Empire / The Raven Ride
The Raven Ride
…Und immer wieder Tony Martin! Er grüßt mittlerweile von zahlreichen Alben verschiedener Künstler. Sein Status als Ex-Sabbath-Frontmann lässt sein Telefon auch heute noch nicht stillstehen. Kaum ist also sein letzter Streich, III vom Giuntini Project, in den Regalen, folgt der nächste, und - lasst es mich vorwegnehmen - ebenso trefflich.
Wie schon 2003 für "Trading Souls" hat Gitarrero Rolf Munkes bitten lassen und namhafte und verdiente Mitstreiter um sich geschart. Neben Tony Martin ist da, natürlich, wieder der gute, alte Neil Murray am Bass. …Dazu muss man wohl kaum mehr sagen. Ein exzellenter Bassist und wohl einer der wenigen Musiker, die in mehr Bands gastiert haben als Tony Martin. Dann natürlich noch Rolf Munkes selbst (Majesty, Razorback) und Schlagzeuger André Hilgers (Silent Force, Axxis).
Was in Rolfs 'Empire Studios' entstand, sollte das beste der drei Empire-Alben werden. …Und es ist zunächst mal auf jeden Fall das bisher Vielfältigste geworden. Die einzige Konstante stellen die stellenweise etwas monotonen Riffs dar, die von ihrem Grundton nur durch ein Quietschen abweichen - fast an Subway To Sally erinnernd. Ansonsten aber sind die Songs abwechslungs- und ideenreich, und, trotz des 'Melodic'-Charakters und der weichen, vielstimmigen Refrains insgesamt heavier als die des Vorgängers. Und obwohl der Abwechslungsreichtum auf "The Raven Ride" höher ist, umreißt Rolf Munkes seinen Stil schärfer. Die Entwicklung, die er genommen hat, ist deutlich zu hören; weg von dem sehr auf Coolness bedachten Spiel der letzten Jahre, das manchmal im störenden Kontrast zu der melodischen Gesangsführung stand.
Kommen wir zu Tony Martin - er liefert das, was man von ihm erwartet und hält das Level seiner vorherigen beiden Alben, Scream und "III". …Und zum streckenweise mutigen Charakter des gesamten Albums gesellt sich in erster Linie Titel 8 - "Maximum". Dieser Song enthält seinen bis dato agressivsten Gesang und ist einer seiner - wenn nicht der härteste - Moment seiner Karriere. Für Tony-Fans ein absolutes Muss.
Das gilt natürlich wieder für das gesamte Album. Es enthält mit dem Titeltrack einen echten Ohrwurm und ist, obwohl man hier Äpfel mit Birnen vergleicht - was für Rolf spricht - das beste der Empire-Alben; auch, wenn es sich nur knapp vor das gute "Trading Souls" schieben konnte.


Spielzeit:45:55 Min. Medium:CD, Metal Heaven, 2006
1:The Raven Ride (4:26) 2:Breathe (4:43) 3:Carbon Based Lifeform (4:05) 4:Satanic Curses (5:04) 5:Al Sirat - The Bridge To Paradise (5:16) 6:What Would I Do? (4:45) 7:Changing World (4:38) 8:Maximum (3:54) 9:I Can't Trust Myself (4:07) 10:The Devil Speaks, The Sinner Cries (4:54)
Christoph Segebard, 12.05.2006