Wenn Tinsley Ellis eine Scheibe auf den Markt bringt, ist Vorfreude angesagt. Den Mann aus Atlanta hat man schon lange Zeit auf dem Schirm und er sorgt mit seinen Alben stets für ein gewisses Aufsehen. Der Tastenmann Kevin McKendree ist so etwas wie Tinsley Ellis' ständiger Begleiter, ein Musiker auf Augenhöhe, ein kongenialer Partner.
Mit der dritten Platten-Veröffentlichung auf seinem eigenen Label Heartfixer Music ist ihm nach Midnight Blue mit "Tough Love" ein weiteres bemerkenswertes Album gelungen.
Ohne große Anstrengung verkörpert Tinsley Ellis die ganz feine Art des Blues Rock. Seine ganz persönliche Art des Genres hat einen hohen Wiedererkennungsfaktor und mit seinen hier vertretenen zehn Eigenkompositionen setzt er wieder einmal deutliche Ausrufezeichen.
Tinsley Ellis lässt seine Southern-Wurzeln nie so ganz aus den Augen und hat mit seinen Begleitmusikern, allen voran bereits erwähnter Kevin McKendree, eine Band mit einem neuen Bassisten als enorm stabiles Rückgrat am Start. Steve Mackey ist der neue Mann an den dicken Saiten.
Wer den Sound des Bottleneck mag, wird auf "Tough Love" bestens bedient. Wer den Klang von Piano beziehungsweise der Hammond B3 mag, wird bestens bedient. Wer eine Gesangsstimme mit einer Passform für viele Verästelungen des Blues mag, wird bestens bedient. Wer treibende Rhythmik, das Feeling der Swamps oder des gut polierten Tanzbodens mag, wird auf "Tough Love" bestens bedient.
Highlights gibt es in Serie.
Allerdings will ein Lied wie "All In The Name Of Love" geschrieben, arrangiert und so gespielt werden, wie die Nummer sich darbietet. Zu entspanntem Groove gibt es ein Füllhorn an feinsten Gitarrenklängen, treffende Keyboards dazu und obendrauf auch noch eine tolle Holz-/Blechbläser-Begleitung vom Saxofonisten Jim Hoke ( Boz Scaggs, Neal Morse, Chuck Prophet, Sheryl Crow, Billy Joel) und Trompeter Steve Herrman (unter anderem Willie Nelson). "All In The Name Of Love" ist dieses Stück Musik, das man überall und bei jeder Gelegenheit genießen kann.
Mit einem Tritt auf die Bremse folgt ein echter Diamant der Platte. Slow Blues ist angesagt. Kevin McKendree sitzt am Piano, der Drummer hat zunächst nur die Kanten einer Trommel im Blick und über allem schwebt Tinsley Ellis' einfühlsame Stimme. Natürlich gibt es jede Menge Gitarren-Kost aus der Delikatessenabteilung des Genres. Wir erleben den Protagonisten in einem Höhepunkt seiner Ausdruckskraft. Feeling pur!
Mit den finalen etwas über sechs Minuten brennt sich Tinsely Ellis förmlich auf die Festplatten jener Blues Rock-Fans, die diesen Ausnahme-Musiker noch nicht kennen. Unter dieser Prämisse wird ihm "Tough Love" eine Menge weiterer Anhänger verschaffen.
Da soll einer behaupten, dass Mellotron und Blues Gegenpole sind. Außerdem haut Kevin McKendree auch noch auf die Pauke.
Mit "Tough Love" ist Tinsley Ellis der Überbringer von hochkarätigen Blues Rock-Nachrichten aus dem Jahr 2015.
Line-up:
Tinsley Ellis (guitars, vocals, harmonica - #9, Wurlitzer piano - #10)
Kevin McKendree (organs, pianos, Mellotron, tympani - #10)
Lynn Williams (drums)
Steve Mackey (bass)
Jim Hoke (saxophone - #5)
Steve Herrman (trumpet - #5)
Tracklist |
01:Seven Years (4:18)
02:Midnight Ride (4:41)
03:Give It Away (4:17)
04:Hard Work (3:06)
05:All In The Name Of Love (5:07)
06:Should I Have Lied (4:04)
07:Leave Me (5:03)
08:The King Must Die (5:12)
09:Everything (4:01)
10:In From The Cold (6:08)
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