»Touched By Blues« - und das zum 20. Mal, die Schmölzer Blues Tage feiern am Wochenende Jubiläum im Zelt am Schloss! Und wir von der
RockTimes-Redaktion sind natürlich wieder dabei. Seit 15 Jahren berichte ich ohne Unterbrechung von diesem mittlerweile deutschlandweit bekannten Festival, seit 2007 auch für unser Magazin. Selten gab es beim jeweiligen Billing bereits im Vorfeld bekannte Namen, außer man hatte die bei früheren Auftritten in Schmölz schon gehört. Der Begriff Blues wird von den Machern
Uwe Angermüller und
Thomas Karger, die die SBT noch immer privat organisieren, weit gesteckt. Das deckt einerseits einen breiten Geschmack ab (sonst wäre das Zelt auf dem Land wohl kaum vollzubekommen), Blues-Puristen brauchen aber dann schon mal größeres Toleranzpotential. Auch qualitativ gab's in den zwei Jahrzehnten natürlich große Unterschiede, zumal die SBT bisher auch meist jungen und einheimischen Bands ein Podium boten. Aber richtige Ausfälle waren eigentlich nie zu verzeichnen, zumindest übers komplette Wochenende gesehen, kam wohl jeder Fan auf seine Kosten.
»Big Names« sind bei einem kleinen Budget kaum möglich, aber die Schmölzer bewiesen oft genug einen guten Riecher für klasse Leute aus der internationalen Club-Szene oder Musiker, die gerade auf dem Sprung zu einer großen Karriere waren. So gab ein junger Bandleader
Henrik Freischlader 2005 hier seine Visitenkarte ab, auch
Timo Gross,
B.B. & The Blues Shacks und
Dynamite Daze aus der ersten Riege deutscher Blues Rocker waren bereits auf der kleinen Bühne in Oberfranken. Die internationalen Gäste, entweder auf Tour oder mit aktuellem Wohnsitz in Deutschland, kamen aus der weiten Welt, USA, Brasilien, Mexiko und dazu aus vielen europäischen Staaten. Regelmäßig tauchten Bands aus den Niederlanden oder Skandinavien auf, auch Bands aus England, oftmals nur für diesen speziellen Auftritt angereist. Und die Stammfans, die so über die Jahre einen ziemlich unfassenden Überblick über das europäische Blues-Geschehen bekamen, durften sich etlicher großer Spitzenkönner, aber auch echter Überraschungen erfreuen. Wobei dann wohl jeder Besucher bei Nachfrage so seine eigenen Highlights aufzählen wird.
Zum Jubiläum gibt es kein spezielles Line-up, mit dem Spanier
Marcos Coll (samt eigener Band und Gast
Rico McClarrin am Samstag) und
The Blue Clay aus den Niederlanden (Sonntag) aber zwei bisherige Bekannte. Ich bin auf das Duo
The John Henry Orchestra aus Belgien gespannt, das den Auftakt macht und am Samstag auf Italiens Slide-As
Jimi Barbiani mit Combo feat.
Gianni Massarutto, den Jam- und Southern Rock-Fans aus seiner früheren Formation
W.I.N.D. bekannt. Der Rest des Billings -
Gene Taylor & Red House bringt mal wieder das Blues-Piano in den Mittelpunkt. Der Boogieman aus L.A. und seine amerikanisch-spanische Begleitformation sind am Freitag mit auf der Bühne.