Wenn man sich als gerade aufstrebende Newcomerin einen bereits arrivierten Künstler als Featuring-Partner an die Seite nimmt (hier kein geringerer als der Filius des berühmten Ritchie Blackmore, J.R. Blackmore), birgt das ohne Zweifel sicherlich die Gefahr, relativ schnell die Schau gestohlen zu bekommen oder zeugt, positiv gesehen, von einem immensen Selbstvertrauen der Protagonistin, in diesem Falle ELA, die nach einer EP und einer Folge-CD jetzt ein weiteres Kurzwerk veröffentlicht.
"Out Of Time" war eines der zentralen Stücke ihres Debütalbums "Passion" und ist von ihren Fans zum beliebtesten Song gewählt worden. Hier noch kurz die Erklärung, wie es zur Liason ELA / Blackmore gekommen ist: ELA war zu einem Interview-Termin bei einem Radio-Sender, hörte plötzlich ein Stück eines ihr unbekannten Musikers und erfuhr auf Nachfrage, dass es von J.R. Blackmore stammte. Sie besorgte sich tags darauf Blackmores E-Mail-Adresse und bat spontan um seine Beteiligung bei der Neueinspielung des o.a. Liedes.
Jürgen R. Blackmore, der für sein Engagement in Sachen Protektion junger aufstrebender Künstler bekannt ist, sagte sofort zu und wirkte im Nachhinein sogar bei der kompletten EP mit. Das kann man dann im, auch auf dem Silberling mitgelieferten Interview mit beiden erfahren. Dazu gibt es noch ein Video einer schönen Powerballade namens "Bleed", in dem ELA in barockem Schloss-Ambiente ein wenig Dracula-Geliebte spielen darf.
Center des Werkes ist naturgemäß "Out Of Time", das in einer sehr rockigen Version als neue Singleeinspielung aufgelegt wurde (klasse das Hintergrund-E-Gitarren-Spiel und -Solo von Blackmore - ob ELA meine damalige Bitte im After The Rain-Review um einen etwas höheren Rockanteil wohl beherzigt hat...?), zum zweiten in einer eher überflüssigen orchestralen Instrumentalversion, und letztendlich noch mal in der ersten Version als Videoclip in düsterer, hanseatischer Rockatmosphäre beigefügt wurde.
Der Rest wechselt zwischen fetzigen Rock-Stücken ("Mad About Your Love", "Dynamite") und schön instrumentierten Balladen (eine Coverversion von UFOs "Queen Of The Deep" - erinnert in der Umsetzung ein wenig an Doro, "Tears Of The Dragon" - ein Instrumental-Song eines früheren Blackmore-Werkes), wobei J.R. mit seinen Saitenkünsten für filigrane und auch atmosphärische Momente sorgt. Das tut er letztendlich ganz 'gentleman-like' mit viel Einfühlungsvermögen, Zurückhaltung und ohne, wie in diesen Kreisen oft erlebte Selbstdarstellung.
Insgesamt gesehen, durch die vielen Beigaben ist "Out Of Time" ein recht kurzweiliges und abwechslungsreiches Werk geworden. ELA und J.R. Blackmore, diese Paarung klappt wunderbar. Aus der jungen, doch zu Anfang in allen Belangen noch etwas juvenil wirkenden Sängerin ist eine deutlich gereifte und beachtenswerte Frontfrau geworden, die im Interview am Ende auch ganz klar ihr Bestreben, im Musikbiz durchstarten zu wollen, artikuliert. Ganz schön selbstbewusst, diese Dame!
Tracklist |
01:Out Of Time (Single Version)
02:Mad About Your Love
03:Queen Of The Deep
04:Dynamite
05:Out Of Time (Instrumental Version)
06:Tears Of The Dragon (Bonus Track)
07:Interview
08:Out Of Time (Video)
09:Bleed (Video)
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