2013 wurde The Dynamite Blues Band gegründet und debütiert mit dem Album "Shakedown & Boogie". Sie ging aus der Formation Big Blind hervor und das Quartett gab beim Konzert in Groesbeek eine hinlangende Kostprobe ihrer Möglichkeiten ab. Dreizehn Songs gilt es zu beurteilen. Wenn der Konzertbericht mit den Worten endete, dass man »hoffentlich noch viel Gutes von dieser Combo hören« wird, dann kann vorliegende Platte als Beleg dafür dienen.
Die Gruppe um den Sänger und Harper Wesley van Werkhoven steht für dynamischen Blues mit Würzungen von so einigen Seitenarmen des Genres. The Dynamite Blues Band hat mit JJ van Duijn einen klasse Gitarristen in ihren Reihen und die Rhythmus-Abteilung gießt ein famoses Fundament, auf dem sich Wesley van Werkhoven sowie JJ van Duijn perfekt entfalten können.
Neben dem Sechssaiter sind die Harpklänge von besonderem Interesse. Der Blues wird luftig-leicht und treibend serviert. Wesley van Werkhoven hat eine überzeugend-raue Stimme und wenn die Combo ihrem 12-Takter einen Schluss Rock'n'Rock beifügt, bebt die Hütte.
Rockige Riffs treffen auf balladeske Saitenausflüge und die Kompositionen kommen enorm kompakt auf den Hörer zu. Man wird das Gefühl nicht los, als seien die Tracks live im Studio eingespielt worden.
Folglich ist The Dynamite Blues Band so etwas wie ein Überzeugungstäter. Die Musiker haben den Blues in den Adern und davon nicht zu wenig. "Rebound" ist der genüssliche Vorbote eines Boogies, der schließlich im letzten Song, dem Titeltrack des Album "Shakedown & Boogie" voll zuschlägt.
Man findet nicht nur bei den gerade erwähnten Songs keine Fluchtmöglichkeiten, sich der Kraft der Kapelle zu entziehen. Ein profundes Songwriting steht als Garant für tolle Lieder im Raum und die Band bringt trotz aller Kürze der Nummern viel Abwechslung ins Treiben. Von der Spielzeit her ist "Black Magic" eine Ausnahme.
Fast sechs Minuten liefert der Vierer einen Slow Blues ab, der die Wirkung von Handschellen hat. Mit diesem Song werden die Straßen einer von der nebelverhangenen Nacht eingehüllten Großstadt erleuchtet. Wesley van Werkhovens Harp hält mit seinem auf Sehnsucht gepoltem Instrument die Begeisterung auf großer Flamme und irgendwie braucht dieses Stück auch kaum weitere Alleinfahrten. Die Nummer wirkt als Blues-Gesamtkunstwerk. Man achte besonders auch die feinen Soundeffekte im Track. Gleißendes Licht wird auf der Sparflamme des langsamen Blues erzeugt. Großartig!
Mit seinem eindringlichen Gesang zieht Wesley van Werkhoven natürlich die Aufmerksamkeit auf sich. Allerdings darf man dabei die Qualitäten der anderen Bandmitglieder nicht unterschätzen. Die haben alle ihre Vorzüge und wenn JJ van Duijn im bereits erwähnten Rausschmeißer das Bottleneck schwingt hätte man sich am Ende der Scheibe vielleicht gewünscht, wenn er das Metallröhrchen öfter zum Einsatz gebracht hätte.
Ob abgehende Nummern oder Balladen, Power haben alle Stücke und Bassist Renzo van Leeuwen sowie Schlagzeuger Niels Duindam haben den Groove. Der wird phasenweise durch das mit feinen Rhythmuswechseln versehene "Howlin'" entwickelt.
"Dynamizer" ist das einzige Instrumental auf der Platte und voll von Melodie und Harmonie.
Wer als Debütalbum ein Kraftpaket wie "Shakedown & Boogie" auf den Markt bringt, dem stehen quasi alle Türen des doch so umkämpften Musikgeschäfts offen. Die Aktivitäten von The Dynamite Blues Band sollte man in der Zukunft unbedingt unter Beobachtung halten.
Line-up:
Wesley van Werkhoven (vocals, harmonica)
JJ van Duijn (guitar)
Renzo van Leeuwen (bass)
Niels Duindam (drums)
Tracklist |
01:Howlin' (3:10)
02:Boom Boom Boom (3:26)
03:Doin' Okay (3:55)
04:Anna Lee (4:03)
05:Rebound (3:21)
06:Movin' (3:49)
07:TNT (2:46)
08:Speed Freak (2:32)
09:Boogie Through The Night (3:11)
10:Dynamizer (2:44)
11:Reset (3:38)
12:Black Magic (5:41)
13:Shakedown & Boogie (2:53)
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