Disgroove / Gasoline
Gasoline Spielzeit: 39:30
Medium: CD
Label: N-Gage Productions, 2008
Stil: Rock, Alternative, Grunge

Review vom 14.08.2008


Moritz Alves
Na, diese Herren wünschen sich wohl ein wenig in die Vergangenheit zurück... Disgroove aus der Schweiz präsentieren mit "Gasoline" nämlich ein astreines Grunge-Album, das bereits das dritte Opus ihrer Karriere ist. Komischerweise hatten sie ihr Zweitwerk aus dem Jahr 2006 mit Three betitelt, welches sie übrigens auch nach Deutschland führte, wo sie damals als Support für
Die Happy auftraten. Vielleicht ist das Trio somit ja dem ein oder anderen Leser bereits bekannt.
Aber kommen wir nun direkt zu "Gasoline": Bereits die schweren Anfangsriffs des Titeltracks, der das Album gebührend einleitet, machen unmissverständlich klar, dass Tobi, Philippe und Franky musikalisch offenbar tief in den 1990ern verwurzelt sind, wo Alternative Rock und eben Grunge bekanntlich zu den beliebtesten und erfolgreichsten Gitarrenmusik-Spielarten zählten. Und genau diese beiden Genres werden hier zehn Songs und 40 Minuten lang überaus amtlich in Szene gesetzt. Druckvolle Gitarrenwände wechseln sich mit ruhigen Passagen ab, Wutausbrüche und Zurückhaltung halten sich die Waage, weshalb das Album gekonnt zwischen Laut und Leise pendelt.
Großen Einfluss auf den Sound Disgrooves werden somit Kapellen wie z.B. Helmet, Nirvana, Smashing Pumpkins oder die Stone Temple Pilots haben. Aber auch die Queens Of The Stone Age blitzen des Öfteren vor dem inneren Auge auf. Überraschen dürfte dabei allerdings, dass zwei Drittel des Line-ups (Tobi und Philippe) bis vor zehn Jahren noch bei der Schweizer Metal/Hardcore-Band Gurd in Lohn und Brot standen und somit wesentlich härteren, derberen Klängen zugeneigt waren.
Nun, diese Zeiten sind jedenfalls seit einigen Jährchen passé und man scheint mit der eigenen Band Disgroove seine wahre musikalische Heimat gefunden zu haben. Dennoch hat man mit V.O. Pulver einen alten Weggefährten aus Gurd-Tagen überreden können, dem neuen Werk "Gasoline" den passenden Sound zu verpassen. Dieser passt übrigens zur Musik wie der berühmte Arsch auf den nicht minder berühmten Eimer.
Was bleibt also schlussendlich zu sagen? Obwohl es eigentlich nicht so ganz meine Musik ist, ertappte ich mich doch häufig dabei, wie ich mich anerkennend im Groove treiben lassen und in die Musik eintauche. Griffige Melodien und Songstrukturen gibt es hier nämlich zuhauf, auch wenn man sich teilweise eine Idee kürzer hätte fassen können. Im Großen und Ganzen wird aber sehr ordentliche Arbeit geleistet. Songs wie z.B. "Scars", "Dreamer", "Feeding The Birds" sowie der Titeltrack haben das Potenzial, einen jeden Indie-Rocker glücklich zu stimmen.
Line-up:
Tobi (drums)
Philippe (vocals, guitars)
Franky (bass)
Tracklist
01:Gasoline (4:16)
02:Scars (3:55)
03:Dreamer (3:34)
04:The Player (4:03)
05:A Beautiful Mind (4:07)
06:Rise (3:54)
07:What We Do (3:43)
08:Feeding The Birds (3:38)
09:Foreign Signs (3:41)
10:Adorable / Horrible (4:39)
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