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Electric Swan / Swirl In Gravity
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Lucio 'Swan' Calegari heißt der Gitarrist der italienischen Rocker Wicked Minds, der sich vor ein paar Jahren auch bei RockTimes mit seinem ersten Soloalbum (unter dem Bandnamen Electric Swan) bereits vorgestellt hat. Und wow, mit dem Nachfolger "Swirl In Gravity" hat der Mann mit seinen Mitmusikern aber ganz gehörig einen draufgelegt. Lediglich acht Tracks (mit einer 'gesunden' Gesamtspielzeit von mehr als 47 Minuten) werden hier vorgestellt, die es aber alle in sich haben.
Ein sicherlich großartiger Schachzug von Calegari war es, die Wicked Minds-Frontlady Monica Sardella auch hier mit an Bord zu nehmen und mit Paolo 'Apollo' Negri (an der Hammond) hat er dazu einen weiteren Musiker mit Wicked Minds-Vergangenheit am Start. Auch auf seinem zweiten Werk ist der Italiener mit sehr erdigem Sound zu Gange und verhehlt zu keinem Zeitpunkt seine Liebe für die Rockmusik der siebziger Jahre. Okay, die 'Pflicht' mit dem ebenso starken wie durchschlagenden Sound ist also mit Bravour bestanden. Kommen wir nun zur 'Kür':
Auch hier machen Electric Swan eine prächtige Figur, die sich durch gutes Songwriting, die cleveren Arrangements und die über alle Zweifel erhabenen Musiker ausdrückt. Dazu kommt, dass die gute Monica Sardella eine wahre Granate vor dem Mikrofon ist, was sie bei jedem einzelnen Track beeindruckend unter Beweis stellen kann. Eine Wahnsinnsstimme, jede Menge Power und dennoch tonnenweise Gefühl sind die Attribute, die mich einen ganz dicken Pluspunkt auf der Habenseite vermerken lassen. Aber auch Calegaris Spiel ist kompromisslos, zielsicher und lässt keine Fragen offen.
Nachdem uns auf den ersten drei Nummern feinster, hochklassiger wie bluesiger Rock mit einem kleinen Psychedelic-Einschlag geboten wurde, steht mit "Wicked Flowers" einer der absoluten Höhepunkte der Scheibe auf dem Programm. Zum ersten Mal geht es etwas ruhiger zur Sache, wobei das Stück eine perfekte Plattform für Monica Sardella bietet, sich hier in ihrer ganzen stimmlichen Pracht zu präsentieren. Ganz stark und dazu auch noch sehr eingängig, sodass der Titel auch sehr schnell im Ohr hängen bleibt. Auch das abschließende "Drag My Mind" segelt in ruhigeren Fahrwassern und überzeugt auf voller Länge.
Und schließlich das 'Schaulaufen': Tja, grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass man die Songs einer Ikone wie Janis Joplin erst gar nicht covern sollte, da man dabei eigentlich nur verlieren kann. Aber ich muss hier mal ganz ehrlich meinen Hut ziehen und zugeben, dass sich mit dem hier enthaltenen "Move Over" die beste Interpretation eines Joplin-Tracks befindet, die mir bisher zu Ohren gekommen ist. Die Band spielt einen fiebrig-heißen Mix aus Blues und Rock und die gute Monica explodiert während der Nummer förmlich... da ist einzig und alleine mal ganz, ganz großes Lob und auch Respekt angebracht. Ein Hammer!
Freunden guter, handgemachter Rockmusik kann "Swirl In Gravity" ohne Gewissensbisse zum blinden Kauf empfohlen werden. Wer dennoch erstmal Anspieltipps empfohlen haben möchte, dem würde ich die bereits erwähnten "Wicked Flowers" sowie "Move Over" und dazu das kerzengerade geradeaus rockende "Ride On Another Sun" oder auch das von der Gitarre her Black Sabbath-mäßige "Garden Of Burning Trees" ans Herz legen.
Ich hatte es in der Einleitung bereits angedeutet: Lucio Calegari hat mit "Swirl In Gravity" im Vergleich zu dem ersten (ganz gewiss nicht schlechten) Album seines Soloprojektes Electric Swan ein ganz gehöriges Pfund draufgelegt. Diese Scheibe ist in sich stimmiger, geschlossener und kann neben den hervorragenden Musikern mit einer Sängerin aufwarten, von der wir garantiert noch sehr viel hören werden. Ganz sicher ein Album, das lange Zeit direkt griffbereit neben der heimischen Anlage liegen bleiben wird.
Line-up:
Monica Sardella (lead vocals) Lucio 'Swan' Calegari (guitars, fuzz, vocals) Edo Giovanelli (bass) Marco 'Dipu' Barbieri (drums) Paolo 'Apollo' Negri (organ & vintage keyboards) Mit: Clive Jones (saxophone - #6)
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