Viele Hard Rock- und Metal-Fans assoziieren mit dem Soloschaffen von
Ronnie James Dio meist in erster Linie die Klassikerphase zwischen "Holy Diver" und "Dream Evil". Ganz klar sind diese vier Langrillen - besonders das Debüt und sein Nachfolger "The Last In Line" - mit das Beste, was der kleine Mann mit der ganz, ganz großen Stimme jemals heraus brachte. Doch auch nach seinem zweiten Ausstieg bei
Black Sabbath 1992 bis zur
Heaven & Hell-Reunion 2007 nahm er noch einige Scheiben auf, von denen kürzlich die (im Auge des von Witwe
Wendy betriebenen Labels) besten Songs gebündelt auf "The Very Beast Of Vol. 2" erschienen. Das Coverartwork stammt von
Marc Sasso, der bereits für Underground-Kultacts wie
Artizan,
Cage und
Zandelle, aber auch für große Namen wie
Halford den Pinsel schwang.
Bereits 2000 erschien über Rhino der erste Teil dieser Compilation, der ausschließlich Solomaterial von 1983 bis 1993 enthielt. Die ältesten Albumtracks der hier besprochenen Zusammenstellung entstammen von
Angry Machines (1996), die aktuellsten von
Master Of The Moon aus dem Jahre 2004. Natürlich erreichen diese 17 Songs nicht das überirdische Klassikerniveau der oben genannten Machtwerke und besonders der dritte Song "The Eyes" entpuppt sich mit seinen nervigen Voicebox-Experimenten - zumindest für
Dio-Verhältnisse - schnell als heftiger Rohrkrepierer. Dennoch gibt es erwartungsgemäß immer noch unzählige Hammersongs zu bewundern! Besonders die eingängigen Stücke vom offenbar verdammt starken, 2002 erschienenen "Killing The Dragon"-Werk (Titeltrack, "Push", "Along Comes A Spider" und "Better In The Dark") blieben bei mir schon nach ein bis zwei Durchläufen im Ohr hängen; und das, obwohl ich zugegebenermaßen mit keinem
Dio-Werk nach "Lock Up The Wolves" zuvor wirklich vertraut war.
Als kleines Schmankerl wurden noch drei Bonustracks mit auf die insgesamt fast 80-minütige Silberscheibe gepackt: Zum einen wäre da das leider krankheitsbedingt nie mehr auf einem regulären Album erschienene "Electra" (2009), der Japan-Bonustrack "The Prisoner Of Paradise" (aus den "Master Of The Moon"-Sessions) und das kurz vor seinem Tod zusammen mit Cousin
David Feinstein (
The Rods) eingespielte "Metal Will Never Die".
Alles in allem ist "The Very Beast Of Vol. 2", das in einem Digipak mit zwölfseitigem Booklet daher kommt, ein fast perfekter Schnupperkurs für all diejenigen, die den Solo-Werdegang des göttlichen Italo-Amerikaners nach seinen großen Erfolgen Mitte/Ende der 80er etwas aus den Augen und Ohren verloren hatten. Da bleibt abschließend nur zu sagen: Rest In Peace, Maestro!