Eyevory / Hope
Hope Spielzeit: 28:00 (CD, Limited Edition)
Medium: Digital/CD
Label: Artist Station Records, 2014
Stil: Prog Rock

Review vom 20.12.2014


Boris Theobald
Na die haben noch was vor mit ihrer Musik! Eyevory sind eifrig, sind emsig. Selbst in einer 'Pause' lassen die ambitionierten Bremer Prog Rocker etwas von sich Hören (das darf man ruhig wörtlich nehmen): Babypause für Kaja, Drummerwechsel - mit Andreas Tegeler ist man ja schließlich wieder fündig geworden - gleichzeitig köcheln schon die ersten Ideen und sogar fertigen Songs für das zweite Studioalbum vor sich hin ... und, quasi als Gruß aus der Musikküche, rührt die Band eine EP zusammen.
Als Gastschlagzeuger fungiert kein Geringerer als der Drummer von Saga, Mike Thorne, mit dem sich die Musiker während der Support-Auftritte bei Sagas Deutschlandtour angefreundet haben. Seine Eyevory-Premiere hat er bei "The Perfect Empire", und zwar gleich mit einer echten Energieinfusion. Die Nummer ist überraschend und erfrischend Riff-betonter Hard Rock mit wuchtigen Fills von Mike Thorne.
Die gehen ganz schön zur Sache, wow. Kajas Querflöte bietet einen sanften Kontrapunkt zur groovenden Heaviness, ebenso wie die lyrischen Gesangsmelodien in Janas und Kajas Einzel- und Zweiergesang. In kompakten fünf Minuten baut man zudem noch ein paar Instrumentalpassagen ein, einschließlich drückendem Double Bass und bombastischem Zutun von Streichern. Aha-Momente liefern zudem tighte High-Tech-Läufe, die zeigen, dass Eyevory Wert auf gutes Handwerk legen und ihres beherrschen.
"The Perfect Empire" gehört mit zum besten, was es bislang von Eyevory gab - Respekt! Der Song wird auf dem kommenden Album sein, das für Ende 2015 geplant ist. Die Erwartungen sind also schon mal hoch. "Sorry" wird dagegen wohl exklusiv auf der vorliegenden EP zu hören sein, weil er laut Band nicht ins Konzept des Albums passt. Auch dieses Stück ist stark. Es beginnt cool und leicht 'beschwipst', mit einem zurückgelehnten Groove und Fingerschnipsen und baut sich dann noch zu einer atmosphärischen Powernummer mit vielen richtig starken Details auf.
Beeindruckend - wenn die Band schon davon ausgeht, solche Nummern beim Album außen vor zu lassen ... Enthalten sein wird dagegen die Ballade "Hope", die der EP ihren Namen gibt und die schon auf der Live-DVD A Symphonic Night Of Prog Rock präsentiert wurde. David Merz tauscht die Gitarre gegen das Klavier. Schlagzeug braucht es keines - dafür rücken die Streicher in den Vordergrund; gespielt übrigens von Musikern, die auch schon bei der DVD-Aufnahme im Bremer Schlachthof dabei waren. "Hope" ist eine wirklich hübsche Nummer - lyrisch-sanft, voller zuversichtlicher Sehnsucht und eben 'Hoffnung'.
Unbedingt empfehlenswert ist auch das offizielle Musikvideo zu "Hope", zu dem die Band unter anderem auf ihrer Website verlinkt. Die beiden Frontfrauen der Band singen da nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch in Gebärdensprache, mit beinahe tänzerischer Leichtigkeit - eine klasse Idee und ein echter Hingucker!
Die EP "Hope" ist in der Normalversion ausschließlich digital zu haben. Als Limited Edition hat die Band aber auch einige Exemplare auf CD gepresst. Sie sind bei den Konzerten und über die Eyevory-Homepage erhältlich und kommen dank zweier Audio-Livetracks von bereits erwähnter Konzert-DVD als Bonus auf eine Spielzeit von knapp einer halben Stunde. Mit enthalten sind "Hope" und das epische "Requiem Aeternam", das sicherlich den Höhepunkt des Bühnenabends darstellte - also eine gute Wahl.
Fazit: Kleine EP - große Vorfreude! Bei diesem überraschend starken musikalischen Mini-Nachschub legen Eyevory die Messlatte für den Euphobia-Nachfolger ganz schön hoch. Aber sie haben halt noch was vor mit ihrer Musik ...
Line-up:
Jana Frank (lead vocals, backing vocals, bass, snaps - #2)
Kaja Fischer (lead vocals, backing vocals, flute)
David Merz (guitars, synthesizer, piano - #3, snaps - #2, backing vocals - #1)

Special Guests:
Mike Thorne (drums - #1,2)
Wanja Brinkmann (violin & viola)
Lür Tischer (cello - #3)
Inge Merz (backing vocals - #1)
Kim Merz (backing vocals - #1)
Tracklist
01:The Perfect Empire (5:06)
02:Sorry (4:21)
03:Hope (4:31)

Bonus Limited Edition CD:
04:Requiem Aeternam [Taken from "A Symphonic Night Of Prog Rock"] (9:03)
05:Hope [Taken from "Symphonic Night Of Prog Rock"] (4:58)
Externe Links: