Go Music, 07.01.2015, The Whistle, Kempen
Go Music Go Music-Session
Kempen, The Whistle
07. Januar 2015
Stil: Rock
Konzertbericht

Artikel vom 16.01.2015


Joachim 'Joe' Brookes
Go Music Die erste Go Music-Session 2015 im The Whistle, Kempen war so etwas wie der Fett-Burner in der Nachweihnachts- und Jahreswechselzeit. Der Organisator Martin Engelien (Bass, Backing Vocals) hatte mit dem Keyboarder/Sänger Kai Weiner einen Musiker im Line-up, der seine Premiere bei der monatlich stattfindenden Konzertreihe hatte. Um es vorweg zu sagen ... der Tastenmann hat mit seiner Virtuosität beeindruckt und darf gerne nochmals eingeladen werden.
Der Schrader (unter anderem Purple Schulz, Gildo Horn & Die Orthopädischen Strümpfe, Chris Kramer, Supacoustix) hatte die feurigen sechs Saiten auf seine E-Gitarre gespannt und Bene Neuner (Glasperlenspiel, Elli, Night Live Band, Blackberry Brandies, Menschenskinder) hatte seine Drumsticks mit einem ganz speziellen Go Music-Anspitzer geschärft.
Der instrumentale Opener "Respect" stand unter einem ganz besonderen Stern, denn Martin Engelien widmete seine Eigenkomposition dem verstorbenen Musiker Rolf 'Rocco' Klein
(Birth Control, Bröselmaschine, Klaus Lage Band)
Go MusicEntsprechend getragen wurde das erste Stück intoniert. Der Neuling Kai Weiner entführte das zahlreich erschienene Publikum mit coolen Klängen in die Lounge-Ecke des Clubs. Schrader kreierte zunächst samtweiche Töne und erklomm dann die erste Rock-Anhöhe des Abends. Bene Neuner trommelte ein kraftvolles Solo und Martin Engeliens Finger wanderten in virtuoser 'in der Ruhe liegt die Kraft'-Manier über die vier dicken Saiten seines schwarzen Tieftöners.
Selbstredend servierte auch dieses Quartett eine sehr lange Fassung des Stücks. Mit dem folgenden "A Real Mother For Ya" im Original von
Johnny 'Guitar' Watson und einem Tanzbein-swingenden Groove von Bene Neuner war Kalorienabbau angesagt. Kai Weiner aktivierte den Leslie-Lausprecher und so entwickelte sich diese Nummer zu einer Interpretation aus der Go Music-Improvisations-Werkstatt, in der individuelle Ideen quasi am Fließband erzeugt wurden.
Go MusicÜber das stimmungsvolle "I Don't Dance" mit Schraders Tanz auf den sechs Saiten war eine Bobby Hebb-Komposition das Objekt der musikalischen Begierde. Bobby Hebb? Er war es, der den Klassiker "Sunny" zu Papier brachte. Die Go Music-Version hatte definitiv das Format eines DIN A3-Manuskripts. Die Scheinwerfer richteten sich auf Kai Weiner, der mit seinem souligen Gesang von sich reden machte und sich als Meister der jazzigen Klaviatur-Phrasierungen erwies. Wow! Der Keyboarder hatte auf dem Album Go Music 3 fast alle Songs mit seinen live im Studio eingespielten Ideen verziert.
Duffys "Mercy" war eine weitere Plattform zum Abbau von überflüssigen Gewichtseinheiten. Dieses Lied war Schaders Spielwiese für expandierende Gitarrenklänge. Der aus dem Amy Winehouse-Windschatten entstandene Track von Aimee Ann Duffy war eine weitere willkommene Basis für die Go Music-Ausgabe. Endlich hatte die Nummer einen treibenden Drive im Verbrennungsmotor des Rock.
Alex Clares "Too Close" war dann vor der Pause ein wenig zum Chillen. Feine Sache!
Go MusicIn die zweite Runde des Konzerts ging es mit "Maniac" aus dem Tanzfilm "Flashdance" und 'Kai-tastischen'-Fahrten und einen Martin Engelien in Funk-furios-Auslage. Klasse! Man wollte es zunächst gar nicht glauben, als Schrader einen Song-Aufmacher à la Jimi Hendrix auftischte und es bei seinem Spaziergang durch's Publikum sozusagen zum Hautkontakt kam. Was schließlich auf der Agenda des Abends stand war nichts anderes als "Shout" von Tears For Fears. Bei Martin Engeliens Formulierung »unvorherhörbar« gab es schon viele Anhaltspunkte, aber der gerade erwähnte Track entpuppte sich als hochgradig »unvorherhörbar«, denn von Schraders Kölner-Rock-Ring ging es im rot-gelb-grünen Bob Marley-Flieger rüber ins jamaikanische Kingston. Kai Weiner übernahm für ein fesselndes Intermezzo aus "Stir It Up" sowie "I Shot The Sheriff" den Lead Vocal-Steuerknüppel. Bei der Rückreise war dann eine "Shout"-Punktlandung angesagt. Hammer!
Go MusicGänsehaut erzeugte alleine schon der "Superstition"-Auftakt mit Kai Weiner-Keyboards und Lead Vocals. Es kam zu einem Zwiegespräch mit zum Teil hart-auftrumpfenden klanglichen Argumenten zwischen Martin Engelien und dem Tastenmann. Highlight! Bei "Wicked Game" von Chris Isaak war Schrader »on fire« und schredderte bei seinem energetischen E-Gitarren-Einsatz eine Saite.
Zugabe: Die eine Buchstütze des Gigs war "Respect", gewidmet Rolf 'Rocco' Klein, die andere "Hound Dog". Das Komponisten-Team Jerry Leiber/Mike Stoller schrieb das 1952 durch Big Mama Thornton erstmals erschienene Lied. Durch Elvis Presley wurde daraus treibender Rock'n'Roll und genau das bot das Go Music-Quartett als krönenden Abschluss eines Konzerts, das in der Liste ganz weit oben einzusortieren war.
Wir danken Martin Engelien für die problemlose Akkreditierung.
Line-up:
Martin Engelien (bass, backing vocals)
Schrader (guitar, vocals, backing vocals)
Kai Weiner (keyboards, vocals, backing vocals)
Bene Neuner (drums)
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