threshold-Gast Karl Groom und dem australischen Gitarrero Paul Wardingham. Als Rausschmeißer wird "Blackout" von den Scorpions gecovert - da fliegen ordentlich die Funken; es gefällt.
Das gilt auch für das komplette Album mit abwechslungsreichem Songwriting, überzeugenden Technikern an Instrumenten und Mikrofonen sowie sattem Sound. Gut gemacht. By the way - auch wenn wir da ein bisschen mit Äpfeln und Birnen dealen - steckt Roland Navratil mit der neuen Dignity die neue seiner Ex-Kollegen ganz schön in den Sack ...
Line-up:
Søren Adamsen (vocals)
Philip R. Porter (guitars)
John Boy Bastard (bass)
Frank Pitters (keyboards)
Roland Navratil (drums)

With:
Karl Groom, Paul Wardingham (guitar solos - #8)
Alen Duricic (guitar - #10)
Sergio Tallo Torres (guest vocals - #8)
Thomas Tieber (additional vocals)
Katie Joanne, Michael Siskov, Georg Marlovics, Sergio Tallo Torres (choirs)
Tracklist
01:Rebel Empire (4:54)
02:Lion Attack (4:33)
03:Rise (4:43)
04:Shackles Of War (4:02)
05:The Day I Die (3:59)
06:Angels Cry (5:52)
07:Save Me (4:06)
08:Freedom Reign (7:04)
09:Help Me Call My Name (2:15)
10:Blackout (3:47)
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